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Zeitgenossen - Kommentar Drucke bis Rezeption

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VI-22<br />

DIE ZEITGENOSSEN (APPARAT)<br />

Titelblatt [→ Reihentitelblatt der <strong>Zeitgenossen</strong>] leicht durchschaut<br />

haben. Ich mußte bedacht sein, dem Buche, das in zwölf Heften<br />

ausgegeben wurde [→ <strong>Drucke</strong>, J; → Entstehungsgeschichte], auch<br />

wirklich eine englische Färbung zu leihen, wobei ich mir Bulwers<br />

„England und die Engländer“ zum Muster nahm. [→ Quellen, Folien,<br />

Anspielungshorizonte: Gattungsfolien] Von dem Vorwurfe,<br />

daß ich das Publikum hätte täuschen wollen, glaub’ ich mich durch<br />

diese wahrheitsgemäße Erzählung gerechtfertigt zu haben.<br />

3. Rückblicke auf mein Leben. Berlin: Hofmann, 1875.<br />

3.a. Rue, S. 120.<br />

Wie ein junger Name, der [...] auf der Unterlage seiner Studien,<br />

seines gewissenhaften Postenstehens im geistigen Feldzuge der<br />

Zeit, seinen Weg in der Literatur verfolgt, schon frühe eine Stellung<br />

gewinnen kann, zeigte sich bei einem Besuche, den mir eben jener<br />

L i e s c h i n g machte, der sich jetzt plötzlich in schon vorgerückten<br />

Jahren als Verlagsbuchhändler bewähren wollte. In runder Summe<br />

bot er mir 100 Carolins für ein Gemälde unserer Zeit, etwa Bilder<br />

des Jahrhunderts, wie ich diese Idee drei Jahre später als „Säkularbilder“<br />

[recte: Die <strong>Zeitgenossen</strong>] ausgeführt habe.<br />

3.b. Rue, S. 157-158.<br />

Damals hatte es die Lesewelt mit Eduard Lytton Bulwer. [→ Lexikon]<br />

Seine Weise war mir nicht sympathisch. Aber die genrebildliche<br />

Zeichnung, der Versuch, moderne La Bruyère’sche Charaktere<br />

zu zeichnen, gehörte damals beiden Literaturen, der englischen und<br />

französischen an. [→ Globalkommentar: 6.1.3.1. Sittengeschichte<br />

als moderne Moralistik] Auch in der deutschen versuchte sich<br />

manche Feder mit Artikeln im Charakter der Beitäge zum Livre des<br />

Cent et un [→ Lexikon], kurzen abgerissenen Skizzen über Dinge<br />

und Personen, Berufs-[158]stände, Sitten und Gebräuche. Eine<br />

Verbindung solcher Charaktertypen mit dem Vorsatz, die Eigenthümlichkeiten<br />

und Richtungen des Jahrhunderts in bestimmte<br />

Gruppen zu bringen [Globalkommentar: → 6.1.1. Die enzyklopädische<br />

Darstellungsweise der <strong>Zeitgenossen</strong>; → 6.1.4. Enzyklopädie<br />

und Revue als Ordnungen des Wissens], brachten die von mir unter<br />

Bulwers Namen (Stuttgart, Verlag der Classiker) herausgegebenen<br />

„<strong>Zeitgenossen</strong>“ (jetzt „Säkularbilder“ genannt). Die Täuschung war<br />

© EDITIONSPROJEKT KARL GUTZKOW, MARTINA LAUSTER, EXETER 2000 (F. 1.0)

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