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Die Dreieinigkeit Gottes Der Herr als die Quelle des Lebens Das ...

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GL 1/2009 <strong>Das</strong> Geheimnis <strong>des</strong> <strong>Lebens</strong><br />

29<br />

Vollkommenheit.<br />

Aus dem Leben in der Gegenwart erblüht der Wirklichkeitssinn, der<br />

uns erst zum Leben befähigt, weil er uns in den gehörigen Kontakt<br />

mit ihm bringt und <strong>die</strong> klare Urteilskraft dafür gibt. Wer über der<br />

Vergangenheit brütet und von der Zukunft träumt, dem verwischen sich <strong>die</strong><br />

Grenzen zwischen Phantasie und Wirklichkeit, dem verhüllt eine trübe<br />

Atmosphäre zusammengeballter Vorstellungen das grüne Land der Gegenwart<br />

und macht ihn unfähig, nüchtern, klar und gründlich zu<br />

ergreifen, was vor ihm liegt.<br />

Nur wenn wir ausschließlich in der Gegenwart leben, hört <strong>die</strong><br />

Vergangenheit für uns auf, eine Last zu sein und wird <strong>die</strong> lebendige<br />

Grundlage unserer Zukunft. Denn durch das volle Leben im Augenblick<br />

versinkt uns <strong>die</strong> Vergangenheit. Wir haben aber nur das wirklich, was in<br />

uns untergegangen ist, denn dann ist es ein Element unseres Seins<br />

geworden, so wenig es uns zum Bewusstsein kommen mag; und nur,<br />

was in uns untergegangen ist, kann lebendig in uns aufgehen. So macht<br />

uns erst das intensive Leben in der Gegenwart <strong>die</strong> Vergangenheit<br />

fruchtbar, während das Leben in der Vergangenheit uns in das Land<br />

der Schatten führt und uns für unser eigentliches Leben entseelt.<br />

Und nicht anders werden wir der Zukunft gerecht. Wer in ihr lebt,<br />

lebt nicht für sie, denn er lebt in Plänen, Einbildungen und Wünschen.<br />

Wer Luftschlösser baut und Wege dahin ausdenkt, wird nichts<br />

erreichen. <strong>Der</strong> kommt am weitesten, der nicht weiß, wohin er geht,<br />

und für jede Möglichkeit <strong>des</strong> Werdens bereitsteht, weil er sich keine<br />

bestimmte vornimmt. Nur wer ganz damit beschäftigt ist, den Augenblick<br />

auszuschöpfen und <strong>die</strong> Aufgaben der Stunde zu lösen, der schafft seine<br />

Zukunft, denn er lässt in jedem Moment ihre verborgene Wirklichkeit in<br />

Erscheinung treten. <strong>Die</strong> Zukunft wird aus der Gegenwart geboren. Wie<br />

kann sie aber <strong>als</strong> reife Frucht aus ihr hervorgehen, wenn wir nicht den<br />

Augenblick dadurch zur vollen Reife bringen, dass wir ihn ganz ausleben!<br />

Wer nur in der Gegenwart lebt, dem versinkt <strong>die</strong> Vergangenheit und<br />

mit ihr alle Trauer, der denkt nicht an <strong>die</strong> Zukunft und kennt <strong>des</strong>halb<br />

keine Sorge. Je zeitloser wir leben, umso furchtloser und sicherer<br />

leben wir, umso freier und fruchtbarer sind wir. Denn <strong>die</strong> Hemmungen<br />

<strong>des</strong> <strong>Lebens</strong> fallen dann ab, und wir stehen fest und vollmächtig auf dem<br />

Boden der augenblicklichen Aufgabe. Je mehr wir dem Augenblick<br />

geweiht sind, umso überlegener und intensiver werden wir leben und<br />

unser Leben führen, umso leichter und beglückender wird es uns werden.<br />

Wer das Liebste verloren hat und in <strong>die</strong> Zukunft schaut, dem<br />

erscheint <strong>die</strong> kommende Zeit wie eine öde, graue, trostlose Reihe von

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