Probefahrt ins Chaos - Frankfurter Neue Presse
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Samstag, 24. September 2011 SPORT Seite 17<br />
KOMMENTAR<br />
Übertriebener Hype<br />
In den letzten<br />
Monaten gabes<br />
viel Wirbel um<br />
ein Tier.Gemeint<br />
ist in diesem Fall<br />
nicht die Kuh<br />
Yvonne, sondern<br />
das „Wunderpferd“<br />
Totilas.<br />
Der Hengst zog<br />
vonden Nieder-<br />
Natalie<br />
Pelz<br />
landen nach Kronberg auf den<br />
Schafhof,bei Turnieren lockte er<br />
massenweise Zuschauer an, es gibt<br />
sogar Totilas-Fanartikel.<br />
Doch wasmacht das Pferdso<br />
besonders? Fakt ist, dass es beiden<br />
Weltreiterspielen 2010 drei Preise<br />
abräumte und den Prozentrekord<br />
in den drei schwersten Dressurprüfungen<br />
hält. Nunerwarteten<br />
alle vonTotilas ähnlich gute Leistungen<br />
in Deutschland, wasanfänglich<br />
auch gelang, wie beim CHIO<br />
Aachen 2011. Abgesehen von<br />
seinen guten Leistungen beider<br />
WM unterscheidet sich „Toto“nicht<br />
weiter vonanderen Pferden. Nach<br />
dem Wiesbadener Pfingstturnier<br />
wurde er vonZuschauern als<br />
„großes schwarzes Pferd“ beschrieben,<br />
das „aussieht wie jedes<br />
anderePferd auch“.<br />
Bei den letzten Dressurprüfungen<br />
haben sich Totilas und sein Reiter<br />
Matthias Rath schwergetan, sie<br />
konnten die Erwartungen der<br />
Zuschauer nicht erfüllen. Um den<br />
Nimbus als „Wunderpferd“ zu<br />
halten, müssen beide noch mehr<br />
als Paar zusammenwachsen. Ansonsten<br />
werden sie beiden<br />
Olympischen Spielen vonden<br />
neuen englischen „Wunderpferden“<br />
geschlagen, die schon beider EM<br />
in den Niederlanden die Aufmerksamkeit<br />
auf sich zogen.<br />
Der Hype um Totilas jedenfalls ist<br />
völlig übertrieben. Jedes Pferdmit<br />
guten Anlagen und entsprechendem<br />
Training kann fast so<br />
erfolgreich werden wie Totilas mit<br />
seinem Ex-Reiter Edward Gal. Anky<br />
vanGrunsvenund Isabell Werth<br />
haben dies jahrelang mit ihren<br />
Pferden eindrucksvoll bewiesen.<br />
Es gibt nicht nur Totilas<br />
Zumindest drei andere deutsche Pferde haben auch goldigeOlympia-Aussichten<br />
Bei dem Totilas-Trubel könnte<br />
man fast vergessen, dass es noch<br />
mehr Edelmetall-Anwärter auf<br />
vier Beinen gibt. Eine Analyse.<br />
� Von Natalie Pelz<br />
Die Olympischen Sommerspiele<br />
2012 in London stehen<br />
bald bevor. Ob Dressurviereck,<br />
Spring- und Geländeparcours<br />
für die deutschen Reiter<br />
wieder zu einer Goldgrube werden?<br />
Auf verschiedenen Turnieren jedenfalls<br />
haben sie gezeigt, dass sie heiße<br />
Kandidaten für olympische Siege<br />
sind. Allen voran natürlich der<br />
deutsche Hoffnungsträger, der<br />
Hengst Totilas mit seinem Reiter<br />
Matthias Alexander Rath aus Kronberg.<br />
Auch wenn das Paar bei den<br />
Europameisterschaften in den Niederlanden<br />
schwächelte, wird esmit<br />
Blick auf London hoch gehandelt.<br />
Jedoch sind Totilas und sein Reiter<br />
nur ein Paar. Für Deutschland treten<br />
<strong>ins</strong>gesamt zwölf an –und drei<br />
Pferde sind besonders interessant.<br />
Kämpfernatur Abraxxas<br />
Große Chancen auf eine Medaille<br />
haben Ingrid Klimke und ihr Pferd<br />
Abraxxas. Die beiden gewannen vor<br />
wenigen Wochen bei der Vielseitigkeitsreiter-EM<br />
mit der Mannschaft<br />
Gold. Schon seit 2007 sind sie ein<br />
erfolgreiches Team, sowohl in der<br />
Einzel- als auch in der Mannschaftswertung.<br />
Abraxxas hat eine<br />
gute Grundfitness, eine enorme<br />
Schnelligkeit und Ausdauer. Gepaart<br />
mit seiner Kämpfernatur<br />
macht ihn das zu dem erfolgreichen<br />
Vielseitigkeitspferd, das er ist.<br />
Bereits 2008 gewannen Abraxxas<br />
und Ingrid Klimke geme<strong>ins</strong>am mit<br />
der Mannschaft Gold bei den in<br />
Hongkong ausgetragenen olympischen<br />
Reitwettbewerben, 2010 wurden<br />
Ingrid Klimke und ihr Pferd<br />
13. in der Einzelwertung bei der<br />
WM in Kentucky. Durch diese guten<br />
Platzierungen sind Ingrid Klimke<br />
und Abraxxas heiße Kandidaten<br />
für Olympia 2012, sowohl im Einzel<br />
als auch mit der Mannschaft.<br />
Corradina auf dem Sprung<br />
Gleich zwei Medaillen könnten<br />
auch Carsten-Otto Nagel und sein<br />
Pferd Corradina einheimsen. Bei<br />
der Springreiter-EM in Spanien haben<br />
beide ihre Qualitäten im<br />
Springparcours bewiesen, indem<br />
UnserneuerZustellbezirk:<br />
sie erst mit der Mannschaft die<br />
Goldmedaille gewannen, dann im<br />
Einzel in Führung gegangen waren<br />
und letztlich einen großartigen<br />
zweiten Platz belegten. Wenn dieses<br />
Paar 2012 in London genauso souverän<br />
den Parcours bewältigt, dann<br />
stehen die Chancen für Carsten-Otto<br />
Nagel und Corradina auf olympisches<br />
Edelmetall bestens.<br />
Halbschwester Girasol<br />
Für die deutschen Spring- und Vielseitigkeitsreiter<br />
läuft es momentan<br />
fast perfekt. Nur imDressurreiten,<br />
einer Disziplin, die unter anderem<br />
dank Isabell Werth bis vor ein paar<br />
Jahren noch eine deutsche Domäne<br />
war, will das momentan nicht so<br />
recht klappen, trotz Totilas.<br />
Zum deutschen Dressur-Team gehören<br />
unter anderem auch Nadine<br />
Capellmann und ihre Fuchsstute<br />
Girasol – eine Halbschwester von<br />
Totilas. Die Stute ist seit 2010 in<br />
Nadine Capellmanns Besitz und erreichte<br />
im selben Jahr Platz fünf<br />
der besten Grand-Prix-Nachwuchspferde.<br />
Viele Punkte erreichte die<br />
Stute mit der Passage und der Pirouette.<br />
Seit 2011 starten Nadine<br />
und Girasol nun im „richtigen“<br />
junge zeitung<br />
Grand Prix. Die Erfahrung, die Girasol<br />
mit ihrer Reiterin bis Olympia<br />
2012 sammeln kann, wird das Paar<br />
eng zusammen schweißen. Dadurch<br />
werden die beiden<br />
nur noch stärker, so<br />
dass sie Totilas und<br />
Matthias Rath Konkurrenz<br />
machen<br />
können und Aussichten<br />
auf eine Medaille<br />
haben.<br />
Insgesamt stehen die<br />
Chancen für Deutschland<br />
auf das eine oder<br />
andere Edelmetall im<br />
Reiten also nicht<br />
schlecht. Man darf<br />
aber gespannt sein:<br />
Jede Nation wird in<br />
London nur ihre<br />
stärksten Reiter an<br />
den Start schicken,<br />
weshalb sicher<br />
schöne und<br />
spannende Ritte<br />
zu beobachten<br />
sein<br />
werden.<br />
dasInternet. Der .<br />
Kommt immer gut an:<br />
auf dem Computer …<br />
…oder … oder imBriefkasten.<br />
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Drei deutsche Paare,<br />
drei Hoffnungen für<br />
Olympia 2012: Ingrid<br />
Klimke geht mit Abraxxas<br />
im Vielseitigkeitsreiten<br />
an den Start<br />
(ganz links), Nadine<br />
Capellmann und Girasol<br />
(links) harmonieren im<br />
Dressurviereck. Und<br />
Carsten-Otto Nagel hofft<br />
mit Corradina auf sein<br />
erstes Einzel-Gold im<br />
Springreiten.<br />
Fotos: Imago<br />
KURZ NOTIERT<br />
BASKETBALL Der Tarifstreit in<br />
der NBA geht weiter. Wie es<br />
scheint, steht die Liga kurz davor,<br />
die obligatorischen Trainingslager<br />
der Teams zu stornieren. Dies wäre<br />
ein sicheres Zeichen, dass an einen<br />
geplanten Saisonstart vonseiten<br />
der Liga nicht mehr geglaubt<br />
wird. Bei einem weiteren Treffen<br />
zwischen Club-Besitzern und<br />
Spielergewerkschaft am Donnerstag<br />
in New York wurde erneut<br />
keine Einigung erzielt.<br />
dapd<br />
SPORTSCHIESSEN Sonja<br />
Pfeilschifter (Großhöhenrain)<br />
hat beim Weltcup-Finale im<br />
polnischen Breslau Silber mit<br />
dem Luftgewehr gewonnen.<br />
Die 40-Jährige musste sich mit<br />
499,5 Ringen nur der Chinesin<br />
Yi Siling (502,7) geschlagen geben.<br />
Bronze ging an Snjezana<br />
Pejcic aus Kroatien. sid<br />
BOXEN Der Amateur-Weltverband<br />
AIBA wird vor der<br />
anstehenden Amateur-Weltmeisterschaft<br />
in Aserbaidschan<br />
von schwerenKorruptionsvorwürfen<br />
belastet. Angeblich<br />
soll der<br />
Verband dem Gastgeberland<br />
den<br />
Gewinn von zwei<br />
Goldmedaillen zugesagt<br />
haben. Als Gegenleistung<br />
sollen rund<br />
6,7 Millionen Euro aus einer unbekannten<br />
Quelle geflossen sein.<br />
Die AIBA wies die Vorwürfe zurück.<br />
dapd<br />
RUGBY Australiens Nationalmannschaft<br />
ist bei der WM wieder<br />
auf Viertelfinal-Kurs. Beim<br />
67:5 erzielte Adam Ashley-Cooper<br />
binnen sieben Minuten den<br />
schnellsten Hattrick der WM-<br />
Geschichte. Australien ist vor<br />
dem abschließenden Spiel gegen<br />
Tabellenschlusslicht Russland<br />
mit zehn Punkten Erster<br />
in der Gruppe Cvor Irland<br />
(8). sid<br />
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