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Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

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Die Deponiesickerwässer weisen e<strong>in</strong>e bräunliche bis schwarze Farbe <strong>und</strong><br />

e<strong>in</strong>en jaucheartig stechenden Geruch auf. Sie enthalten hohe Anteile an<br />

Chlorid, Sulfat <strong>und</strong> Ammonium, wobei die Konzentration <strong>und</strong> Art der<br />

organischen Inhaltsstoffe vom Zersetzungsgrad <strong>und</strong> damit vom Alter der<br />

Deponie abhängen. Z. B. weisen die Sickerwässer e<strong>in</strong>er Deponie, die sich im<br />

Zustand der sauren Gärung bef<strong>in</strong>det, e<strong>in</strong>e hohe organische Belastung auf, <strong>und</strong><br />

ältere Deponien geben e<strong>in</strong>en größeren Anteil an schwer abbaubaren organischen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen ab. Der Gehalt anorganischer Stoffe im Sickerwasser<br />

macht sich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em chemischen Sauerstoffbedarf (CSB) <strong>von</strong> bis zu<br />

110.000 mg/1 K2Cr2O7 <strong>und</strong> e<strong>in</strong>em biochemischen Sauerstoffbedarf nach 5<br />

Tagen E<strong>in</strong>wirkzeit (BSB5) <strong>von</strong> bis zu 50.000 mg/1 O2 bemerkbar (Förstner<br />

1991). Es handelt sich bei CSB <strong>und</strong> BSB um e<strong>in</strong>en Summenparameter der<br />

organischen Belastung, der nicht zwischen den verschiedenen organischen<br />

Verb<strong>in</strong>dungen unterscheidet; er ist als Anhaltspunkt der allgeme<strong>in</strong>en<br />

Belastungen des Wassers mit organischen Substanzen zu sehen; die<br />

Differenz beider deutet auf schwer abbaubare organische Substanzen h<strong>in</strong>.<br />

Zum Vergleich: e<strong>in</strong> stark verunre<strong>in</strong>igter Fluß weist e<strong>in</strong>en CSB <strong>von</strong> maximal<br />

200 mg/1 K2Cr2O7 auf (Hütter 1979).<br />

Abb. 87 <strong>und</strong> 88 zeigen, mit welchem Gehalt an typischen Inhaltstoffen im<br />

Sickerwasser e<strong>in</strong>er Deponie <strong>und</strong> im Fall e<strong>in</strong>er Leckage auch im Gr<strong>und</strong>wasser<br />

zu rechnen ist.<br />

Abb. 87: Entwicklung des chemischen Sauerstoffbedarfs (CSB), des Gehaltes an<br />

Ammonium (NH4+) <strong>und</strong> flüchtigen Fettsäuren sowie des pH-Wertes im<br />

Sickerwasser <strong>von</strong> Siedlungsabfalldeponien (nach Förstner 1991).<br />

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