PCB werden <strong>in</strong> hohem Maße <strong>von</strong> der organischen Substanz <strong>und</strong> den Tonm<strong>in</strong>eralen im <strong>Boden</strong> geb<strong>und</strong>en, weshalb sie <strong>in</strong> der Regel im Oberboden festgelegt werden können. Allerd<strong>in</strong>gs nehmen Löslichkeit <strong>und</strong> Dampfdruck mit abnehmender Chlorierung zu, so daß die niedriger chlorierten PCB im <strong>Boden</strong> auch leichter verlagert werden können. Die Wasserlöslichkeiten liegen für Monochlorobiphenyle zwischen 5,8 <strong>und</strong> 7,5 g/L, für Dichlorobiphenyle zwischen 1 <strong>und</strong> 2,1 g/L, für Trichlorobiphenyle zwischen 100 <strong>und</strong> 400 mg/L (Ausnahme: 2,2',5-Trichlorobiphenyl), für Tetrachlorobiphenyle zwischen 17 <strong>und</strong> 200 mg/L, für Pentachlorobiphenyle zwischen 10 <strong>und</strong> 30 mg/L, für Hexachlorobiphenyle zwischen 1,3 <strong>und</strong> 16 mg/L <strong>und</strong> für die höher chlorierten Biphenyle unter 2 mg/L (Koch 1989). Es f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> nükrobieller Abbau statt, wobei die Persistenz der höher chlorierten Verb<strong>in</strong>dungen sehr viel größer ist; auch e<strong>in</strong> photochemischer Umsatz ist möglich (Scheffer & Schachtschabel 1984). PCB neigen jedoch zur Anreicherung im <strong>Boden</strong> <strong>und</strong> im Fettgewebe <strong>von</strong> Lebewesen. 10. Diox<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Furane Polychlorierte Dibenzo-Diox<strong>in</strong>e (PCDD) <strong>und</strong> -Furane (PCDF) entstehen bei der Herstellung <strong>von</strong> Chemikalien (bes. Chlorphenole) als Nebenprodukt <strong>und</strong> können dann auch <strong>in</strong> unterschiedlichen Konzentrationen <strong>in</strong> den Produkten enthalten se<strong>in</strong> (vgl. Kapitel III.C.l: Chemische Kampfstoffe, pflanzenschädigende Kampfstoffe) oder sie können unter bestimmten Bed<strong>in</strong>gungen bei Verbrennungsprozessen entstehen (z. B. Verbrennung aromatischer Kohlenwasserstoffe unter Beise<strong>in</strong> <strong>von</strong> Sauerstoff, Chlor <strong>und</strong> katalytisch wirkenden Metallchloriden bei Temperaturen zwischen 600 °C <strong>und</strong> 200°C). Darauf ist es zurückzuführen, daß sie <strong>in</strong> unserer Umwelt <strong>in</strong>zwischen schon weit verbreitet <strong>und</strong> auch im Umfeld <strong>von</strong> Rüstungsaltlasten zu f<strong>in</strong>den s<strong>in</strong>d. Es existieren 75 PCDD <strong>und</strong> 135 PCDF, die sich <strong>in</strong> Anzahl <strong>und</strong> Stellung der angelagerten Chloratome unterscheiden, aber nicht alle s<strong>in</strong>d <strong>von</strong> der Toxizität her relevant. Abb. 85: Strukturformel <strong>von</strong> a) 2,3,7,8-Tetrachlordibenzo-p-diox<strong>in</strong> (TCDD) <strong>und</strong> b) 2,3,4,7,8-Pentachlordibenzofurans (Penta-CDF) (aus Latscha & Kle<strong>in</strong> 1990). 128
Die giftigste Verb<strong>in</strong>dung dieser Gruppe ist das „Seveso-Diox<strong>in</strong>“ 2,3,7,8- Tetrachlordibenzo-paradiox<strong>in</strong> oder kurz TCDD (Abb. 85 a), aber auch e<strong>in</strong>ige der Furane s<strong>in</strong>d sehr toxisch, z. B. das 2,3,4,7,8-Pentachlordibenzofuran (Abb. 85 b). Tab. 26 ist e<strong>in</strong>e Zusammenstellung der Toxizitätsäquivalente der relevanten Diox<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Furane, ausgedrückt als Faktor im Vergleich zum „Seveso-Diox<strong>in</strong>“. Tab. 26: Toxizitätsäquivalenzfaktoren im Vergleich zu 2,3,7,8-TCCD (nach Obermaier 1992). Kongener EPA 1984 [53] 2,3,7,8-TetraCDD 1,2,3,7,8-PentaCDD 1,2,3,4,8-HexaCDD 1,2,3,6,7,8-HexaCDD 1,2,3,7,8,9-HexaCDD 1,2,3,4,6,7,8-HeptaCDD OctaCDD 2,3,7,8-TetraCDF 1,2,3,7,8-PentaCDF 2,3,4,7,8-PentaCDF 1,2,3,4,7,8-HexaCDF 1,2,3,6,7,8-HexaCDF 1,2,3,7,8,9-HexaCDF 2,3,4,6,7,8-HexaCDF 1,2,3,4,6,7,8-HeptaCDF 1,2,3,4,7,8,9-HeptaCDF OctaCDF Summe TetraCDD* Summe PentaCDD* Summe HexaCDD* Summe HeptaCDD* Summe TetraCDF* Summe PentaCDF* Summe HexaCDF* Summe HeptaCDF* 1,0 0,5 0,04 0,04 0,04 0,001 0 0,1 0,1 0,1 0,01 0,01 0,01 0,01 0,001 0,001 0 0,01 0,005 0,0004 0,00001 0,001 0,001* 0,0001 0,00001 *Summenwerte enthalten nicht die 2,3,7,8-substituierten E<strong>in</strong>zelisomere BGA/UBA 1984 [1] 1,0 0,1 0,1 0,1 0,1 0,01 0,001 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,1 0,01 0,01 0,001 0,01 0,01 0,01 0,001 0,01 0,01 0,01 0,001* NATO-CCMS 1988 [43] 1,0 0,5 0,1 0,1 0,1 0,01 0,001 0,1 0,05 0,5 0,1 0,1 0,1 0,1 0,01 0,01 0,001 Diox<strong>in</strong>e <strong>und</strong> Furane weisen e<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>gen Dampfdruck <strong>und</strong> e<strong>in</strong>e ger<strong>in</strong>ge Wasserlöslichkeit auf (Rordorf 1989, 1990, Sk<strong>in</strong> 1988). Sie treten daher <strong>in</strong> der Umwelt an Partikel geb<strong>und</strong>en, im <strong>Boden</strong> vorwiegend an die organi- 0 0 0 0 0 0 0 0 129
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Zivilschutz- Forschung Schriftenrei
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Inhalt Vorwort 7 L Einleitung: Aufg
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Vorwort Die vorliegende Literaturst
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II. Die Vorgänge im Untergrund Die
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Abb. 2: Verbreitung von Magmatiten,
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(Abb. 3) zeigt die Verteilung der L
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Eigenschaften und Inhaltsstoffen be
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2.7.2 Redoxreaktionen Chemische Oxi
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(Ammoniak). Die natürlichen Potent
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Das liegt daran, daß der Ton den g
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schen pH-Bereich werden Protonen ab
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zur Austauschkapazität eines Boden
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gen in subtropischem Klima entsteht
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von zweiwertigen Fe-Verbindungen. D
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Bei der Verwitterung der Silikate u
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Huminstoffe mit einem Kohlenstoff/S
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Moder bildet sich vorwiegend unter
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Der unterste Horizont (C-Horizont)
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Die Sauerbraunerde (auch: oligotrop
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Abb. 14: Profil eines typischen Pod
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die Aggregatoberflächen werden geb
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sehr unterschiedlich sein. Wegen de
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gen Wechsels mindestens eines boden
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Durch die kleinräumige Änderung d
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Tab. 10: Chemische Durchschnittszus
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Abb. 27: Verwitterungsmodell der pr
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Abb. 28: Arten von zusammenhängend
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Abb. 30: Hydrologische Gliederung d
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Der Durchlässigkeitsbeiwert (kf-We
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Wenn ungesättigte Bedingungen eint
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Im Aquifer werden die Stromlinien b
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Aus diesem Beispiel wird deutlich,
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Wird aus einem gespannten Grundwass
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wird, werden die Verhältnisse prob
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eschreiben. Mit den Annahmen einer
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1.2 Anionen Böden können auch Ani
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- Seite 103 und 104: Grundwasser verlagert werden könnt
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V. Aufbereitung des Grundwassers zu
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Unter diesen Vorgaben wurden von ei
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zunächst durch Ladungsneutralisati
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Tab. 37: Filtermaterialien und ihre
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Die mobilen Aufbereitungsanlagen k
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VI. Zusammenfassung und Ergebnisse
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und Eisen-Ionen der Bodenpartikel,
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zuerst die großen Poren. Die Wasse
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des Bodens spezifisch gebunden und
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B. Hinweise zur Standortwahl und Wa
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großen Wartungsdienst alle 5 Jahre
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dieser Art sollte ein Aufbereitungs
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VII. Literatur- und Quellenangaben
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SCHEFFER, F. & SCHACHTSCHABEL, P. (
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HAGENDORF, U., LESCHBER, R., MILDE,
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Kapitel III.A: Potentielle Grundwas
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DVWK (HRSG.) (1985): Datensammlung
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KÖRDEL, W. & WAHLE, U. (1990): Pil
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LÖW, E. V., KAMINSKI, L., NEUMEIER
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LÜHR, H.-P. (1975): Modellmäßige
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FACHGEBIET SIEDLUNGSWASSERWIRTSCHAF
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SUCH, W. & HAMPEL, W. (1981): Entwi
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VIII. Die Autoren Klaus Haberer Pro
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Zivilschutz- Forschung Schriftenrei
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Band 14 Lars Clausen und Wolf R. Do
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Band 6 Otfried Messerschmidt und Al
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Weitere Bände in Vorbereitung Die