GL 1/2012 - der Lorber-Gesellschaft eV
GL 1/2012 - der Lorber-Gesellschaft eV
GL 1/2012 - der Lorber-Gesellschaft eV
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
<strong>GL</strong> 1/<strong>2012</strong> Worte, die das Herz öffnen<br />
21<br />
Gesicht hat; und <strong>der</strong> Körper ist mit einbezogen. Es än<strong>der</strong>t sich mit dem<br />
Alter, den Ereignissen, <strong>der</strong> Verantwortung.“ Mir fällt an dieser Stelle ein<br />
Bild ein: Wenn es darum geht, heilende Worte auf ihre Authentizität zu<br />
prüfen, muss man sie wie beim Goldwaschen behandeln. Immer wie<strong>der</strong><br />
sieben, schütteln, den Schmutz und Dreck durch das klare Wasser von<br />
ihnen abspülen. Und dann den Goldkern nehmen und drauf beißen: Ist er<br />
wirklich echt? Gaillot sagt daher: „Das Gebet macht solidarisch. Es führt<br />
zum Wesentlichen. Es erweitert die Herzen.“ Und mir scheint: nur dann,<br />
wenn ein Gebet die Herzen zu erweitern vermag, ist es echt.<br />
Von <strong>der</strong> Kraft des Gebetes<br />
Ausgewählte Sätze<br />
„Wer von <strong>der</strong> Erde ist, heißt es, redet Irdisches, und wer vom Himmel ist,<br />
<strong>der</strong> sagt, was er gesehen hat. Und was von dem, was Christi, des Herrn ist,<br />
wäre nicht himmlisch? So auch die Anweisung zum Gebet.“<br />
Tertullian (160 - 220)<br />
„Das Gebet, das ein Mensch nach bestem Können verrichtet, hat große<br />
Kraft. Es macht ein bitteres Herz süß, ein trauriges froh, ein armes reich,<br />
ein törichtes weise, ein verzagtes kühn, ein schwaches stark, ein blindes<br />
sehend, ein kaltes brennend. Es zieht den großen Gott in das kleine Herz;<br />
es trägt die hungrige Seele empor zu Gott, dem lebendigen Quell und<br />
bringt zusammen zwei Liebende: Gott und die Seele.“<br />
Die Begine und Mystikerin Gertrud von Helfta (1256 - 1302)<br />
„Gott ist in unserem Innersten auf eine unvergleichliche Art gegenwärtig.<br />
Eine verborgene Quelle murmelt in jedem von uns. In einer Welt, in <strong>der</strong><br />
das Nützliche und Effiziente über alles an<strong>der</strong>e gesetzt werden, stellt das<br />
Gebet die Zweckfreiheit wie<strong>der</strong> her. Auf dem Grunde unserer Seele wartet<br />
eine enge Türe auf ihre Entdeckung, damit wir den Ruf hören, den <strong>der</strong><br />
Heilige Geist in uns aufsteigen lässt.“<br />
Jacques Gaillot, Bischof von Partenia (*1935)<br />
„Alle Schwierigkeiten im Gebet können zurückverfolgt werden auf eine<br />
Ursache: zu beten, als wäre Gott abwesend.“<br />
Teresa von Avila (1515-1582)