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GL 1/2012 - der Lorber-Gesellschaft eV

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<strong>GL</strong> 1/<strong>2012</strong> Wie werde ich mit meinen Fehlern fertig<br />

37<br />

Entwicklung einer neuen Bewusstseinsebene aus ihnen herauswuchsen:<br />

„Irgend ein höheres und weiteres Interesse trat in den Gesichtskreis, und<br />

durch diese Erweiterung des Horizontes verlor das unlösbare Problem die<br />

Dringlichkeit. Es wurde nicht in sich selber logisch gelöst, son<strong>der</strong>n<br />

verblasste gegenüber einer neuen und stärkeren Lebensrichtung.“ Was wir<br />

brauchen, ist ein Interesse, das höher und weiter ist als das Interesse am<br />

eigenen Ich. Dazu kommen wir, wenn wir von uns selbst absehen, um<br />

hinzusehen auf ein mitmenschliches o<strong>der</strong> auf das göttliche Du. Sollten wir<br />

wirklich kein mitmenschliches Du haben, dem wir uns persönlich<br />

zuwenden können, das göttliche Du ist immer für uns da. In den „Schriften<br />

zum Chassidismus“ von Martin Buber findet sich ein Lied, das <strong>der</strong><br />

Berditschewer immer wie<strong>der</strong> zu singen pflegte. Warum sollten wir es nicht<br />

wenigstens immer wie<strong>der</strong> langsam und nachdenklich sprechen? In diesem<br />

Lied heißt es:<br />

„Wo ich gehe - du! / Wo ich stehe - du! / Nur du, wie<strong>der</strong> du, immer du!<br />

Du, du, du! / Ergeht's mir gut - du! / Wenn's weh mir tut - du!<br />

Nur du, wie<strong>der</strong> du, immer du! / Du, du, du! / Himmel - du, Erde - du,<br />

Oben - du, unten - du, / Wohin ich mich wende, an jedem Ende<br />

Nur du, wie<strong>der</strong> du, immer du! / Du, du, du! »<br />

Dieses Lied „Du“ kann uns eine neue Blick- und Lebensrichtung<br />

eröffnen, die unseren Gesichtskreis erhöht und erweitert und uns auf eine<br />

neue Bewusstseinsebene hebt. Denn in diesem Du weiß sich das Ich<br />

aufgehoben, geborgen und erfüllt. Oft glauben wir nicht, dass es diese<br />

neue Bewusstseinsebene gibt. O<strong>der</strong> wir zweifeln daran, sie zu erreichen.<br />

Dann sollten wir uns sagen lassen: „Wir haben viel stärkere Flügel als wir<br />

glauben. Wir wagen nur nicht, sie zu entfalten. Wir wagen nicht zu fliegen.<br />

Wir machen kleine feste Pläne, wir stecken sie auf dem Erdboden ab und<br />

bewegen uns dann vorsichtig und töricht wie Hühner im Abgesteckten, im<br />

ängstlich Begrenzten. Warum aber? Draußen und darüber ist die<br />

unendliche Weite.“ Außerdem sollten wir uns als gläubige Menschen<br />

bewusst halten, zu was wir fähig sind, wenn zu unseren natürlichen<br />

Kräften noch diejenigen hinzukommen, die man dem Heiligen Geist zuschreibt.<br />

Die dritte Regel: Komm zu einem Entschluss, <strong>der</strong> dich den ersten<br />

Schritt in die neue Lebensrichtung tun lässt, und setze ihn in die Tat um.<br />

Halte also nicht wie<strong>der</strong> inne und fange nicht wie<strong>der</strong> an zu überlegen. Wenn<br />

man einmal zu einem sorgfältig überdachten Entschluss gekommen ist,<br />

soll man ihn bescheiden und klug in die Tat umsetzen. Sonst fangen wir

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