Anduin 95
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ANDUIN <strong>95</strong><br />
SOMMERNACHTSTRAUM<br />
in den Wald verfolgt zu haben.<br />
Er ahnte, dass Sie ein<br />
Verhältnis hatte und wollte<br />
herausfinden wer ihm<br />
die Hörner aufsetzte. Tief<br />
im Wald, er hatte längst<br />
die Orientierung verloren,<br />
stand er plötzlich vor einem<br />
steinernen Eingang<br />
zu einem Erdhügel. Er hörte<br />
Stimmen und plötzlich<br />
einen Schrei.<br />
„Durch Mark und Bein<br />
ist mir das gegangen. Da<br />
hab ich es mit der Angst<br />
bekommen und bin<br />
weggerannt.“<br />
Leon vermutet, dass Sylvia<br />
in dieser Nacht starb<br />
und mit ihr jede Hoffnung<br />
auf Glück und eine Familie.<br />
Je später die Charaktere<br />
ihn befragen, desto<br />
Schlimmer wird sein Zustand<br />
sein. Eines Nachts,<br />
der Spielleiter sollte sich einen dramatischen<br />
Moment aussuchen, dreht er völlig durch und<br />
rennt volltrunken in den Wald. Sollten die<br />
Charaktere nicht zufällig zur Hilfe eilen, wird<br />
es das letzte sein, dass man von ihm sieht.<br />
Kapitel 4<br />
Der Wald<br />
Ich gehe davon aus, dass die Charaktere ihren<br />
nächsten Ausflug bei Tag unternehmen.<br />
Ansonsten werden sich die Szenen mit denen<br />
in der vergangenen Nacht gleichen, nur<br />
das die Wunden, die unsere Helden davon<br />
tragen, nicht mehr so harmlos sind, wie am<br />
Abend zuvor.<br />
Charaktere mit entsprechenden Begabungen<br />
finden im Wald viele alte Wege. Die<br />
Geister der Natur sind ungewöhnlich präsent<br />
hier.<br />
Die gefallene<br />
Königin<br />
Die Charaktere sind schon einige Zeit unterwegs,<br />
je nach Fähigkeiten mehr oder weniger<br />
Ziellos, als sie in der Ferne unterdrücktes<br />
Schluchzen hören.<br />
Hilfe aus der Zeit<br />
Plötzlich, ganz unvermittelt, streift die<br />
Charaktere ein warmer Hauch. Die Luft beginnt<br />
zu flimmern und die Umgebung verschwimmt.<br />
Charaktere mit Second Sight oder<br />
ähnlichen Fähigkeiten erkennen sofort, dass<br />
Seite 10<br />
sie auf der Schwelle zur Anderswelt stehen.<br />
Ein Schritt und sie haben diese Welt verlassen.<br />
Ein seltener Moment in dem sich Dimensionen<br />
zu begegnen scheinen. Wenn die<br />
Charaktere entkommen möchten, können<br />
sie das durch eine gelungene Geschicklichkeitsprobe<br />
schaffen. Das Tor zur Anderswelt<br />
schließt sich kurz vor Sonnenuntergang wieder.<br />
Bach im Wald –<br />
eine helle Lichtung<br />
Machen die Charaktere den Schritt in die<br />
Anderswelt, so betreten sie eine traumhafte<br />
Szene auf einer blumenbewachsenen Lichtung<br />
im Wald. Der Wald hat sich verändert.<br />
Er ist irgendwie leichter geworden. Durch<br />
die Baumkronen zieht sich golden das Licht<br />
der Sonne. Vögel singen in den Zweigen und<br />
Tiere spielen am Waldrand scheinbar ohne<br />
Scheu. Barfuß nähert sich ihnen eine wunderschöne<br />
Frau. In ein langes weißes Kleid<br />
gehüllt, einen goldenen Reif in den braunen<br />
Locken. Ihre Augen scheinen gütig und traurig<br />
zugleich.<br />
„Seit gegrüßt Fremde. Was führt Euch<br />
hierher, in meinen Traum?“<br />
Die Charaktere begegnen Iala, einer der<br />
letzten Frühjahrsköniginnen. Vor Jahrhunderten<br />
wurde sie in diesem Wald von Aurianern<br />
geschändet und im nahen Fluss ertränkt. Seit<br />
dem hat sich die Welt verändert und sie hat<br />
ihren Frieden mit den Menschen gemacht,<br />
hat ihnen vergeben.<br />
Heute sucht sie nur noch selten den Kontakt<br />
zu Sterblichen, doch in den letzten Tagen<br />
dringt neues Leid zu ihr und erfüllt ihr<br />
Herz mit Schwermut. Das Schicksal von Fulric<br />
und Sylvia hat sie berührt, vor allem, weil Fulric<br />
dem alten Weg folgt und ihrer Göttin, Adjia<br />
Luna, immer ein treuer Gefolgsmann war.<br />
Die beiden haben es in ihren Augen nicht verdient<br />
so zu leiden.<br />
So wird Sie den Charaktere einen Weg<br />
zeigen Fulric zu retten. Ihr Weg ist die Vergebung.<br />
Durch eine Probe versucht Sie den<br />
Charakteren die Augen zu öffnen:<br />
„Geht dort in diesen Hain und Ihr werdet<br />
einen Weg finden.“<br />
Die Probe<br />
Lassen sich die Charaktere auf die Probe<br />
ein und betreten den Hain, so sind sie plötzlich<br />
umgeben von einem diffusen Licht. Alles<br />
scheint ein wenig langsamer abzulaufen und<br />
Ihre Stimmen haben einen seltsamen Hall.<br />
Sie halten Äxte in den Händen und sind offenkundig<br />
mit dem fällen von Bäumen beschäftigt.<br />
Zwischen ihnen wandelt eine dunkle, unheimliche<br />
Gestalt umher die Flüche murmelt<br />
und schwarze Steine auf die Baumstümpfe<br />
legt…<br />
Diese Szene ist sehr abhängig von der<br />
Gruppe und der Spielleiter benötigt viel Fingerspitzengefühl<br />
um die Stimmung an dieser<br />
Stelle gut zu transportieren und an die eigenen<br />
Spieler anzupassen. Sinn ist es, bei den<br />
Spielern Verständnis für die Entwicklung dieses<br />
Ortes zu vermitteln und Ihnen Geschichten<br />
und Bilder zu geben, mit denen Sie den<br />
Abenteuer