FluSi205.V5.qxp - Luftwaffe
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Flugsicherheit<br />
ter Zwang zur<br />
Anwendung für<br />
die Bundeswehr<br />
ergibt, empfiehlt<br />
es sich wegen<br />
der oben beschriebenen<br />
Einbindung<br />
der<br />
MilFS in das Gesamtsystem<br />
Flugsicherung<br />
und<br />
der praktizierten<br />
Dienstleistung<br />
für zivile Luftfahrzeuge<br />
die<br />
ESARR 3 in Gänze<br />
umzusetzen.<br />
Elemente von<br />
ESARR 3 sind<br />
zweifelsohne<br />
bereits jetzt in<br />
der MilFS vorhanden,<br />
jedoch<br />
gibt es kein zusammenhängendes,<br />
alle Aspekte<br />
abdeckendes<br />
Konzept. Die<br />
Umsetzung von<br />
ESARR 3 wird anfänglich mit einem<br />
hohen organisatorischen Aufwand<br />
verbunden sein, zudem erwachsen<br />
daraus möglicherweise auch personelle<br />
Mehrforderungen (zumindest die<br />
Wahrnehmung von Zweitfunktionen).<br />
So ist z.B. für jede FS-Dienststelle ein<br />
Safety Manager zu benennen.<br />
Dennoch halte ich den Mehraufwand<br />
für absolut berechtigt, weil der<br />
ganzheitliche Ansatz Schwachstellen<br />
im Air Traffic Management klarer als<br />
bislang erkennen lassen wird.<br />
Als nächstes wurde im November<br />
2000 die ESARR 2 „Reporting and<br />
Assessment of Safety Occurences in<br />
ATM“ veröffentlicht. Sie befasst sich<br />
mit der Meldung und Bewertung von<br />
sicherheitsrelevanten Vorfällen im<br />
Luftverkehrs-Management. Zur Erreichung<br />
eines beständig hohen<br />
Sicherheitsstands im (europäischen)<br />
Luftverkehr ist es erforderlich, harmo-<br />
Die Einführung eines formalen<br />
Safety Management Systems (SMS)<br />
wird als zentrales Schlüsselkonzept für<br />
eine Verbesserung der Sicherheit im<br />
Luftverkehrs-Management angesehen.<br />
Im Vergleich zu den kürzlich von<br />
der ICAO im Annex 11 (und Doc.<br />
4444 PANS-RAC) veröffentlichten<br />
ATM-Sicherheitskonzepten, die nur<br />
einige wenige ausgesuchte Einzelaspekte<br />
beschreiben, handelt es sich<br />
bei ESARR 3 um ein gut durchdachtes<br />
Rahmengebilde, das ausgehend von<br />
einer Safety Policy alle sicherheitsrelevanten<br />
Aspekte des Luftverkehrsmanagements<br />
umfassend abbildet.<br />
Diese ESARR ist gemäß Ziffer 3 von<br />
allen ATM- Dienstleistungsunternehmen<br />
umzusetzen „that fall within the<br />
jurisdiction of the national ATM safety<br />
regulatory body“.<br />
Auch wenn sich aus diesem Text<br />
nach meiner Einschätzung kein direknisierte<br />
Melde- und Bewertungsschemata<br />
für sicherheitsrelevante Vorfälle<br />
einzuführen. Nur so ist eine systematische<br />
Erkennbarkeit von Vorfällen<br />
und deren Ursachen sowie die Einleitung<br />
von Korrekturmaßnahmen auf<br />
breiter Ebene möglich. ESARR 2 ist u.<br />
a. bei allen sicherheitsrelevanten Vorfällen<br />
anzuwenden, bei denen militärische<br />
FS-Stellen oder Stellen des<br />
Einsatzführungsdienstes Dienste für<br />
zivile Luftfahrzeuge geleistet haben<br />
(vergl. Ziffer 3.3). Auf freiwilliger Basis<br />
können auch die Vorkommnisse gemeldet<br />
werden, die ausschließlich und<br />
gleichzeitig eine Kombination von<br />
militärischen Luftfahrzeugen und militärischen<br />
Dienstleistern betreffen.<br />
Weiterhin sind alle sicherheitsrelevanten<br />
Vorfälle zu erfassen, bei denen<br />
zivile FS-Stellen für zivile und/oder<br />
militärische Luftfahrzeuge Dienste geleistet<br />
haben.<br />
ESARR 2 wird bereits teilweise<br />
durch die Bundeswehr umgesetzt. Gemeldete<br />
Vorfälle werden durch LwA<br />
AbtFlBtrbBw untersucht und durch<br />
die zivil-militärisch zusammengesetzte<br />
AIRPROX EVALUATION GROUP<br />
(APEG) klassifiziert. Die relevanten<br />
Vorfälle werden jährlich an EURO-<br />
CONTROL weitergemeldet.<br />
Allerdings leidet die Aussagekraft<br />
der Meldungen derzeit allgemein noch<br />
an der hohen Dunkelziffer, d.h. es<br />
wird nur ein geringer Teil der Vorfälle<br />
bekannt und bearbeitet, so dass allgemeine<br />
Trends und übergreifende<br />
Problemstellen nur schwer zu identifizieren<br />
sind.<br />
Kurz nach der ESARR 2 wurde die<br />
ESARR 5 „ATM Services Personnel“<br />
verabschiedet, die sich mit den<br />
Anforderungen an das Personal der<br />
Luftverkehrsmanagement-Dienste befasst<br />
(sie betraf zunächst nur das<br />
Flugverkehrskontrollpersonal, jetzt<br />
auch die FS-Techniker. Leider ist das<br />
Flugberatungspersonal derzeit noch<br />
nicht ausdrücklich angesprochen).<br />
Diese EUROCONTROL-Anforderung<br />
ist aus der Notwendigkeit entstanden,<br />
4 II/2005 FLUGSICHERHEIT