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Probefahrt ins Chaos - Frankfurter Neue Presse

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Seite 12 WIRTSCHAFT junge zeitung<br />

Samstag, 24. September 2011<br />

Kaufhof: Metro<br />

spricht mit Spaniern<br />

Düsseldorf. In die Verkaufsbemühungen<br />

der Metro für die Warenhauskette<br />

Kaufhof kommt einem<br />

Bericht der „Lebensmittel Zeitung“<br />

zufolge neue Bewegung. Metro-<br />

Chef Eckhard Cordes habe sich in<br />

dieser Woche mit Managern des<br />

spanischen Warenhausbetreibers El<br />

Corte Inglés getroffen. Beide Seiten<br />

sollen nicht nur über eine Übernahme<br />

sprechen, sondern auch Optionen<br />

wie die Bildung eines Geme<strong>ins</strong>chaftsunternehmensausloten.<br />

Das spanische Unternehmen<br />

gilt seit längerem als ein potenzieller<br />

Kaufhof-Interessent.<br />

El Corte Inglés ist der größte<br />

Kaufhausbetreiber Europas mit gut<br />

100 000 Mitarbeitern und 16,4 Milliarden<br />

Euro Umsatz 2010. Kaufhof<br />

erzielte im selben Jahr knapp 3,6<br />

Milliarden Euro Umsatz und zählt<br />

etwa 22000 Mitarbeiter. Nach Angaben<br />

der Metro gibt es für den<br />

Kaufhof weiterhin mehrere Interessenten<br />

– aber bislang keine Verkaufsverhandlungen.<br />

dpa<br />

Ex-Ebay-Chefin<br />

wechselt zu HP<br />

New York. Meg Whitman gehört<br />

zu den mächtigsten und reichsten<br />

Frauen in Amerikas Konzernwelt.<br />

Seit gestern ist die 55-Jährige, ehemalige<br />

Ebay-Vorsitzende, Chefin<br />

von Hewlett-Packard. Sie soll den<br />

Konzern wieder auf Kurs bringen.<br />

Außerdem soll sie das Vertrauen<br />

der Investoren und Kunden zurückgewinnen,<br />

das ihr Vorgänger Léo<br />

Apotheker in knapp elfmonatiger<br />

Amtszeit (gründlich) verspielte. Die<br />

HP-Aktie verlor in dieser Zeit fast<br />

die Hälfte an Wert. Whitman ist ein<br />

Neuling in der Computerbranche.<br />

Die Managerin hat sich ihre Sporen<br />

vor allem beim Online-Auktionshaus<br />

Ebay verdient, das sie binnen<br />

zehn Jahren von einem Mittelständler<br />

zu einem Weltkonzern ausbaute.<br />

Danach versuchte sie sich in der<br />

Politik und stellte sich als Gouverneurin<br />

von Kalifornien zur Wahl.<br />

Hier scheiterte Whitman allerdings.<br />

afp<br />

Außen blau,<br />

innen grün<br />

Wasdie Sanierung der Deutsche-Bank-Türme gebracht hat<br />

Die Zwillingstürme der<br />

Deutschen Bank prägen maßgeblich<br />

die <strong>Frankfurter</strong> Skyline.<br />

Fürviel Geld wurden sie ökologisch<br />

umgebaut. Doch wie<br />

grün sind die „Greentowers“<br />

wirklich?<br />

� Von Paul Bram<br />

Frankfurt. Besucher, die nach<br />

Frankfurt kommen, sind von der<br />

Skyline fasziniert. Die Zwillingstürme<br />

der Deutschen Bank fallen ganz<br />

klar zuerst <strong>ins</strong> Auge. Sie gehören<br />

zum Wahrzeichen der Stadt, der Skyline.<br />

Staunend laufen täglich Tausende<br />

Menschen an der spiegelnden<br />

Fassade vorbei. Nur wenige trauen<br />

sich hinein. Doch das ist seit dem<br />

Umbau möglich. Jeder darf den Eingangsbereich<br />

und die Lounge imersten<br />

Stock besuchen. Doch dann ist<br />

Schluss, für die übrigen Räume<br />

braucht man einen Mitarbeiterausweis.<br />

Es sei denn, man ist für eine<br />

Führung angemeldet. Wir sind mit<br />

Corinna Fernando, zuständig für<br />

Führungen und <strong>Presse</strong>sprecher<br />

Klaus Thoma mit dem Aufzug bis<br />

ganz nach oben in den 40. Stock gefahren.<br />

Für 200 Millionen Euro hat die<br />

Deutsche Bank die Türme umbauen<br />

und ökologisch sanieren lassen. Von<br />

außen haben sie sich kaum verändert.<br />

Dafür voninnen umso mehr.<br />

Verbogener Stahl<br />

Im Eingangsbereich befinden sich<br />

zwei Brücke zwischen den beiden<br />

Türmen. Umschlungen werden sie<br />

von einer Edelstahlkonstruktion,<br />

über 1400 Elemente bilden eine Art<br />

Kugel. „Sphäre“ heißt die von Innenarchitekt<br />

Mario Bellini entworfene<br />

Skulptur. Alles ist modern und neu,<br />

glänzt und ist sauber.Seit 2008 wur-<br />

den die Türme grunderneuert. Drei<br />

Jahre hat der Umbau gedauert.<br />

30000 Tonnen Material schafften die<br />

Bauarbeiter aus den Wolkenkratzern.<br />

Wenn schon Umbau, dann ökologisch,<br />

dachte man sich bei der Deutschen<br />

Bank. Das ist nicht nur gut für<br />

die Umwelt, sondern auch fürs<br />

Image. 98 Prozent der Materialien<br />

wurden recycelt und wieder eingebaut.<br />

Zuerst wurden die Gebäude<br />

entkernt, die Innenwände kamen<br />

raus, die Fassade ausgetauscht. Dann<br />

kam der Innenausbau dran. Die alten<br />

Böden wurden aufgearbeitet<br />

und wiederverwendet. Beton, der<br />

nicht mehr gebraucht wurde, landete<br />

im hessischen Straßenverkehr –<br />

als recycelte Fahrbahn.<br />

Decke speichert Wärme<br />

Nach der Renovierung ist der Energieverbrauch<br />

der Türme deutlich gesunken,<br />

erklärt Corinna Fernando.<br />

Das liegt an neuer intelligenter Technik.<br />

Die Decke zum Beispiel speichert<br />

Wärme und gibt sie bei Bedarf<br />

ab. Die Fenster sind dreifach verglast<br />

und jedes zweite lässt sich jetzt sogar<br />

individuell öffnen. Sobald im Sommer<br />

die Temperatur über 23 Grad<br />

steigt, schließen sie sich automatisch.<br />

Droht der Raum im Winter<br />

bei geöffnetem Fenster auszukühlen,<br />

schließen sie sich ebenfalls. Wenn es<br />

drinnen zu warm wird, öffnen sie<br />

sich selbstständig. Wenn das Gebäude<br />

abgekühlt werden soll, gehen<br />

nachts alle Fenster gleichzeitig auf<br />

und sorgen für Frischluft.<br />

Die Büros bieten ein modernes<br />

Arbeitsfeld mit Bewegungsmeldern<br />

und Lichtsensoren, die die Lichtstärke<br />

und den Zeitpunkt des Angehens<br />

der Lampe bestimmen. Läuft man<br />

zum Beispiel einen Flur entlang, gehen<br />

immer die Lampen an, an de-<br />

VonAusbildung bis Basketball –wir machen’s möglich.<br />

22.000 Arbeitsplätze, 1.400 Ausbildungsplätze, 90 Unternehmen an einem<br />

Standort –wogibt’sdenn so was? Im Industriepark Höchst. Hier erforschen,<br />

entwickeln und produzieren täglich rund 22.000 Menschen in über 90 Unternehmen<br />

Produkte aus der Welt der Chemie und Pharma. Hier werden<br />

kontinuierlich rund 1.400junge Menschen in 33 Berufen ausgebildet. Hier<br />

haben die Unternehmen seit dem Jahr 2000 <strong>ins</strong>gesamt 4,8 Milliarden<br />

Euro investiert. Wir von Infraserv Höchst betreiben für unsere Kunden<br />

anspruchsvolle Infrastrukturen. Doch wirkümmernuns nicht nur um wirtschaftliche<br />

Perspektiven. Wir fördern auch kulturelle und soziale Projekte<br />

in direkter Umgebung des Industriepark Höchst, unter anderem unterstützen<br />

wirSportvereine bei ihrer Jugendarbeit. Weil uns als Betreiber des<br />

Industrieparks Höchst unsere Nachbarn amHerzen liegen. Herzlich willkommen:<br />

www.infraserv.com/info oder www.ihr-nachbar.de<br />

nen man vorbeigeht. Für die Klospülung<br />

wird kein kostbares Trinkwasser<br />

verschwendet. Für sie wird Regenwasser<br />

und das beim Händewaschen<br />

verbrauchte Wasser gesammelt<br />

und genutzt.<br />

Insgesamt ist der Wasserverbrauch<br />

um 74 Prozent, der Stromverbrauch<br />

um 55 Prozent, die Heizenergie um<br />

67 Prozent und die CO2-Emission<br />

um 89 Prozent reduziert worden. Als<br />

erstes Hochhaus auf der Welt haben<br />

die Zwillingstürme das LEED-Zertifikat<br />

inPlatin erhalten. Im Eingangsund<br />

Lounge-Bereich sind selbst die<br />

Stufen beleuchtet –was bei einem<br />

stromsparenden Gebäude verwundert.<br />

Immerhin, die Deutsche Bank<br />

nutzt den Naturstrom der Mainova,<br />

und damit Ökostrom.<br />

Futuristisch wirkt der neue Arbeitsplatz<br />

der Banker: Grau, schwarz<br />

und weiß sind die dominierenden<br />

Farben. Alles glänzt, ist aber etwas<br />

eintönig. Allein Kunstwerke sorgen<br />

für einige Farbkleckse. Schließlich<br />

gehört die Deutsche Bank zu den<br />

größten Kunstsammlern weltweit.<br />

Futuristisch<br />

Nach dem Umbau arbeiten nun<br />

2900 Menschen in den futuristisch<br />

wirkenden Wolkenkratzern. Ihre Fassade<br />

spiegelt den Himmel wider und<br />

ist meistens blau. Voninnen sind sie<br />

baubiologisch auf dem neusten<br />

Stand, liegen damit im<br />

Öko-Trend. Aber<br />

grün? Nicht eine<br />

Pflanze war<br />

zu finden –<br />

Abteilungsleitersollen<br />

sie<br />

aber für ihre<br />

Büros<br />

bestellen dürfen.<br />

Zeichnung: Lars Gröber<br />

�Für die Klospülung<br />

wird Regenwasser<br />

und Wasser, das<br />

schon zum Händewaschen<br />

benutzt<br />

wurde, verwendet.<br />

�Eingangsbereich und<br />

Lounge im ersten Stock<br />

sind für Besucher geöffnet<br />

und locken mit<br />

moderner Kunst.<br />

HEIMVORTEIL<br />

Energien<br />

Medien<br />

Entsorgung Raum<br />

Fläche<br />

IT<br />

Kommunikation<br />

Gesundheit Umwelt<br />

Schutz<br />

Sicherheit<br />

Betrieb anspruchsvoller Infrastrukturen<br />

Logistik Bildung<br />

�Die Türme sind je<br />

155 Meter hoch. der<br />

Westturm hat<br />

40 Stockwerke, der<br />

Ostturm 38.<br />

�Der Bau der alten<br />

Türme begann 1979<br />

und wurde 1984 fertiggestellt.<br />

Die ursprünglichen<br />

Türme<br />

wurden von den ABB<br />

Architekten, Walter<br />

Hanig, Heinz Scheid<br />

und Johannes Schmidt<br />

entworfen.<br />

�Jedes zweite<br />

Fenster lässt sich<br />

elektrisch öffnen. Sie<br />

regulieren automatisch<br />

die Frischluftzufuhr.<br />

�Die Lichter gehen<br />

automatisch an, wenn<br />

jemand einen Raum<br />

betritt. Ist keiner da<br />

oder kommt durch<br />

die Fenster genug<br />

Licht hinein, gehen<br />

sie aus.<br />

�Kommt man durch<br />

den Haupteingang,<br />

sieht man direkt die<br />

riesige Stahlträgerskulptur<br />

namens<br />

Sphäre. Entworfen<br />

wurde die Statur<br />

sowie das Design der<br />

Türme von Architekt<br />

Mario Bellini.<br />

�Solaranlagen auf<br />

dem Schrägdach<br />

liefern einen kleinen<br />

Teil des Stromes, den<br />

die Türme verbrauchen.

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