Download - Landkreis Neumarkt
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NATUR + LANDSCHAFT<br />
NATUR + LANDSCHAFT<br />
sen sind. Denn in deren Wäldern gibt es noch genug nutzbares<br />
und vermarktungsfähiges Holz. Die forstliche Beratung kann<br />
da weiter helfen. Ein Vertrauensverhältnis von den Eigentümern<br />
zu den Fremdnutzern muss allerdings bestehen oder aufgebaut<br />
werden damit die Bewirtschaftung für den Waldbesitzer zufriedenstellend<br />
verläuft.<br />
Naturschutzgebiet „Ludwigshain“ bei Kelheim.<br />
Durch den weltweiten Holzhandel importiert Deutschland zwar<br />
Holz, exportiert ebenso heimische Hölzer, denn der Markt sucht<br />
sich heute weltweit das was er braucht.<br />
In den tropischen Urwäldern wird zwar Holz gewonnen. Der<br />
Raubbau und die Vernichtung dieser Wälder sind oft illegal, dienen<br />
fast ausschließlich der Gewinnung landwirtschaftlicher<br />
Flächen und haben mit einer regulären Forstwirtschaft nichts<br />
zu tun. Der Wald in Bayern kann dagegen wenig Hilfestellung<br />
leisten um die weltweiten Rodungen der noch vorhandenen<br />
Urwälder zu verhindern.<br />
Der Grundsatz „Wald vor Wild“ soll wohl neuerdings geändert<br />
werden in „Wald mit Wild“. Fragt sich was für ein Wild und wie<br />
viel davon? Ich gehe davon aus, dass die Ergebnisse von Ver bissgut<br />
achten beachtet und der geforderte Abschuss getätigt werden.<br />
Denn der bisherige Reh- und Rotwildbestand hat zum Teil<br />
zu großen Schäden am aufkommenden Jungwuchs geführt und<br />
so zu einer Baumartenverarmung in unseren Wäldern beigetragen.<br />
Das Problem beim Verbissgutachten ist, dass durch jahrzehntelangen<br />
Wildverbiss manche Baumarten stark zurückgegangen<br />
oder am Standort verschwunden sind und deshalb nicht<br />
erfasst werden können. Wald mit einer tragbaren Anzahl an<br />
Reh- und Rotwild ist zu akzeptieren, so lange auch seltene Arten<br />
wie unsere Tanne, Lärche, Eibe, Elsbeere u. a. ohne Zaun schutz<br />
wieder in unsere Wälder zurückkehren. Denn gerade die wertvolls<br />
te Baumart Elsbeere, die häufiger im östlichen <strong>Landkreis</strong> in<br />
den Gemeinden Velburg und Hohenfels vorkommt, muss selektiv<br />
gepflegt werden um Wertholz zu gewinnen. Die bisherigen<br />
Be ob achtungen zeigen, dass dort so gut wie nichts an Pflege<br />
und Schutz erfolgte.<br />
Ebenso ergeht es der Eibe. Im <strong>Landkreis</strong> <strong>Neumarkt</strong> haben wir<br />
davon etwa 500 stärkere Exemplare. Auch die Eibe muss gepflegt<br />
und gefördert werden, denn sie leidet am stärksten durch<br />
den Wildverbiss. Wo sie vorkommt ist das Gelände meist sehr<br />
steil und kann nicht mit einem Zaun geschützt werden.<br />
Ein noch höherer Rehwildbestand als ohnehin vorhanden verhindert<br />
eine Vermehrung unserer wertvollsten Baumarten<br />
Elsbeere und Eibe.<br />
Aus den jagdlichen Erzählungen meines Onkels, der in Nie derbayern<br />
mit seinen Mitjägern in den 60iger Jahren eine Jagd gepachtet<br />
hatte, geht hervor, dass damals alleine durch den Abschuss<br />
von Hasen und Fasanen der Pachtpreis abgegolten war.<br />
Dazu kamen noch die vielen Rehe, damals ein gutes Ge schäft.<br />
Das soll mal einer verstehen wenn heute für viel Geld Jagden<br />
gepachtet werden und dann weniger abgeschossen als gefordert<br />
wird.<br />
Wie ist es mit den Neuankömmlingen von Wildarten, einst von<br />
Jägern bei uns ausgerottet, wie Bär, Luchs, Wildkatze, Elch, Wisent,<br />
und Wolf? Sollen diese auch wieder bei „Wald mit Wild“<br />
dabei sein? Und wie ist es mit den Feldhasen, Reb hüh nern und<br />
den zwar nicht heimischen Fasanen die so selten geworden sind<br />
12 ANSPORN 4/2013<br />
ANSPORN 4/2013<br />
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