Zentralbanker als Zauberlehrlinge? - Avenir Suisse
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3. Indikator: Volatilität der Aktienmärkte<br />
Während einer Finanz- und Wirtschaftskrise sind die Preisschwankungen<br />
auf den Finanzmärkten besonders gross. Auf den Aktienmärkten<br />
nahm die Volatilität, die das Ausmass dieser Schwankungen misst, in<br />
den letzten sechs Jahren wiederholt stark zu. Besonders heftig waren die<br />
Ausschläge auf dem Höhepunkt der Finanzkrise im Herbst 2008. Diese<br />
Entwicklung spiegelte zunehmenden Finanzmarktstress und sinkendes<br />
Vertrauen der Anleger.<br />
Abbildung 8<br />
Volatilitäten auf Aktienmärkten<br />
100<br />
% (gleitender 5-Tages-Durchschnitt)<br />
80<br />
Nikkei 225<br />
<br />
FTSE 100<br />
S&P 500 (VIX)<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
Quelle: Hattori und von Peter 2013, S. 2<br />
Im laufenden Jahr sind die Volatilitäten auf wichtigen Aktienmärkten<br />
deutlich geringer <strong>als</strong> in den ersten Jahren der Finanzkrise. Die Kursentwicklung<br />
auf Obligationen- und Immobilienmärkten deutet eher auf die<br />
Bildung neuer Blasen <strong>als</strong> auf Krisenängste hin; die Aktienmärkte erreichten<br />
in diesem Frühling Rekordniveaus. Allerdings basieren die Erwartungen<br />
der Investoren auf einer Fortführung der ultraexpansiven Geldpolitik<br />
und richten sich nicht nach fundamentalen Faktoren wie positiven<br />
Wachstumsperspektiven oder soliden Unternehmensgewinnen. Rückschläge<br />
beim Übergang zu einer restriktiveren, mit steigenden Zinsen<br />
verbundenen Geldpolitik sind deshalb absehbar. Sie werden umso grösser<br />
sein, je später dieser Übergang erfolgt.<br />
Zum Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik 21