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Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

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Aus diesem Beispiel wird deutlich, daß Oberflächengewässer <strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>wasser<br />

sehr oft direkt mite<strong>in</strong>ander korrespondieren. Bei vielen Oberflächengewässern<br />

handelt es sich sogar direkt um zutage tretendes Gr<strong>und</strong>wasser.<br />

Die beiden oberen Flüsse <strong>in</strong> Abb. 37 fungieren als Vorfluter, d. h. der<br />

Gr<strong>und</strong>wasserstand fällt zum Fluß h<strong>in</strong> ab, <strong>und</strong> das Gr<strong>und</strong>wasser fließt <strong>in</strong><br />

den Fluß h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>. Im unteren Teil des Beispiels ist der Wasserstand im Fluß<br />

höher als der Gr<strong>und</strong>wasserstand, so daß Flußwasser <strong>in</strong> den Untergr<strong>und</strong><br />

<strong>in</strong>filtriert wird. Beides ist möglich <strong>und</strong> kann sogar mitunter im Laufe<br />

e<strong>in</strong>es Jahres durch die unterschiedliche Wasserführung des Flusses <strong>und</strong><br />

die schwankenden Gr<strong>und</strong>wasserstände wechseln.<br />

Betrachtet man e<strong>in</strong> Gr<strong>und</strong>wassersystem im Zusammenhang, so ergeben<br />

sich verschiedene Aufenthaltszeiten des Wassers im Untergr<strong>und</strong> je nach<br />

der Transportstrecke. Abb. 39 zeigt dies am Beispiel e<strong>in</strong>er Landschaft mit<br />

e<strong>in</strong>em Vorfluter <strong>und</strong> mehreren Gr<strong>und</strong>wasserstockwerken.<br />

Abb. 39: Fließwege <strong>und</strong> mittlere Aufenthaltszeiten <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>wasser aus verschiedenen<br />

Stockwerken (nach Heath 1988).<br />

Die natürliche Gr<strong>und</strong>wasserbewegung kann durch das E<strong>in</strong>greifen des<br />

Menschen – wie Abpumpen <strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>wasser oder E<strong>in</strong>leiten <strong>von</strong> Flüssigkeiten<br />

– erheblich bee<strong>in</strong>flußt werden. So wird <strong>in</strong> der B<strong>und</strong>esrepublik<br />

Deutschland beispielsweise 70 % des Tr<strong>in</strong>kwasserbedarfs durch Förderung<br />

<strong>von</strong> Gr<strong>und</strong>wasser aus Brunnen gedeckt. R<strong>und</strong> um e<strong>in</strong>e solche Entnahmestelle<br />

senkt sich der Gr<strong>und</strong>wasserspiegel; es bildet sich e<strong>in</strong> Absenkungstrichter.<br />

Durch das so entstandene Gefälle fließt dem Brunnen Wasser<br />

aus dem Gr<strong>und</strong>wasserleiter zu, <strong>und</strong> nach E<strong>in</strong>stellung e<strong>in</strong>es Gleichgewichtes<br />

zwischen Entnahme <strong>und</strong> Zufluß verbleibt der Absenkungstrichter <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>em mehr oder weniger stationären Zustand.<br />

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