Aktuelle Ausgabe lesen - Kehrwieder am Sonntag

KEHRWIEDER am Sonntag · 22. Dezember 2013 · Seite 11
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„Hände der Kunst“ – drei Schüler des neunten Jahrgangs stellten eine Skulptur vor, die noch um die Hände von Ministerin, Landrat und Schulleiter erweitert
wird (v.l.): Michelle Nadolny, Moritz Schmidt, Frauke Heiligenstadt, Reiner Wegner, Christian Schwarze und Tamino Marahrens. Fotos: Veit
Einweihung des Fachklassentrakts der KGS Gronau / Kultusministerin kündigt mehr Schulpsychologen an
Der Neubau ist fertig – und
viele Hände haben mitgeholfen
(lv) Gronau. Großer Bahnhof in
Gronau – das klingt zwar etwas abgedroschen,
doch in diesem Fall hat
es eine besondere Bedeutung: Wo
einst der alte Bahnhof stand, steht
jetzt der Neubau für 16 Fachräume
und die Schulbibliothek der Kooperativen
Gesamtschule (KGS) Gronau.
Am Dienstag wurde er feierlich eingeweiht,
zu den ersten Bewunderern
gehörte Niedersachsens Kultusministerin
Frauke Heiligenstadt.
Bei den Reden und musikalischen
Vorträgen blitzte es aus allen Richtungen.
Nicht nur Journalisten und
Schüler fotografierten um die Wette,
sondern auch Dieter Schütte. Schulleiter
Christian Schwarze bedankte
sich bei dem Vorsitzenden der Kyffhäuser-Kameradschaft
Gronau ganz
besonders – die Kyffhäuser hatten ihr
Domizil im alten Bahnhofsgebäude.
Als die wachsende KGS mehr Platz
brauchte, gab es zunächst die Idee,
das alte Schulgebäude aufzustocken.
Dies hätte allerdings enorme Beeinträchtigungen
während des Unterrichts
mit sich gebracht. Irgendwann,
so Schwarze, hieß es: „Dann reißen
Sie doch den Bahnhof an“, was anfangs
nicht ganz ernst gemeint war.
Doch der Plan nahm Formen an. Die
Kyffhäuser hätten diese Idee schließlich
unterstützt und Dieter Schütte
Die Farben der KGS finden sich überall im neuen Fachtrakt wieder.
habe gesagt: „Für die Jugend geben
wir unser Vereinsheim her“.
Landrat Reiner Wegner erinnerte
an den Kreistagsbeschluss vom Dezember
2008 über die Einrichtung
der KGS und der IGS in Bad Salzdetfurth.
Beide Schulen würden sehr gut
angenommen. Die KGS sei sogar mit
acht fünften Klassen gestartet, was
jedoch später „zum Schutz anderer
Schulstandorte“ auf sechs Klassen
begrenzt wurde. Er freue sich zudem,
dass die Landesschulbehörde jetzt
die Genehmigung für die gymnasiale
Oberstufe erteilt habe. „Wir haben
damit im ländlichen Raum hochwertige
Bildungsangebote“,sagte Wegner.
Der neue Fachklassentrakt mit
Räumen für naturwissenschaftliche
Fächer, EDV, Kunst und Musik sowie
Bibliothek und Gruppenräumen habe
inklusive Ausstattung 6,6 Millionen
Euro gekostet, „der Kostenrahmen
wurde eingehalten“ – ein Satz, der in
Zeiten wie diesen immer für Applaus
sorgt. Nun müsse noch der Schulhof
um die ehemalige Straße „Am Bahnhof“
hergerichtet werden.
Frauke Heiligenstadt bedankte sich
beim Landkreis Hildesheim als Schulträger,
dass er so viel Geld investiere.
„6,6 Millionen Euro sind ein Betrag,
den viele Kommunen nicht mehr so
leicht schultern können.“ Auch das
Land wolle weiter in Bildung investieren,
so seien 260 Millionen Euro
in den nächsten vier Jahren für den
Ausbau von Ganztagsschulen eingeplant.
„Und wir wollen die Anzahl
der Schulpsychologen verdoppeln“,
kündigte die Ministerin an. Darüber
hinaus berate derzeit eine Expertenkommission
über die künftige Gestaltung
der Oberstufe. Soll sie weiterhin
acht oder künftig doch wieder
neun Jahre dauern? „Wir erwarten
die Ergebnisse im März.“
Architekt Carsten Grobe aus Hannover
lenkte den Blick zurück auf das
Gebäude. Der neue Fachklassentrakt
sei mit einer dicken Außendämmung
im sogenannten Passivhausstandard
errichtet – ohne Heizung. Die Lüftungsanlage
mit Wärmerückgewinnung
sorge für fünf- bis sechsfach
bessere Luftqualität, die Energieeinsparung
gegenüber dem Altbau betrage
gar 98 Prozent. Gerne würde er
als Referent in die Schule kommen
und den Schülern die Besonderheiten
des Gebäudes erklären.
Bei der Einweihung präsentierten
Schüler und Lehrer Musikstücke sowie
interessante Forschungsprojekte.
Großen Applaus gab es für Michelle
Nadolny, Moritz Schmidt und Tamino
Marahrens, die die „Hände der Kunst“
feierlich enthüllten – eine Skulptur
mit Händen aus Styropor, die in den
Schulfarben besprüht sind. Das besondere:
das Kunstwerk kann noch
wachsen. Demnächst wird es um die
Hände der Ministerin, des Landrates
und des Schulleiters erweitert.
Bürgermeister-Wahl in Bad Salzdetfurth: SPD-Mitglieder können zwischen zwei Bewerbern wählen
Hesse und Schirrweit kandidieren
(lv) Bad Salzdetfurth. Wer wird
die Nachfolge von Erich Schaper als
Bürgermeister von Bad Salzdetfurth
antreten? Dass die SPD einen Kandidaten
benennen würde, war klar.
Nun sind es gleich zwei, über die am
10. Februar mehr als 200 Mitglieder
abstimmen können: Henning Hesse
und Lars Schirrweit. Der Vorstand des
SPD-Stadtverbands Bad Salzdetfurth
hat am Montag die Kandidatur beider
Bewerber unterstützt. Die CDU hatte
zuvor bereits den parteilosen Stadtwerke-Chef
Heiko Räther nominiert
(der KEHRWIEDER berichtete).
Henning Hesse ist 52 Jahre alt,
verheiratet und hat einen Sohn. „Ich
bin ein Ur-Bad Salzdetfurther, habe
15 Jahre Erfahrung in der freien
Wirtschaft gesammelt und bin seit
Henning Hesse
Lars Schirrweit
30 Jahren ehrenamtlich tätig“, sagt
der stellvertretende Bürgermeister
und Stadtverbandsvorsitzende.
Lars Schirrweit ist 40 Jahre, verheiratet,
hat einen Sohn, ist derzeit
OrtsbürgermeisterinBodenburg und
Sprecher der SPD-Fraktion im Stadtrat.
Der gelernte Funkelektroniker ist
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