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Zeitgenossen - Kommentar Drucke bis Rezeption

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VI-20<br />

DIE ZEITGENOSSEN (APPARAT)<br />

steller bzw. der schriftstellernde Politiker Bulwer (→ Lexikon), in<br />

dessen Figur sich Gutzkow mit Phantasie hineinversetzt, wie auch<br />

der imaginäre Staatsmann Sir Ralph, der in der Zueignung angesprochen<br />

wird. (→ Zg, Bd 1, S. III-XXIV; ZgWWW, S. 5-15)<br />

Die diesem Typus gemäße Schreibweise, d. h. essayistische, auf Charakterporträts<br />

gründende Betrachtungen über Zeit und Leben, die<br />

auf die Moralistentradition des 17. und 18. Jahrhunderts zurückreichen,<br />

z. B. Quevedo, La Bruyère, Lesage, Steele und Addison. (→<br />

Globalkommentar: 6.1.3.1. Sittengeschichte als moderne Moralistik)<br />

Britischer Materialismus (vor allem politische Ökonomie) als Wissenschaftstradition,<br />

die dem soziologischen Interesse der Schrift entgegenkommt:<br />

,das Jahrhundert‘ wird begriffen als Summe aller<br />

Bedürfnisse und Tendenzen, die sich von der gesellschaftlichen Basis<br />

der ,<strong>Zeitgenossen</strong>‘ aus entwickeln. (→ Globalkommentar:<br />

6.1.2.2. Frühe Soziologie)<br />

Die zoologisch-botanische und physiologische Wissenschaftstradition<br />

Frankreichs (Buffon, A.-L. de Jussieu, Cuvier, Cabanis, Bichat), die<br />

durch Übertragung ihrer klassifizierenden und medizinischanalytischen<br />

Methode auf das Studium menschlichen Zusammenlebens<br />

zum Motor der frühen Soziologie wird (Saint-Simon, Comte und<br />

die journalistischen ‚Physiologen‘ der 1830er und 40er Jahre). (→<br />

Globalkommentar: 6.1.3.2. Naturwissenschaftliche Paradigmen)<br />

‚Sittengeschichte‘ der Gegenwart im Sinne der ‚Etudes de Mœurs‘, wie<br />

sie Balzac und andere französische Autoren entwickeln, bzw. im<br />

Sinne der Betrachtung von ‚Society and Manners‘, wie sie seit den<br />

englischen Mode- und Dandyromanen der Restaurationszeit geschrieben<br />

wird und besonders in Werken Bulwers (→ Lexikon) einen<br />

Höhepunkt findet. (Globalkommentar: → 6.1.3.3. Frühe Kultursemiotik;<br />

→ 6.1.3.4. Die Mode)<br />

Porträts der eigenen Nationalkultur aus ausländischer Perspektive,<br />

durch die z. B. Bulwer in „England and the English“ seine Gesellschaftskritik<br />

häufig pointiert. (→ Globalkommentar: 6.1.2.1. Der<br />

‚öffentliche Charakter‘ )<br />

Die von Westeuropa vorgegebene zeitgemäße Publikationsform des<br />

Werkes in Fortsetzungen, einer Zwischenform von Buch und Journal.<br />

(→ <strong>Drucke</strong>, E und J; → Dokumente zur Entstehungsgeschichte,<br />

Nr. 2; → Entstehungsgeschichte)<br />

© EDITIONSPROJEKT KARL GUTZKOW, MARTINA LAUSTER, EXETER 2000 (F. 1.0)

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