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FluSi205.V5.qxp - Luftwaffe

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Flugsicherheit<br />

maßgeblich davon ab, inwieweit<br />

Informationen zur räumlichen Orientierung<br />

und für das Lagebewusstsein<br />

zur Verfügung gestellt werden können.<br />

Dies erfolgt normalerweise über<br />

Sicht- und Audio-Anzeigen. Sichtanzeigen<br />

sind zwar normalerweise<br />

problemlos in der Anwendung, jedoch<br />

bietet die Entwicklung rechnergesteuerter<br />

Sichtanzeigen die Möglichkeit,<br />

eine riesige Menge visueller<br />

Informationen zur Verfügung zu stellen,<br />

die das Informationsverarbeitungsvermögen<br />

des Einzelnen<br />

überfordern kann. Audio-Anzeigen<br />

sind zwar ideal für bestimmte Informationen<br />

geeignet, ihre Verwendung<br />

hat jedoch Nachteile in einer sehr lauten<br />

Umgebung und unter Umgebungsbedingungen,<br />

für die minimale<br />

Geräuschpegel gefordert sind.<br />

Eine wirksame Alternative zu Sichtund<br />

Audio-Anzeigen stellt die taktile<br />

Anzeige dar. Solche Anzeigen können<br />

höchst effektiv und in bestimmten<br />

Szenarien von Vorteil sein. Sie<br />

bieten die Möglichkeit, die kognitive<br />

Überlastung zu verringern, die sich<br />

durch rechnergestützte Sichtanzeigen<br />

ergeben kann und stellen sowohl bei<br />

Umgebungsbedingungen mit hohem<br />

als auch mit niedrigem Geräuschpegel<br />

eine wirksame Alternative zu<br />

akustischen Anzeigen dar. Die Entwicklung<br />

und Einführung taktiler<br />

Anzeigen wird durch die Schlussfolgerung<br />

gestützt, die auf dem von<br />

der Forschungs- und Technologieorganisation<br />

der NATO durchgeführten<br />

Symposium zum Thema „Räumliche<br />

Desorientierung in Militärfahrzeugen:<br />

„Ursachen, Folgen und Abhilfen“<br />

(La Coruna, Spanien, 2002)<br />

gezogen wurde. Dort wurde folgende<br />

Feststellung getroffen:<br />

„Der bedeutendste Fortschritt der<br />

letzten Jahre, der der räumlichen Desorientierung<br />

entgegenwirken kann,<br />

ist die Verwendung taktiler Reize für<br />

die Übermittlung von Informationen<br />

zur räumlichen Orientierung.“<br />

Leistungsbeschreibung C-2 Taktor<br />

Physikalische Beschreibung: Durchmesser 1,2 Zoll, Höhe 0,31 Zoll,<br />

Gewicht 17 Gramm, eloxiertes Aluminium.<br />

Elektrische Verkabelung: Flexibel, isoliert, verdrilltes Leiterpaar,<br />

US-Drahtstärke Nr. 24. Steckverbinder optional.<br />

Haut-Kontaktgeber: Durchmesser 0,3 Zoll, mit einem Vorstand von<br />

0,025 Zoll zum Gehäuse,<br />

auf die Haut aufgebracht.<br />

Elektrische Merkmale: 7,0 Ohm in Reihe geschaltet,<br />

Nenninduktivität 1,1 mH.<br />

Empfohlene Ansteuerung: Sinuswellen Tonimpulse von 50 bis 200 ms Dauer<br />

im Frequenzbereich 150 bis 300 Hz bei Nennstromstärken<br />

bis 0,25 A effektiv und kurzzeitig<br />

0,5 A effektiv max.<br />

Maximale Ausgangsleistung bei ca. 230 Hz.<br />

Reizamplitude:<br />

Frequenz Typische in die Hauteingeleitete Typische in die Haut eingeleitete<br />

Amplitude mit 0,25 A Amplitude mit 0,5 A<br />

effektiver Ansteuerung effektiver Ansteuerung<br />

150 Hz Amplitudenspitze 0,06 Zoll Amplitudenspitze 0,12 Zoll<br />

230 Hz Amplitudenspitze 0,25 Zoll Amplitudenspitze 0,50 Zoll<br />

(Kappung möglich)<br />

280 Hz Amplitudenspitze 0,06 Zoll Amplitudenspitze 0,12 Zoll<br />

Anwendungen Taktiler<br />

Anzeigen<br />

Taktile Anzeigen gibt es schon seit<br />

vielen Jahren, jedoch wurde erst in<br />

jüngster Zeit ihr Potential erkannt und<br />

ihre Nutzung eingeleitet. Die vielleicht<br />

bekannteste Anwendung ist der<br />

Vibrationsalarm beim Mobiltelefon,<br />

der typischerweise verwendet wird,<br />

wenn ein akustisches Signal nicht<br />

annehmbar ist (z. B. in Besprechungen<br />

oder im Theater). Andere taktile<br />

Signale gibt es schon seit Hunderten<br />

von Jahren, z. B. verrät Ihnen ein<br />

Klopfen auf die Schulter instinktiv,<br />

dass jemand hinter Ihnen steht, in<br />

welcher Richtung er sich befindet und<br />

dass er Sie um Ihre Aufmerksamkeit<br />

bittet. Es gibt derzeit drei Hauptanwendungen<br />

für Taktile Anzeigen, für<br />

die diese Anzeigen als höchst effektiv<br />

angesehen werden: räumliche Orientierung,<br />

Navigation und Kommunikation.<br />

Räumliche Orientierung<br />

Die Entwicklung taktiler Anzeigen<br />

zur räumlichen Orientierung wurde<br />

teilweise durch die Erkenntnis gefördert,<br />

dass über 25 Prozent der<br />

Verluste von US-Militärluftfahrzeugen<br />

direkt auf den Verlust der räumlichen<br />

Orientierung und des Lagebewusstseins<br />

des Luftfahrzeugführers zurückzuführen<br />

sind. Unter räumlicher<br />

Orientierung versteht man die<br />

Fähigkeit eines Menschen, genau zu<br />

wissen, wo er oder sein Fahrzeug/ein<br />

Objekt sich im Raum befindet, normalerweise<br />

im Verhältnis zur Senkrechten.<br />

So wird vom Forschungslaboratorium<br />

für Luft- und Raumfahrtmedizin<br />

der US-Marine (NAMRL2) ein<br />

dem Körper gegebenes Bodenrichtungssignal<br />

dazu verwendet, Luftfahrzeugführern<br />

die Aufrechterhaltung<br />

der räumlichen Orientierung<br />

und die Durchführung von<br />

Kunstflugmanövern ohne externe<br />

20 II/2005 FLUGSICHERHEIT

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