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Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

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Die mobilen Aufbereitungsanlagen können für e<strong>in</strong> spezifisches Wasserproblem<br />

besser oder schlechter geeignet se<strong>in</strong>. Gr<strong>und</strong>lage für die im E<strong>in</strong>zelfall<br />

richtige Wahl kann also nur die Kenntnis problematischer Fälle<br />

bereits <strong>in</strong> Friedenszeiten se<strong>in</strong>.<br />

Auch bereits vorhandene Aufbereitungsanlagen, die aber normalerweise<br />

nicht zur Tr<strong>in</strong>kwasserherstellung genutzt werden, s<strong>in</strong>d u. U. im Notfall<br />

zur Erzeugung <strong>von</strong> Tr<strong>in</strong>kwasser verwendbar. So wird <strong>in</strong> vielen öffentlichen<br />

Hallen- <strong>und</strong> Freibädern e<strong>in</strong>e Verfahrenskomb<strong>in</strong>ation aus Flockung,<br />

Filterung, Ozonung, Aktivkohlefiltration <strong>und</strong> Chlorung e<strong>in</strong>gesetzt, die<br />

sehr gut zur Notwasseraufbereitung verwendet werden könnte, zumal die<br />

Becken als Kurzzeit-Speicher zur Verfügung stünden (Gronwald 1979,<br />

Brummel 1988).<br />

In Ausnahmesituationen kann es e<strong>in</strong>ige Zeit dauern, bis Maßnahmen zur Notversorgung<br />

der Bevölkerung e<strong>in</strong>geleitet s<strong>in</strong>d. Für diese Überbrückungszeit<br />

kann <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Haushalten oder <strong>in</strong> Schutzräumen e<strong>in</strong>e Wasseraufbereitung<br />

mit e<strong>in</strong>fachsten Mitteln versucht werden. Hierzu gehört die<br />

Entfernung <strong>von</strong> Trübstoffen z. B. durch Filtern des Wassers durch Haushaltsfilter.<br />

Durch längeres Rühren oder Umschütten des Wassers können<br />

leichtflüchtige Stoffe beseitigt werden. Noch wirkungsvoller ist das<br />

Abkochen des Wassers, weil e<strong>in</strong>e zusätzliche keimabtötende Wirkung<br />

damit verb<strong>und</strong>en ist. Auch Chlortabletten s<strong>in</strong>d zur provisorischen Wasseraufbereitung<br />

geeignet (z. B. Calciumhypochlorit-Tabletten, Haberer &<br />

Drews 1993). Um den unangenehmen Chlorgeschmack nach der Des<strong>in</strong>fektion<br />

mit Chlortabletten zu mildern, kann man den Restchlorgehalt zum<br />

Teil durch Umschütten oder Abkochen des Wassers wieder aus dem Wasser<br />

entfernen, nachdem es se<strong>in</strong>e Wirkung über die vorgeschriebene Zeit entfaltet<br />

hat.<br />

Die im Gr<strong>und</strong>wasser zu erwartenden unerwünschten Stoffe natürlichen<br />

Ursprungs s<strong>in</strong>d:<br />

- Mikroorganismen,<br />

- Eisen, Mangan, Ammonium, Schwefelwasserstoff (reduzierte<br />

Gr<strong>und</strong>wässer),<br />

- Hum<strong>in</strong>stoffe (anmoorige Gebiete),<br />

- Trübstoffe (Tonpartikel),<br />

- Kohlendioxid (sehr weiche Wässer),<br />

- Härtebildner (sehr harte Wässer),<br />

- geogen bed<strong>in</strong>gte Metalle <strong>und</strong> Metalloide (Arsen, Selen, Blei, Z<strong>in</strong>k).<br />

Die im wesentlichem im Gr<strong>und</strong>wasser vorkommenden anthropogen<br />

bed<strong>in</strong>gten Störstoffe, verursacht durch Abwässer, landwirtschaftliche<br />

Betätigung, Industrie, Altlasten <strong>und</strong> Deponien oder durch über die Luft<br />

getragene Schadstoffe ohne Punktquelle, s<strong>in</strong>d:<br />

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