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NATUR + LANDSCHAFT<br />

NATUR + LANDSCHAFT<br />

Diese Forstleute haben es schließlich in den letzten 300 Jahren fertig<br />

gebracht in Bayern, nachdem damals die Wälder ausgeplündert<br />

und völlig abgenutzt waren, wieder einen Wald zu schaffen,<br />

der noch nie so einen hohen Holzvorrat und Zuwachs aufweisen<br />

kann wie heute. Zu Hilfe kam in den letzten 150 Jahren, um<br />

den desolaten Waldbestand zu verbessern, die Verwendung von<br />

Kohle, Gas und Erdöl. Sonst hätte das auch nicht so gut funktioniert.<br />

Damals waren die Bergbauindustrie und die Glashersteller<br />

die großen Waldfresser. So gesehen war die vorgeschichtliche<br />

Eisenindustrie auf den Jurahochflächen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Neumarkt</strong><br />

der große Urwaldvernichter. Aus den Rotbuchen wurde die dafür<br />

benötigte Holzkohle gewonnen.<br />

Wie der Presse zu entnehmen war hat sich von der<br />

politischen Seite jemand für eine leistungsfähige<br />

und multifunktionale Waldnutzung ausgesprochen.<br />

Denn die Holz- und Papierbranche ist in Bayern der<br />

fünftwichtigste Wirtschaftszweig, so dass es keinen Sinn mache,<br />

Bayerns Forste zu Urwäldern verkommen zu lassen und<br />

beispielsweise Tropenholz aus Brasilien zu importieren. Dabei<br />

wurde den Förstern aber auch ins Gewissen geredet mit den<br />

Jägern zu kooperieren. Diese seien keine Gegner von Förstern<br />

oder Waldbauern, sondern deren Partner. Und es dürfe nicht der<br />

Grundsatz Wald vor Wild gelten, sondern es müsse Wald mit<br />

Wild heißen. Auch beim Waldumbau hin zu klimatoleranteren<br />

Mischwäldern dürfe der Brotbaum Fichte nicht völlig vergessen<br />

werden. Wenn dann noch ein Pressereporter mit seinen „Klaren<br />

Worten“ nachtritt und manche Forstleute als Betonköpfe bezeichnet,<br />

die immer mehr Jäger gegen sich aufbringen und eine<br />

gedeihliche Zusammenarbeit torpedieren und solche Politiker<br />

lobt, die mal so richtig auf den Putz hauen und Abhilfe schaffen<br />

wollen gegen die Förster. Das kann man nicht kommentarlos<br />

hinnehmen was da gesagt und auch in anderen Artikeln über<br />

die Waldbewirtschaftung geschrieben wurde.<br />

Zeitgemäßer Mischwald mit Tanne, Fichte und Rotbuche<br />

im Nationalpark Bayerischer Wald.<br />

Da muss wohl der Ur wald<br />

was ganz schädliches sein,<br />

wenn da Ängste um gehen,<br />

dass unser Wald in<br />

Bayern wieder zum Urwald<br />

verkommt, den heute keiner<br />

mehr ken nen kann,<br />

da der Ur wald hierzulande<br />

schon vor Urzeiten gerodet<br />

wurde und durch die<br />

aufkommende Industrie<br />

und Landwirtschaft völlig<br />

vernichtet wurde. Also eine<br />

insgesamt unverständliche<br />

Aus sa ge bei der es einer<br />

Erklärung bedarf was damit wirklich gemeint ist. Denn eigentlich<br />

muss es nicht „verkommen“ sondern „vollkommen“<br />

heißen. Denn der Urwald weist die höchste Ar ten viel falt, höchsten<br />

Holzvorrat, standortsgemäße Baum- und Strauch viel falt<br />

und hohen Totholzanteil auf. Eine Nutzung durch den Menschen<br />

erfolgte im Urwald noch nicht.<br />

In Bayern lässt keiner den Wald verkommen. Es sei denn, dass<br />

viele Waldbesitzer die einst Landwirte waren und heute andere<br />

Berufe wählen mussten, zeitlich nicht mehr in der Lage sind<br />

ihre Wälder zu bewirtschaften und auf fremde Hilfe angewie­<br />

10 ANSPORN 4/2013<br />

ANSPORN 4/2013<br />

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