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Die Dreieinigkeit Gottes Der Herr als die Quelle des Lebens Das ...

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34 Banjalita<br />

GL 1/2009<br />

Banjalita<br />

<strong>Die</strong> immerwährende Einkehr<br />

Johannes Fischedick<br />

Ich lauschte den Stimmen <strong>des</strong> Wal<strong>des</strong>, dem Rauschen <strong>des</strong> Meeres,<br />

folgte den Spuren der Winde, den Zeichen der Sterne. Den Rufen der Höhe<br />

folgte ich und durchforschte <strong>die</strong> Geheimnisse der Tiefe und war immer auf<br />

der Suche nach dir, du unerkannte, unerreichte Stätte meiner Sehnsucht.<br />

Und alle Stimmen sprachen von dir und sagten dich doch nicht aus, alle<br />

Rufe verkündeten dich und zeigten mir dennoch nie deine Spur. Und alles<br />

Finden war wie ein fernster Hauch, wie ein Schatten, wie ein Traum. Denn<br />

alles Finden geschah an Wegen und Irrwegen, geschah in den<br />

Täuschungen der Nacht, da <strong>die</strong> Dinge glänzen und locken wie Gold und<br />

Silber — und sind doch nur nasse Steine oder morsches Holz. Wo dunkle<br />

Schatten dich erschauern lassen und alles sich verändert und seine<br />

Wirklichkeit verliert.<br />

So bin ich gewandert zwischen kleinen Freuden und großen<br />

Schrecknissen, zwischen kleinen und großen Irrtümern. Und das Meer<br />

warf meine Schiffe zurück an den Strand. Dort lagen sie zwischen Geröll<br />

und Unflat, zwischen Tang und Sand und Felsen, mit zerbrochenen<br />

Planken, mit zerrissenen Segeln.<br />

Ich stieg auf <strong>die</strong> Berge, zu schauen das Land meiner Sehnsucht, aber da<br />

stand ein Berg vor dem andern und prahlte mit seiner eigenen Größe und<br />

Schönheit, und ich konnte nicht finden mit meinen Augen, das ich so<br />

herzlich suchte.<br />

Da stieg ich herab und weinte im Tal der Sehnsucht und in der Not<br />

meines Herzens und wusste nicht Weg noch Steg mehr meinem Hoffen.<br />

<strong>Die</strong> Winde riefen und lockten — komm mit uns, komm! — <strong>die</strong> Wälder<br />

rauschten und riefen mich hinaus, und das Meer brauste und wogte und<br />

rief immerzu — komm, komm, ich bin das Leben!<br />

Aber meine Hoffnung saß im Tal der Sehnsucht und weinte — weinte<br />

über all den gestrandeten Schiffen ihrer Träume, über <strong>die</strong> zerbrochenen<br />

Häuser ihrer Sehnsucht. Und hatte nicht Lust noch Geborgenheit, und all<br />

ihr Blühen hing wie welk an ihr herab, und ihre Tränen versickerten in<br />

dem Sand ihrer Trübsal.<br />

Aber eine Stimme brach auf in der Tiefe meiner Seele und rief: Komm!<br />

— Und ich ward angerührt und wusste nicht, warum, und stand auf in mir<br />

selbst wie eine Frage, wie ein Ruf nach Antwort.<br />

Und wie ein leises Rauschen wehte es aus meinen Tiefen und lief wie

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