24.11.2013 Aufrufe

Anduin 95

Anduin 95

Anduin 95

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

ANDUIN <strong>95</strong><br />

DAS FANTASY DORF<br />

wenn möglich in der Werkstatt zur Hand. Je<br />

nachdem, wie aufgeschlossen die Dorfgemeinschaft<br />

ist, genießen Frauen das Recht,<br />

wie ihre Männer abends im Gemeinschaftshaus<br />

zusammen zu sitzen.<br />

Dazu kommt die „Erziehung“ der Kinder,<br />

die in der Hand der ganzen Sippe liegt.<br />

Säuglinge werden meist von den nicht mehr<br />

arbeitsfähigen Großeltern betreut. Bis zum<br />

dritten Lebensjahr lässt man den Kinder<br />

freien Lauf, dann werden sie so weit wie<br />

möglich in die Arbeit des Hofes einbezogen.<br />

Spätestens mit sechs Jahren arbeiten sie voll<br />

mit, versorgen die Hühner und das restlichen<br />

Kleinvieh, sammeln Kleinholz und packen an,<br />

wo es ihnen erlaubt wird.<br />

Die „Dorf-Elite“<br />

In jedem Dorf gibt es einige Männer und<br />

Frauen, die etwas einflussreicher sind als die<br />

anderen und denen aus nachvollziehbaren<br />

oder auch nicht nachvollziehbaren Gründen<br />

besonderer Respekt entgegen<br />

gebracht wird. An<br />

er Spitze steht der<br />

Dorfschulze, Dorfälteste<br />

oder Bürgermeister,<br />

der<br />

Streusiedlung<br />

für das Dorf nach außen hin spricht und für<br />

Recht und Ordnung sorgt und sich um die<br />

Dorfsteuerabgaben kümmert. Diese Männer<br />

oder Frauen sind meist geachtete Menschen<br />

mit großem Einfluss, der auf ihre Familien abfärbt.<br />

Wenn sich das Amt des Dorfschulzen<br />

vererbt, kann auf einen beeindruckenden<br />

Bürgermeister ein unfähiger oder ein tyrannischer<br />

folgen. Ebenso sorgt größerer Wohlstand<br />

zu Neid und/oder Ansehen. Hierbei ist<br />

der Einäugige König der Blinden, d.h. wer<br />

zwei Rinder besitzt ist reicher als der mit nur<br />

einem. Gibt es eine Geldquelle, die das Dorf<br />

von Außerhalb versorgt wie eine Handelsstraße,<br />

Minen, Steinbrüche, etc. werden einige<br />

Personen im Dorf stark davon profitieren,<br />

was über kurz oder lang dazu führen wird,<br />

dass sie über gehörigen Einfluss verfügen.<br />

Je nach Setting kann auch Bildung oder<br />

besondere Leistung ein Grund sein, angesehen<br />

zu sein. Priester oder Gelehrte – „Er hat<br />

sein ganzes Leben lang studiert und dabei<br />

ein ganzes Buch gelesen!“ – können ebenso<br />

wie Kriegsveteranen<br />

oder der Gewinner<br />

des großen<br />

Dorflaufes<br />

Anno 436 davon<br />

ausgehen, eine<br />

Sonderstellung<br />

in der Dorfgemeinschaft<br />

zu genießen.<br />

Leben im Dorf<br />

Was man so tut den<br />

ganzen Tag lang<br />

Zuerst mal muss jeder Dorfbewohner was<br />

essen, sofern er nicht einfach nur als Bühnenbild<br />

für die Abenteuer der Helden benutzt<br />

wird. Daher wird er sich mindestens 8,<br />

eher aber 10 bis 12 Stunden am Tag seinem<br />

Broterwerb widmen. Ein Bauer wird also auf<br />

dem Feld oder bei den Tieren sein, Futter<br />

sammeln für den Winter oder Gemüse ernten<br />

und tausend andere Sachen. Auch wenn<br />

es dunkel geworden ist, wird es noch nicht<br />

ruhig. Werkzeuge müssen repariert werden,<br />

Seile und Stoffe hergestellt werden und all<br />

die kleinen Arbeiten, die man im Schein der<br />

Dämmerung oder der kleinen Lampe machen<br />

kann. Meist geht man sehr früh ins Bett, weil<br />

der Tag anstrengend war, Licht zu teuer ist<br />

und das Vieh am frühen Morgen versorgt<br />

werden will. Auch für einen Handwerker, der<br />

nebenher nur ein paar Beete bewirtschaftet<br />

und sonst von seinem Handwerksberuf leben<br />

kann, ist es mit 8 Stunden am Tag nicht<br />

getan. Auch er ist auf das Tageslicht angewiesen<br />

und muss vorbereiten und nachbereiten.<br />

Material muss gesucht, gesichtet und<br />

richtig gelagert werden, Werkzeug gepflegt<br />

und gebaut werden. Ein Schmied muss lange<br />

bevor das erste Eisen ins Feuer gelegt werden<br />

kann, das Feuer richtige entzünden, das<br />

den Ofen aufwärmt und dann lange Zeit die<br />

richtige Temperatur halten muss. Dazu muss<br />

Brennstoff geholt und gebunkert werden. Jeder<br />

Handwerker, der mit Holz arbeitet, muss<br />

sich um die richtigen Rohstoffe kümmern,<br />

diese ablagern und manchmal stundenlang<br />

in seinen Vorräten nach dem richtigen Fell<br />

oder dem richtigen Stück Holz suchen. Wenn<br />

es zu dunkel in den Werkstätten wird um<br />

noch arbeiten zu können, kann man immer<br />

noch schnell nach den eigenen Beeten<br />

oder Schweinen sehen, die<br />

man hinter dem Haus hält<br />

und man bereitet sich auf<br />

den kommenden Tag vor.<br />

Dazu kommen die Sorgen<br />

um Gesundheit, Steuern,<br />

genug zu Essen und den<br />

wenigen Luxus, den man<br />

sich leisten kann.<br />

Was wir als Freizeit bezeichnen,<br />

wird es kaum geben,<br />

wenn das Dorf nicht übermäßig<br />

reich ist. Und doch gibt es Gelegenheit<br />

für Muse und Geselligkeit. Die Stunden vor<br />

dem Schlafen gehören der Familie und werden<br />

meist mit kleinen Arbeiten wie Nähen<br />

und Stopfen von Kleidung, Instandhaltung<br />

Seite 18<br />

Lesen & Spielen

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!