25.10.2012 Aufrufe

Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

men stattf<strong>in</strong>den kann. Will man aus dem kf-Wert auf die tatsächliche<br />

Geschw<strong>in</strong>digkeit der Gr<strong>und</strong>wasserbewegung (Abstandsgeschw<strong>in</strong>digkeit)<br />

schließen, so benötigt man zunächst die Filtergeschw<strong>in</strong>digkeit (Vf), die<br />

nur die pro Zeite<strong>in</strong>heit durch die Querschnittsfläche geflossene Wassermenge<br />

be<strong>in</strong>haltet. Sie ergibt sich aus dem kf-Wert, <strong>in</strong>dem man ihn mit<br />

dem Gr<strong>und</strong>wassergefälle multipliziert <strong>und</strong> das Gefälle so aus der Gleichung<br />

herausnimmt.<br />

Zur Ermittlung der wahren Hießgeschw<strong>in</strong>digkeit (Abstandsgeschw<strong>in</strong>digkeit)<br />

muß die Filtergeschw<strong>in</strong>digkeit noch durch das nutzbare Hohlraumvolumen<br />

(Ergiebigkeit nsp) dividiert <strong>und</strong> auf den tatsächlich durchflossenen<br />

Querschnitt bezogen werden; hierbei wird nsp als Bruchteil <strong>von</strong> 1 e<strong>in</strong>gesetzt.<br />

Die Gr<strong>und</strong>wasserbewegung verläuft <strong>in</strong> Kluftgr<strong>und</strong>wasserleitern (Granit,<br />

Kalkste<strong>in</strong>, Sandste<strong>in</strong>) oft viel schneller als <strong>in</strong> Porengr<strong>und</strong>wasserleitern<br />

(Sand, Kies), obwohl der Hohlraumanteil dort meist viel kle<strong>in</strong>er ist. Die<br />

Fließgeschw<strong>in</strong>digkeiten <strong>in</strong> großen Geste<strong>in</strong>sklüften oder <strong>in</strong> Kalkste<strong>in</strong>höhlen<br />

(Karsthohlräume) können im Extremfall die Geschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

<strong>von</strong> Flüssen erreichen (> 10 km/d), während Porengr<strong>und</strong>wasserleiter<br />

meist im Bereich <strong>von</strong> weniger als e<strong>in</strong>em Meter pro Tag liegen. Infolge<br />

<strong>von</strong> Inhomogenitäten der Geste<strong>in</strong>sschichten können die Durchlässigkeiten<br />

des Untergr<strong>und</strong>s auch stark wechseln. Die Abstandsgeschw<strong>in</strong>digkeiten<br />

betragen <strong>in</strong> Lockergeste<strong>in</strong>en, die am häufigsten für die Tr<strong>in</strong>kwasserversorgung<br />

genutzt werden, meist e<strong>in</strong>ige cm bis wenige m je Tag.<br />

In der ungesättigten Zone laufen die Transportvorgänge unter veränderten<br />

Bed<strong>in</strong>gungen ab: das Wasser sickert, der Schwerkraft folgend, mehr oder<br />

weniger senkrecht nach unten. Wasser als e<strong>in</strong>e die <strong>Boden</strong>teilchen benetzende<br />

Flüssigkeit (im Gegensatz etwa zu Erdöl) füllt <strong>in</strong>folge der Kohäsions<strong>und</strong><br />

Adhäsionskräfte auch die fe<strong>in</strong>sten Porenräume aus. Es steigt daher <strong>in</strong> körnigem<br />

Material, abhängig <strong>von</strong> der Porengröße, unterschiedlich weit gegen<br />

die Schwerkraft nach oben <strong>und</strong> wird <strong>in</strong> kle<strong>in</strong>en Poren durch diese Kräfte auch<br />

sehr fest gehalten. Wasser kann sich daher nur <strong>in</strong> Poren nach unten <strong>in</strong><br />

Richtung Gr<strong>und</strong>wasser bewegen, die so groß s<strong>in</strong>d, daß die nach oben wirkenden<br />

Kapillarkräfte <strong>von</strong> den nach unten wirkenden Gravitationskräften<br />

übertroffen werden. Im gesättigten Bereich wird das Volumen dieser Art<br />

<strong>von</strong> Poren als effektiver Porenraum bezeichnet.<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!