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Zeitgenossen - Kommentar Drucke bis Rezeption

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VI-44<br />

DIE ZEITGENOSSEN (APPARAT)<br />

hatte, wie er im Vorwort zur zweiten Auflage der Säkularbilder von<br />

1875 ausführt (→ Dokumente zur <strong>Rezeption</strong>sgeschichte, Erklärungen<br />

Gutzkows, Nr. 4; → Globalkommentar: 6.1.2. Das Vorbild England).<br />

Im Vorwort von 1875 legt er auch nahe, was er in den Rückblicken<br />

ausdrücklich bekannt gibt, nämlich dass er von den <strong>Zeitgenossen</strong> bzw.<br />

Säkularbildern selbst nach fast vierzig Jahren nicht gering denke (Rue,<br />

S. 158). Es mag angesichts der für diese Schrift ungünstigen <strong>Rezeption</strong>sbedingungen<br />

des Jahres 1837 und dann der 1840er Jahre tatsächlich<br />

zutreffen, dass ihr eine größere Wirkung beschieden gewesen<br />

wäre, hätte es sich wirklich um eine Übersetzung aus dem Englischen<br />

gehandelt – wie Gutzkow in den Rückblicken verbittert feststellt. (→<br />

Dokumente zur <strong>Rezeption</strong>sgeschichte, Erklärungen Gutzkows, Nr. 5)<br />

Dass die Fundamente des erfolgreichen Panorama-Romans Die<br />

Ritter vom Geiste (1850-51) in dem enzyklopädischen Jahrhundertporträt<br />

der <strong>Zeitgenossen</strong> bzw. Säkularbilder liegen, kam Lesern wie<br />

Wilhelm Heinrich Riehl, der 1846 die Säkularbilder und 1850 die Ritter<br />

vom Geiste rezensierte, zu Bewusstsein. (→ Dokumente zur <strong>Rezeption</strong>sgeschichte,<br />

Rensionen der Säkularbilder, Nr. 1; Nr. 2; → Globalkommentar:<br />

6.1.1. Die enzyklopädische Darstellungsweise der <strong>Zeitgenossen</strong>)<br />

Als Echo auf die genrebildliche Porträtierung des Jahrhunderts<br />

in den <strong>Zeitgenossen</strong> und auf das umfassende fiktionale<br />

Zeitporträt in den Rittern vom Geiste dürfte auch der neunteilige Roman<br />

des <strong>Zeitgenossen</strong>-Rezensenten Albert Heinrich Oppermann zu<br />

verstehen sein. (→ Dokumente zur <strong>Rezeption</strong>sgeschichte, Rezensionen,<br />

Nr. 5) Sein Roman erschien unter dem Titel „Hundert Jahre. 1770-<br />

1870. Zeit- und Lebensbilder aus drei Generationen“ posthum ab 1870<br />

(Leipzig: Brockhaus, 1871; Reprint, hg. mit einem Nachwort und vielfältigen<br />

Materialien von Heiko Postma, 3 Bde, Frankfurt/M. 1982).<br />

Doch ist die aus der <strong>Rezeption</strong> hervorgehende Wirkungsgeschichte der<br />

<strong>Zeitgenossen</strong> damit auch begrenzt.<br />

© EDITIONSPROJEKT KARL GUTZKOW, MARTINA LAUSTER, EXETER 2000 (F. 1.0)

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