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Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

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oder Granite geprägt s<strong>in</strong>d, da Uranvorkommen sich vornehmlich im<br />

Gefolge dieser Geste<strong>in</strong>e bilden. Hier s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik Deutschland<br />

vor allem die östlichen B<strong>und</strong>esländer, besonders die Regionen des<br />

Erzgebirges, aber auch Gebiete im Schwarzwald <strong>und</strong> im Rhe<strong>in</strong>-Nahe-<br />

Gebiet betroffen.<br />

In den betroffenen Regionen kann unter ungünstigen Umständen e<strong>in</strong>e<br />

Entfernung der natürlichen Radioaktivität aus dem Wasser aus ges<strong>und</strong>heitlichen<br />

Gründen erforderlich se<strong>in</strong>.<br />

4. M<strong>in</strong>eralölprodukte<br />

Bereits Spuren <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralöl im Tr<strong>in</strong>kwasser (ab 1 mg/1) bewirkten e<strong>in</strong>e<br />

erhebliche Geschmacksbee<strong>in</strong>trächtigung. Untersuchungen ergaben, daß<br />

e<strong>in</strong>e toxische Wirkung auf Pflanzen auf leichten Sandböden schon ab 0,5 mg<br />

Öl pro kg <strong>Boden</strong> auftritt (Scheffer & Schachtschabel 1984). E<strong>in</strong>e toxische<br />

Wirkung auf den Menschen ist durch die bleihaltigen oder cancerogenen<br />

Inhaltsstoffe <strong>von</strong> M<strong>in</strong>eralölprodukten (z. B. Benzol, Methanol, Phenole)<br />

zu erwarten.<br />

Rohöle <strong>und</strong> M<strong>in</strong>eralölprodukte stellen immer e<strong>in</strong> Gemisch e<strong>in</strong>er mehr<br />

oder weniger großen Anzahl chemischer Verb<strong>in</strong>dungen dar. Es handelt<br />

sich hierbei vor allem um gerad- oder verzweigtkettige gesättigte Kohlenwasserstoffe<br />

verschiedener Kettenlängen, deren Siedepunkt, Dichte <strong>und</strong><br />

Schmelzpunkt mit zunehmender Kettenlänge zunimmt, aromatische Kohlenwasserstoffe<br />

(Benzol, Toluol, Xylol = BTX) sowie organische Verb<strong>in</strong>dungen<br />

mit Schwefel, Sauerstoff <strong>und</strong> Stickstoff als Heteroatome.<br />

Gerät M<strong>in</strong>eralöl auf die <strong>Boden</strong>oberfläche, kann es im <strong>Boden</strong> durch<br />

Adsorption <strong>in</strong> begrenzten Mengen zeitweise fixiert werden. Dieser Vorgang<br />

ist vor allem für den gelösten Anteil der M<strong>in</strong>eralölprodukte wichtig.<br />

Auch für die Adsorption dieser Substanzen spielt vor allem der Gehalt des<br />

<strong>Boden</strong>s an organischer Substanz <strong>und</strong> Tonm<strong>in</strong>eralen e<strong>in</strong>e Rolle. Die<br />

Adsorptionskapazität e<strong>in</strong>es <strong>Boden</strong>s ist für verschiedene Kohlenwasserstoffe<br />

sehr unterschiedlich; man kann sie mit Hilfe <strong>von</strong> Adsorptionsisothermen<br />

experimentell feststellen. Hierbei wird, ausgehend <strong>von</strong> der<br />

höchst möglichen Konzentration der Substanz <strong>in</strong> wäßriger Lösung,<br />

gemessen, wieviel der Substanz adsorbiert wird.<br />

Durch 1 kg Hum<strong>in</strong>stoff wird maximal 10 g (oder 11,4 ml) Benzol adsorbiert,<br />

während die maximale Adsorptionskapazität für Toluol bei 4 g (oder 4,6 ml)<br />

pro kg Hum<strong>in</strong>stoff liegt (Ziechmann & Müller-Wegener 1990). Die<br />

Adsorption an Tonm<strong>in</strong>erale ist ähnlich verschieden. Hamzehi (1980) stellte<br />

maximale Sorptionsmengen pro kg Kaol<strong>in</strong>it <strong>von</strong> 72,1 g für Benzol,<br />

100,5 g für Toluol <strong>und</strong> <strong>von</strong> 10,2 g für Heizöl fest. Mit Hilfe dieser Daten <strong>und</strong><br />

der Kenntnis des Gehalts an organischer Substanz <strong>und</strong> Tonm<strong>in</strong>eralen<br />

e<strong>in</strong>es <strong>Boden</strong>s kann abgeschätzt werden, wieviel e<strong>in</strong>er Chemikalie e<strong>in</strong><br />

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