Jahresbericht 1988/89

KINDER SCHREIBEN
KRIMIS
\Ver stalll die
Petel~ilie.;;
Soeben hoHe die Schulglocke das Ende des
Unterrichts angezeigt. Alle stürmten die
Stiegen hinunter und dröngten durch das
Schultor ins Freie. Wir drei, Astrid, Alice und
ich, rannten ebenfalls hinaus und auf
unsere Fahrröder zu. Wöhrend wir unsere
Schultaschen auf den Gepöckströger verstauten,
blickte uns Astrid schelmisch an
und sagte: "Wollen wir den Petersiliendiebstahl
bei Frau Gruber aufklören?"
Wir kicherten, denn wer stahl schon Petersilie?
Astrid sagte: "Ehrlich, Frau Gruber,
unsere Nachbarin, war heute früh ganz
aufgeregt und hot erzöhlt, daß ihr jemand
die ganze Petersilie gestohlen und dos Beet
total verwüstet haI. Meine Mutter bot ihr on,
aus unserem Petersilienbeet etwas zu nehmen,
doch Frau Gruber lehnte ab und sagte,
es sei nicht nur wegen der Petersilie. "
Alice meinte, da müsse doch mehr dahinterstecken,
und mochte den Vorschlag, sich
das einmal nöher anzusehen. Wir verabredeten
uns also für vier Uhr vor Astrids Haus.
Danach fuhren wir noch Hause.
Pünktlich zur vereinbarten Zeit trafen wir
einander bei Astrids Gartentor. Wir wollten
Frau Gruber besuchen. Als die alte Frau die
Tür öffnete und uns drei Mödchen erblickte,
sah sie mißtrauisch drein, denn sie bekam
sonst sehr selten Besuch. Erst als sie Astrid
erkannte, hellte sich ihr Gesicht auf. Sie bat
uns zu sich ins Haus und bot uns Apfelsoff
on. Wir dankten höflich und ersuchten Frau
Gruber, uns von dem Diebstahl zu berichten.
Sie erzöhlte: "Nach dem Tode meines
Vaters vor dreißig Jahren erbte ich von ihm
eine Golddukatensammlung von betröchtlichem
Wert. Da ich nie richtiges Vertrauen
zu einer Bank hatte, bewahrte ich die Gald-
JUNGÖSTERREICH ­
SCHÜlERZEITSCHRIFT
DES ÖSTERREICHISCHEN
JUGENDROTKREUZES
Monika Dorn
(Schj. 1987/88, 2.B)
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