Zentralbanker als Zauberlehrlinge? - Avenir Suisse
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ultraexpansive Geldpolitik waren. Diese Phase war bald überwunden. In<br />
Grossbritannien ist seit Ende 2012 wieder ein leichter Anstieg der Inflationserwartungen<br />
über 3% festzustellen. In den usa scheinen diese<br />
Erwartungen noch fest zwischen 2% und 3% verankert. Das ist bei der<br />
gegenwärtigen Wirtschaftslage nicht überraschend. Aber Inflationserwartungen<br />
sind erfahrungsgemäss labil. Ihre Verankerung auf tiefen Niveaus<br />
kann rasch wegfallen. Das ist nicht zuletzt deshalb der Fall, weil<br />
die Erfahrung rasch steigender Teuerung in manchen Ländern noch nicht<br />
dem Gedächtnis der Wirtschaftssubjekte entschwunden ist. Das Argument,<br />
die ultraexpansive Geldpolitik könne fortgesetzt werden, weil noch<br />
kein Inflationsschub erwartet wird, muss deshalb zurückgewiesen werden.<br />
4.3 _ Indikatoren, die auf Grenzen der EZB-Politik hinweisen<br />
11. Indikator: Nutzung der Einlagenfazilität der EZB<br />
Die Geschäftsbanken haben die Möglichkeit, überschüssige Mittel in der<br />
Einlagenfazilität der ezb zu parkieren. Vor der Finanzkrise wurde davon<br />
kaum Gebrauch gemacht. Die Anlage auf dem Interbankenmarkt war<br />
wegen der dort erzielbaren höheren Zinsen attraktiver. Während der Finanzkrise<br />
und vor allem während der Turbulenzen in der Euro-Zone im<br />
ersten Halbjahr 2012 kam es zu einem massiven Anstieg der Einlagen.<br />
Abbildung 16<br />
Nutzung der Einlagenfazilität der EZB<br />
900<br />
<br />
800<br />
700<br />
600<br />
500<br />
400<br />
300<br />
200<br />
100<br />
0<br />
2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013<br />
Quelle: ECB 2013<br />
Zum Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik 29