Download - Landkreis Neumarkt
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Umwelt<br />
Umwelt<br />
übergeordneten Netzbetreiber abgegeben. Das hat natürlich bei<br />
wachsender Einspeiseleistung dazu geführt, dass langfristig diese<br />
Förderung den Marktgegebenheiten angepasst werden musste.<br />
Die Einspeisevergütung beträgt heute nur noch ca. 17 ct pro<br />
kWh, sinkt in den kommenden Jahren weiter und nun wird es<br />
wieder interessant den Strom selbst zu nutzen.<br />
Der hohe Grad der regenerativen Energien hat zwei<br />
Auswirkungen gehabt.<br />
Einen finanziellen – wenn die örtlichen Versorger für elektrischen<br />
Strom 37,5 ct bezahlen müssen und selbst nur 25 ct / kWh bekommen,<br />
ist das ein Geschäftsmodell, das nicht lange tragfähig<br />
ist. Irgend jemand muss die entstehende Differenz ausgleichen.<br />
Das ist über den Preis mit der Ökoabgabe d.h. also mit höheren<br />
Preisen geschehen.<br />
In <strong>Neumarkt</strong> ist z.B. der Anteil der regenerativ gewonnenen<br />
Energie heute bereits bei 50%. Das hat mehrere, vor allem regionale<br />
Gründe. Unter der Woche, wenn alle In dus trie be trie be<br />
genügend Leistung abnehmen ist das kein Problem. An einem<br />
sonnigen Wochenende aber steht so viel Strom zur Verfügung,<br />
dass unsere Stadtwerke den Strom an ihren VNB zu einem erheblich<br />
geringeren Preis abgeben können als sie selbst nach dem<br />
EEG an die PV-Anlagenbetreiber zahlen müssen. Den Preis regelt<br />
die Strombörse in Leipzig – er liegt im Moment durchschnittlich<br />
bei 6,5 ct / kWh.<br />
Zum Anderen sind die Stadtwerke und Netzbetreiber (ÜNB,<br />
VNB) für die Netze verantwortlich im Sinne von tech ni scher<br />
Ver antwortung d.h. Spannungsqualität, Netzausfall usw. Das<br />
Interesse der Einspeisenden von Strom aus PV- oder Wind anla<br />
gen aber ist nicht technischer sondern rein finanzieller Natur.<br />
Auch das muss das Geschäftsmodell des Stromlieferanten aushalten<br />
und berücksichtigen.<br />
Die Lösung wird in einem intelligenten Netz, dem sog. Smart Grid<br />
gesehen, dass erheblich besser, schneller und automatisiert den<br />
Abgleich zwischen Angebot und Nachfrage (Strombedarf) regeln<br />
kann, Lasten in verbrauchsärmere Zeiten verschieben und bei<br />
Bedarf an der richtigen Stelle speichern kann. Dazu ist eine hohe<br />
Auto ma tisierung der Netze bis hin zum Verbraucher not wen dig<br />
und damit rückt auch die Daten- und Informationstechnik zur<br />
Steuerung der Netzautomatisierung stärker in den Fokus. Wir<br />
alle wollen Sicherheit.<br />
Ein weiterer Aspekt, der in Deutschland von Politik und Industrie<br />
als Vorreiter bei einer Energiewende gesehen wird ist, dass man<br />
ein funktionierendes System und dessen Komponenten, Know<br />
How und Dienstleistungen auch in andere Länder, die langfristig<br />
vor ähnliche Probleme gestellt sein werden, verkaufen kann.<br />
Es ist also auch der Exportartikel „Elektrotechnik“ dem man in<br />
Deutschland zukünftige Marktchancen im Vertrieb einräumt.<br />
All diese Überlegungen haben dazu geführt sich auf diese Heraus<br />
forderungen einzulassen – und zusätzlich werden nach einer<br />
Studie der Kompetenz der Industrie und der Ingenieure sowie<br />
der Um setz barkeit eines intelligenten Netzes in Deutschland<br />
die beste Chance eingeräumt.<br />
Hinzu kommt last not least die Überlegung auch PKW mit in<br />
das Netz z.B. für die Speicherung zu integrieren. Ein Thema, das<br />
selbst noch ein Punkt für einen eigenen Beitrag sein könnte.<br />
Alle in der großen Politik gefassten Beschlüsse müssen aber über<br />
die Länder bis zur Ebene der Städte und Gemeinden um ge setzt<br />
und gelebt werden, wollen sie wirklich nachhaltig und wirksam<br />
sein. In Sachen Klimaschutz können Stadt und Land kreis <strong>Neumarkt</strong><br />
bisher eine positive (Zwischen-)Bilanz ziehen. Beide ha<br />
36 ANSPORN 4/2013<br />
ANSPORN 4/2013<br />
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