Metalle II, Teil c - Lehrstuhl Metallische Werkstoffe, Universität ...
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<strong>Metalle</strong> <strong>II</strong>, MaWi-Diplom, 7. Sem. Uwe Glatzel Modul WM4, MSE, 1.Sem.<br />
2 x<br />
Annahme: Sinusförmiger Spannungsverlauf: τ = c ⋅sin a<br />
für kleine Auslenkungen x ist:<br />
2πx<br />
τ ≈ c ⋅<br />
a<br />
mit der Definition des Schubmoduls G := τ/γ = τ⋅a/x => τ = G⋅x/a<br />
==> c = G/(2⋅π) ≈ G/6<br />
2 x<br />
somit ergibt sich τ(x) ≈ G/6 sin π<br />
a<br />
und eine maximale Schubspannung bei x = a/4 zu:<br />
τ theor. max. ≈ G/6<br />
Verbesserte theoretische Ansätze, welche die interatomaren Kräfte besser berücksichtigen<br />
ergeben τ th ≈ G/30. Diese theoretischen Werte werden nur für nadelförmige Einkristalle<br />
(Whisker, Längen zu Durchmesserverhältnis von ≈ 100) erreicht. Ansonsten ergibt sich:<br />
Material<br />
Schubmodul<br />
[MPa]<br />
theoretische Schubfestigkeit<br />
τ th [MPa]<br />
gemessene Schubfestigkeit<br />
bei RT [MPa]<br />
Fe 83.000 2.700 20<br />
Al 27.000 900 1<br />
Whisker:<br />
Graphit<br />
Fe<br />
700.000<br />
210.000<br />
25.000<br />
7.000<br />
20.000<br />
12.000<br />
Die Unterschiede von mehreren Größenordnungen an realen Kristallen erklärt sich über die<br />
Störungen im Kristallaufbau, insbesondere über die Versetzungen. Es bewegt sich eine<br />
"Gleitwelle" über die Ebene. Dadurch erfolgt die Verschiebung der Atome nicht mehr<br />
gleichzeitig, sondern nacheinander. Im zeitlichen Ablauf sind nur die unmittelbar der<br />
Versetzungslinie benachbarten Atome beteiligt.<br />
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