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Zeitgenossen - Kommentar Drucke bis Rezeption

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DIE ZEITGENOSSEN (APPARAT)<br />

VI-23<br />

eine unschuldige, da sie sogleich erkannt und ohne Schwindel<br />

durchgeführt wurde. Es war dieselbe Arbeit, zu welcher mich schon<br />

Liesching, als ich nur 23 Jahre zählte, aufgefordert hatte.<br />

3.c. Rue, S. 5.<br />

Ich erzähle nur zur Probe: „Es war im Jahre 1837 und im wunderschönen<br />

Monat Mai. Grade wollte ich meinen Erstgebornen taufen<br />

lassen. Doch so hatten damals die vom Bundestage und von Preußen<br />

ausgegangenen Verbote meiner Schriften, sowol der erschienenen<br />

als der noch erscheinenden, die Verwerthung meiner Feder<br />

gehemmt, daß ich im Augenblick – nicht einmal die Mittel besaß,<br />

nach dem feierlichen Acte der Haustaufe die Gäste eine Stunde im<br />

traulichen Kreise festzuhalten. Der „Glänzendleber“ [...] stand<br />

1837 in Frankfurt am Main des Morgens um 5 Uhr auf und dictirte<br />

<strong>bis</strong> 7 Uhr ein Buch, das sich bei so systematischer, vom Bundestagsgesandten<br />

Nagler in Frankfurt a. M. (siehe den Briefwechsel<br />

desselben mit seinem Secretär Kelchner) geleiteter Verfolgung als<br />

Uebersetzung aus dem Englischen des Bulwer ankündigen mußte.<br />

(→ auch Rückblicke, Journaldruck in „Die Gegenwart“ von 1874:<br />

RueVWWW, S. 3,33-4,15)<br />

3.d. Rue, S. 165.<br />

Meine physische Kraft drohte sich zu erschöpfen. Die Voraussetzung,<br />

eine Frau mit Vermögen zu heirathen, traf nicht zu. Unablässig<br />

mußte ich arbeiten. In jenen Bulwer’schen „<strong>Zeitgenossen</strong>“ [...]<br />

hatte ich fast meinen ganzen Vorrath von Anschauungen, besondern<br />

Meinungen, Charakterzeichnungen, Studien niedergelegt.<br />

4.2. Entstehungsgeschichte<br />

Die Entstehung der <strong>Zeitgenossen</strong> ist geprägt von Gutzkows journalistischer<br />

Tätigkeit, seiner Geldnot, den Problemen mit der Zensur (→ Dokumente<br />

zur Entstehungsgeschichte, Nr. 2; Nr. 3.c) und der starken<br />

Konkurrenz übersetzter englischer und französischer Literatur (→<br />

Dokumente zur <strong>Rezeption</strong>sgeschichte, Erklärungen Gutzkows, Nr. 1).<br />

Als der Verlagsbuchhändler Liesching (→ Dokumente zur Entstehungsgeschichte,<br />

Nr. 1) dem jungen Autor 1834 ein beachtliches Honorar<br />

für die Lieferung eines umfassenden Porträts der Zeit in<br />

Aussicht stellt (→ Dokumente zur Entstehungsgeschichte, Nr. 3.a),<br />

spekuliert Liesching vermutlich auf den Erfolg, den zeitgenössische<br />

© EDITIONSPROJEKT KARL GUTZKOW, MARTINA LAUSTER, EXETER 2000 (F. 1.0)

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