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Das Verhalten von Umweltchemikalien in Boden und Grundwasser

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Dichlorethen gibt es H<strong>in</strong>weise auf e<strong>in</strong>en nennenswerten mikrobiellen<br />

Abbau.<br />

Bei den leichtflüchtigen CKW ist auch die Ausbreitung als Gasphase <strong>von</strong><br />

großer Bedeutung. Der ursprüngliche CKW-Körper löst sich im Laufe der<br />

Zeit allmählich <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Gaskörper auf. Auch die Dämpfe besitzen e<strong>in</strong>e<br />

relativ hohe Dichte <strong>und</strong> tendieren daher zum Abs<strong>in</strong>ken <strong>und</strong> Ausbreiten<br />

über dem Kapillarsaum des Gr<strong>und</strong>wassers. Diffusionsvorgänge (Ausgleich<br />

<strong>von</strong> Konzentrationsunterschieden) sorgen aber auch für e<strong>in</strong>en Austritt<br />

aus der Erdoberfläche. Durch diese Vorgänge bef<strong>in</strong>det sich bei länger<br />

zurückliegenden Schadensfällen mit leichtflüchtigen CKW mitunter nur<br />

noch ihre Gasphase im Porenraum (Abb. 75).<br />

^ Ursprünglicher<br />

\ \ \ ^^ CKW – Phasenkörper \<br />

Abb. 75: Bildung e<strong>in</strong>er CKW-Gas-Zone (nach M<strong>in</strong>isterium für Ernährung, Landwirtschaft<br />

<strong>und</strong> Forsten, Baden Württemberg 1983).<br />

<strong>Das</strong> große Volumen der Gasphase bietet den Lösungsvorgängen große<br />

Angriffsflächen, so daß hier mit e<strong>in</strong>er weiten Verbreitung der Stoffe <strong>in</strong><br />

gelöster Form gerechnet werden muß. Es gibt H<strong>in</strong>weise darauf, daß die<br />

CKW-Gasphase schneller als die Sickerwasserfront <strong>in</strong> die Tiefe transportiert<br />

wird.<br />

Die beschriebenen Vorgänge beziehen sich vor allem auf Lockergeste<strong>in</strong>sschichten<br />

mit ihrem fe<strong>in</strong>verästelten Porennetz, lassen sich im Pr<strong>in</strong>zip aber<br />

auch auf klüftige Geste<strong>in</strong>e übertragen. In klüftigem Geste<strong>in</strong> fließen die<br />

CKW <strong>in</strong> den weiten Klüften schnell <strong>in</strong> die Tiefe, <strong>und</strong> auch das Rückhaltevermögen<br />

e<strong>in</strong>es Geste<strong>in</strong>s mit Klufthohlräumen ist praktisch Null. Nur <strong>in</strong><br />

Klüften kle<strong>in</strong>er als 0,2 mm ist mit e<strong>in</strong>er ger<strong>in</strong>gfügigen Rückhaltung der<br />

CKW zu rechnen. In so e<strong>in</strong>em Fall ist die Verlagerung der Schadstoffe <strong>in</strong><br />

größere Tiefen noch wahrsche<strong>in</strong>licher als <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Porengr<strong>und</strong>wasserleiter.<br />

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