2007 - MZES
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Noch deutlicher sind die Unterschiede in der Inanspruchnahme<br />
der Leistungen der Grundsicherung zwischen Männern<br />
und Frauen in der Altersgruppe der ab 65-Jährigen: Hier<br />
sind Frauen mit einer Quote von 2,7 % deutlich häufiger auf<br />
Leistungen der Grundsicherung angewiesen als Männer mit<br />
einer Quote von 1,9 %. Dies ist unter anderem auf ein erheblich<br />
geringeres Haushaltsnettoeinkommen der Frauen im<br />
Rentenalter zurückzuführen. Die Jahresergebnisse der Einkommens-<br />
und Verbrauchsstichprobe (EVS) 2003 belegen<br />
beispielsweise, dass das durchschnittliche Haushaltsnettoeinkommen<br />
von allein lebenden Frauen in den Altersklassen<br />
der ab 65-Jährigen im Jahr 2003 zwischen 20 und 32 %<br />
unter dem der Männer im gleichen Alter lag. Darüber hinaus<br />
geht aus den Jahresergebnissen der EVS 2003 hervor,<br />
dass die Einkommen aus der gesetzlichen Rentenversicherung<br />
bei Frauen deutlich geringer waren als bei Männern.<br />
Aufgrund der unterschiedlichen Einkommensverhältnisse<br />
sind Frauen häufiger bedürftig als Männer.<br />
Bei den voll erwerbsgeminderten Grundsicherungsempfängern<br />
im Alter von 18 bis unter 65 Jahren sind die Unterschiede<br />
in der Inanspruchnahme durch Männer und Frauen<br />
weniger stark ausgeprägt als bei den älteren Personen.<br />
Mit einer Quote von 0,7 % war bei den Männern sogar ein<br />
geringfügig häufigerer Grundsicherungsbezug festzustellen<br />
als bei den Frauen (0,6 %). Ein wesentlicher Grund hierfür<br />
dürfte die höhere Zahl schwer behinderter Männer in dieser<br />
Altersklasse sein. Am Jahresende <strong>2007</strong> standen 1,6 Mill.<br />
schwer behinderten Männern im Alter von 18 bis unter 65<br />
Jahren 1,4 Mill. schwer behinderte Frauen gegenüber. Dies<br />
entspricht einer Quote von 6,3 % bei den Männern gegenüber<br />
5,3 % bei den Frauen. 8 )<br />
Ausländer besonders stark betroffen<br />
Der Anteil der ausländischen Mitbürger an der Gesamtzahl<br />
der Empfänger von Grundsicherungsleistungen lag<br />
Ende <strong>2007</strong> bei 14 %. Betrachtet man die Ausländerquote<br />
unter den Grundsicherungsempfängern, ergibt sich folgendes<br />
Bild: Während 1,7 % der Personen mit ausländischer<br />
Staatsangehörigkeit am Jahresende <strong>2007</strong> Grundsicherungsleistungen<br />
erhielten, waren es bei den Deutschen nur 1,0 %<br />
(siehe Schaubild 3). Vor allem bei älteren Ausländern zeigte<br />
sich eine vergleichsweise hohe Inanspruchnahme dieser<br />
Sozialleistung. 13 % der ausländischen Mitbürger ab 65<br />
Jahren erhielten Grundsicherung. Damit lag die Quote bei<br />
ihnen etwa sieben Mal so hoch wie bei den Deutschen in<br />
dieser Altersgruppe (2,0 %). Gründe dafür könnten vor<br />
allem geringere Einkommen der ausländischen Mitbürger in<br />
ihrer Erwerbszeit sowie kürzere Versicherungszeiten in der<br />
gesetzlichen Rentenversicherung sein, wodurch die Bedürftigkeit<br />
wahrscheinlicher ist als bei den Deutschen.<br />
Empfängerquoten in den<br />
neuen Ländern niedriger<br />
Regional betrachtet zeigte sich <strong>2007</strong> – wie auch schon in<br />
den Vorjahren – eine höhere Inanspruchnahme der neuen<br />
Sozialleistung im früheren Bundesgebiet (ohne Berlin): Hier<br />
lag die Quote der Grundsicherungsempfänger bei 1,1 %,<br />
während sie in den neuen Ländern (ohne Berlin) rund 0,8 %<br />
betrug (siehe Tabelle 2). Die niedrigsten Quoten wurden<br />
in den ostdeutschen Bundesländern Sachsen und Thüringen<br />
(jeweils 0,6 %) festgestellt, die höchsten in den Stadt-<br />
Tabelle 2: Empfänger/-innen von Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung am 31. Dezember <strong>2007</strong> nach Ländern<br />
Land<br />
Insgesamt Männer Frauen<br />
Voll erwerbsgemindert<br />
18 bis<br />
unter 65 Jahre<br />
65 Jahre und älter<br />
Anzahl Empfängerquote 1 ) Anzahl<br />
Baden-Württemberg ................... 70580 0,80 30 762 39 818 32 185 38 395<br />
Bayern ................................. 86036 0,84 36 923 49 113 36 641 49 395<br />
Berlin .................................. 51416 1,76 24 039 27 377 22 868 28 548<br />
Brandenburg ........................... 18805 0,86 9 187 9 618 11 701 7 104<br />
Bremen 2 )............................... 10 253 1,83 4 010 6 243 3 910 6 343<br />
Hamburg .............................. 25346 1,69 11 324 14 022 8 919 16 427<br />
Hessen ................................ 60452 1,21 25 986 34 466 26 313 34 139<br />
Mecklenburg-Vorpommern ............. 15635 1,07 7 768 7 867 9 861 5 774<br />
Niedersachsen ......................... 78276 1,20 34 363 43 913 38 233 40 043<br />
Nordrhein-Westfalen ................... 191 858 1,30 79 023 112 835 84 311 107 547<br />
Rheinland-Pfalz ........................ 32047 0,96 13 343 18 704 14 867 17 180<br />
Saarland ............................... 10497 1,21 4 161 6 336 4 318 6 179<br />
Sachsen ............................... 23029 0,63 10 889 12 140 13 445 9 584<br />
Sachsen-Anhalt ........................ 18519 0,88 8 963 9 556 11 306 7 213<br />
Schleswig-Holstein .................... 27358 1,18 12 058 15 300 13 491 13 867<br />
Thüringen .............................. 12495 0,63 6 118 6 377 7 865 4 630<br />
Deutschland . . . 732 602 1,07 318 917 413 685 340 234 392 368<br />
Nachrichtlich:<br />
Früheres Bundesgebiet 3 ) ............. 592 703 1,10 251 953 340 750 263 188 329 515<br />
Neue Länder 3 ) ....................... 88 483 0,78 42 925 45 558 54 178 34 305<br />
1) Anteil der Hilfebezieher an der Bevölkerung ab 18 Jahren in %. – 2) Unterfassung von etwa 500 Empfängern in Einrichtungen . – 3) Ohne Berlin.<br />
8) Statistisches Bundesamt: „Kurzbericht – Statistik der schwerbehinderten Menschen <strong>2007</strong>“, erschienen im Januar 2009. Der Bericht steht im Internetangebot des Statistischen Bundesamtes<br />
(www.destatis.de, Pfad: Publikationen → Fachveröffentlichungen → Sozialleistungen → Schwerbehinderte Menschen <strong>2007</strong>) zum kostenlosen Download bereit.<br />
Statistisches Bundesamt, Fachserie 13, Reihe 2, <strong>2007</strong>