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Metalle II, Teil c - Lehrstuhl Metallische Werkstoffe, Universität ...

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<strong>Metalle</strong> <strong>II</strong>, MaWi-Diplom, 7. Sem. Uwe Glatzel Modul WM4, MSE, 1.Sem.<br />

Die Spannung τ 1 auf die führende Versetzung 1 ergibt sich durch die von außen angelegte<br />

Schubspannung τ ext. plus die von jeder der (n-1) verbleibenden Versetzungen wirkende<br />

Spannung τ n, mit n ≠1 . Bewegt sich die führende Versetzung um δx, so rücken auch alle<br />

nachfolgenden Versetzungen um δx auf. Dies ergibt eine verrichtete Arbeit ΔW = n b τ ext. δx.<br />

Das Hindernis (z.B. die Korngrenze) wirkt mit einer Gegenkraft τ crit. auf die führende<br />

Versetzung. Dies ergibt bei Bewegung um δx eine Energieänderung von ΔW * = b τ crit. δx. Im<br />

Gleichgewicht sind die beiden Energiebeiträge gleich groß und somit ist:<br />

τ 1 = N τ ext.<br />

Durch einen Versetzungsaufstau lässt sich somit die Spannung auf die führende Versetzung<br />

deutlich erhöhen. Die Quelle wird weiterhin Versetzungen emittieren, solange die<br />

Rückspannung der letzten Versetzung kleiner ist als τ. Der Abstand zwischen Versetzung i<br />

und (i-1) verhält sich wie<br />

1 b G 1 1<br />

Δ x<br />

i<br />

=<br />

~ (für eine große Anzahl von Versetzungen im Aufstau)<br />

(N − i + 1) 2π<br />

τ i<br />

ext.<br />

Die Zahl der Versetzungen ergibt sich aus dem Abstand der Quelle zum Hindernis und ist hier<br />

ohne Herleitung gegeben (siehe Hirth & Lothe, p. 767ff). Im Fall, dass die Quelle sich im<br />

Zentrum des Kornes befindet, ist dies D/2 (D ... Korndurchmesser).<br />

N =<br />

d τ ext .<br />

G b<br />

==> τ crit. =<br />

d τ 2 ext .<br />

G b<br />

bzw.: τ ext. =<br />

τ<br />

crit.<br />

⋅ G ⋅ b<br />

d<br />

Bei Annahme einer konstanten Korngrenzenfestigkeit τ crit. = τ KG , ergibt sich:<br />

τ<br />

ext.<br />

~<br />

1<br />

d<br />

Somit ist über einen Versetzungsaufstau eine Herleitung für den Zusammenhang zwischen<br />

Korngröße und Streckgrenze gegeben (Hall-Petch).<br />

Korngrößeneinfluss (Hall-Petch-Beziehung)<br />

Aus der obigen Herleitung lässt sich das makroskopische Verformungsverhalten als Funktion<br />

der Korngröße ableiten. Der mittlere Laufweg ist von der Korngröße abhängig. Das heißt ein<br />

grobkörnigerer Werkstoff hat zu Beginn der Verformung eine größere mittlere freie<br />

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