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Erinnerungen 1848-1914 ..

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Kirchenväterausgabe 305<br />

darum nicht unausgesprochen lassen, weil ich zugleich Gott dafür danken<br />

muß, daß ich es vor den leiblichen Ohren dessen tun kann, der durch die Tat<br />

bewiesen hat, welche Wege zum Ziele führen :<br />

fasse ich die Aufgabe der Akademie und des Akademikers."<br />

im Sinne Theodor Mommsens<br />

Wie ich es sagte, bin ich mit eigenen Unternehmungen an die Akademie<br />

nicht herangetreten, denn nur weil Diels gerade verreist war, habe ich die<br />

Sammlung der griechischen Ärzte beantragt; der Gedanke gehörte ihm und<br />

ist ihm bewilligt, weil seine Tatkraft die Sammlung der Aristoteles-Kommentare<br />

zur Vollendung gebracht hatte. Der Kommission habe ich unter ihm<br />

immer angehört und unsern gemeinsamen Freund Heiberg bestimmt, den<br />

durch Diels' Tod verwaisten ersten Band der Hippokrates-Ausgabe zu übernehmen;<br />

das sollte Heibergs letzte Arbeit werden. Sonst habe ich nicht eingegriffen,<br />

aber schon in Greifswald und so weiterhin nicht nur selbst den<br />

Hippokrates gern gelesen, sondern auch in Fredrich und namentlich in Wellmann<br />

der Medizin erfolgreiche Bearbeiter geworben. Die Kommission für<br />

die Ausgabe der Kirchenväter hatte nicht nur mit der Auswahl der Bearbeiter<br />

zu tun,<br />

sondern auch den Druck mehrerer Bände zu überwachen.<br />

Das war mir bei Clemens Alexandrinus, den ich besonders wertschätze,<br />

eine Freude; bei den Sibyllinen kostete es starke Überwindung. Die Beschränkung<br />

auf die<br />

vornicänischen Väter war praktisch berechtigt, schloß<br />

aber gerade die größten christlichen Schriftsteller des 4. Jahrhunderts aus.<br />

Daher bestimmte ich die Summe Geldes, die mir zum 60. Geburtstag geschenkt<br />

war,<br />

übernahm die Leitung.<br />

für Gregor von Nyssa, und mein Kollege und Freund Norden<br />

Es waren so viele Forschungen in den Bibliotheken<br />

und damals noch teure Photographien nötig, daß das Geld nur für den Druck<br />

von ganz wenigen Bänden gereicht hat.<br />

Zu meiner besonderen Freude ist<br />

einer von einem italienischen Gelehrten bearbeitet, denn die Spende kam<br />

auch aus dem Auslande. Schon vorher hatte ich der Krakauer Akademie<br />

durch einen Schüler die Anregung zur Herausgabe des Gregor von Nazianz<br />

gegeben; die Vollendung scheint gesichert, aber erleben werde ich sie<br />

nicht.<br />

Einem Plane Mommsens mußte ich entgegentreten, auch wenn sich alle<br />

anderen, zum Teil wider ihre bessere Einsicht, seiner Autorität beugten.<br />

Der Beschluß ward gefaßt, als mich Kaibels Tod nach Göttingen gerufen<br />

hatte, so daß ich nicht gleich abraten konnte; die Ausführung ward in<br />

die Hand der Kirchenväterkommission gelegt. Was Mommsen wünschte,<br />

war die Fortsetzung der Prosopographia imperii Romani auf die ersten<br />

byzantinischen Jahrhunderte, und er dachte an die Staatsbeamten. Da die<br />

Wilamowitz, <strong>Erinnerungen</strong><br />

aO

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