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Einsatzmöglichkeiten kryptographischer Methoden zur Signatur und ...

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Da der zentrale Server der CA, welcher die Zertifikate ausstellt, keinesfalls an ein<br />

Netzwerk angeschlossen sein sollte [CKLW2000], ist es notwendig innerhalb der<br />

MHH einen Server zu betreiben, der einen nur lesenden Zugriff auf die ausgestellten<br />

<strong>und</strong> auch die widerrufenen Zertifikate erlaubt.<br />

Wenn in der MHH ausgestellte Zertifikate auch außerhalb der MHH gültig überprüfbar<br />

sein sollen (wovon bei der Integration in eine Zertifizierungshierarchie ausgegangen<br />

werden kann), empfiehlt es sich, den Server für die Abfrage der Zertifikate<br />

auch aus dem Internet erreichbar zu gestalten. Selbstverständlich muss der Server in<br />

einem vom Netz der MHH abgeschotteten Segment aufgebaut werden. Sinnvoll wäre<br />

auch die Bereitstellung der Zertifikatsinformationen über einen in der Hierarchie<br />

höherrangigen Server, damit kein eigener Server betrieben werden muss.<br />

4.4. Zeitstempel-Dienst<br />

Häufig ist es genauso wichtig zu wissen, wann ein Dokument erstellt wurde, wie zu<br />

wissen, von wem es signiert wurde. Eine im Nachhinein erstellte <strong>und</strong> auf einen Zeitpunkt<br />

vor der Ziehung rückdatierte „Vorhersage“ der Lottozahlen ist trotz einer gültigen<br />

<strong>Signatur</strong> wertlos.<br />

Da es technisch gesehen kein Problem ist, die <strong>Signatur</strong> eines Dokumentes vor- oder<br />

<strong>zur</strong>ückzudatieren, <strong>und</strong> der Einsatz eines unabhängigen Dritten bei der Signierung<br />

vieler Dokumente nicht praktikabel ist, kann der Aufbau eines Zeitstempel-Dienstes<br />

interessant sein. Ein solcher Dienst nimmt ein Dokument entgegen, versieht es mit<br />

der aktuellen Zeit des Eintreffens, signiert dies 2-Tupel (bestehend aus aktuellem<br />

Datum <strong>und</strong> Uhrzeit, sowie dem eingesandten Dokument) <strong>und</strong> sendet es an den<br />

Absender <strong>zur</strong>ück. Der Absender signiert nun das gesamte mit Zeitstempel <strong>und</strong> <strong>Signatur</strong><br />

des Zeitstempeldienstes versehene Dokument <strong>und</strong> hat somit den Nachweis,<br />

wann das Dokument erstellt wurde.<br />

Da der Zeitstempeldienst keine inhaltliche Aussage über das Dokument macht (z.B.<br />

ob ein Bef<strong>und</strong> korrekt ist), sondern nur die Existenz zu einem bestimmten Zeitpunkt<br />

bescheinigt, ist es möglich dies automatisiert durch ein Programm durchzuführen,<br />

das selbstverständlich sicherstellen muss, dass die aktuelle Uhrzeit bekannt ist. Dazu<br />

kann z.B. eine Kombination aus DCF77- (Sender <strong>zur</strong> Übermittlung der offiziellen<br />

Zeit in Deutschland) oder GPS-Empfänger (Global Position System, ermöglicht die<br />

Positions- <strong>und</strong> Zeitbestimmung) <strong>und</strong> Anfrage von offiziellen Zeitservern (z.B. der<br />

Physikalisch Technischen B<strong>und</strong>esanstalt) sein. Da für einen solchen Zeitstempel<br />

selbst das bereits signierte <strong>und</strong> verschlüsselte Dokument verwendet werden kann,<br />

besteht auch keine Gefahr für die Vertraulichkeit der Daten.<br />

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