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Kapitel 5 Drehimpulse in der Quantenmechanik

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5.4 Die Rotation starrer Moleküle 5-23<br />

Quantenmechanische Behandlung des starren Rotators (mittels Korrespondenzpr<strong>in</strong>zip)<br />

Die Schröd<strong>in</strong>ger-Gleichung für die Drehbewegung kann gemäss Korrespondenzpr<strong>in</strong>zip aus (5.123)<br />

als<br />

mit<br />

Ĥ rot Ψ rot = E rot Ψ rot (5.142)<br />

Ĥ rot = 1 ĴX<br />

2 + 1 ĴY<br />

2 + 1 ĴZ<br />

2 (5.143)<br />

2 I X 2 I Y 2 I Z<br />

geschrieben werden. Da es drei Rotationsfreiheitsgrade gibt, erwartet man drei Rotationsquantenzahlen.<br />

i Diese drei Quantenzahlen s<strong>in</strong>d J, M und K; sie kommen <strong>in</strong> den folgenden Eigenwertgleichungen<br />

vor:<br />

Ĵ 2 Ψ = 2 J(J + 1) Ψ mit J = 0, 1, 2, ..., (5.144a)<br />

Ĵ z Ψ = M Ψ mit M = 0, ±1, ±2, ..., ±J (5.144b)<br />

Ĵ Z Ψ = K Ψ mit K = 0, ±1, ±2, ..., ±J. (5.144c)<br />

J ist die Rotationsdrehimpulsquantenzahl, M die Quantenzahl für die Projektion von ˆ⃗ J auf<br />

die raumfeste z-Achse und K die Quantenzahl für die Projektion von ˆ⃗ J auf die Z-Achse des<br />

molekülfesten Hauptachensystems. Man bezeichnet die Wellenfunktionen entsprechend mit<br />

Ψ rot,J,K,M = |J, K, M〉 . (5.145)<br />

Im freien Raum hängt E rot nicht von M ab, da wir die raumfesten Achsen beliebig def<strong>in</strong>ieren<br />

können.<br />

Man beachte, dass für die Komponenten ĴX, Ĵ Y und ĴZ die sogenannten anomalen Vertauschungsrelationen<br />

(d.h. umgekehrtes Vorzeichen gegenüber Gleichung (5.6)) gelten ii :<br />

[ĴX, ĴY ] = −iĴZ und zyklische Vertauschung . (5.146)<br />

Als Folge davon erniedrigt <strong>der</strong> Leiteroperator Ĵ + = ĴX + iĴY die Quantenzahl K um e<strong>in</strong>s und<br />

Ĵ − = ĴX − iĴY erhöht K um e<strong>in</strong>s (vgl. Gleichung (5.98) und (5.99)):<br />

〈J ′ , K ′ , M ′ |Ĵ ± |J, K, M〉 = √ J(J + 1) − K(K ∓ 1)δ J ′ ,Jδ K ′ ,K∓1δ M ′ ,M . (5.147)<br />

Um e<strong>in</strong>e Verwechslung mit den Leiteroperatoren Ĵ± im laborfesten Koord<strong>in</strong>atensystem zu vermeiden,<br />

werden die Leiteroperatoren im molekülfesten Koord<strong>in</strong>atensystem als Ĵ ± (d. h. mit<br />

hochgestelltem ±) geschrieben.<br />

i Zum Vergleich: Beim Bahndrehimpuls e<strong>in</strong>es Elektrons <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Atom gibt es zwei Freiheitsgrade (θ, φ) und<br />

zwei Quantenzahlen (l, m) (siehe Abschnitt 5.1).<br />

ii Das umgekehrte Vorzeichen kommt von <strong>der</strong> Tatsache, dass wenn sich e<strong>in</strong> freies Molekül im Raum dreht, das<br />

laborfeste Koord<strong>in</strong>atensystem im Vergleich zum molekülfesten Koord<strong>in</strong>atensystem sich <strong>in</strong> entgegengesetzter<br />

Richtung dreht.<br />

Vorlesungsskript PCIII

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