Zentralbanker als Zauberlehrlinge? - Avenir Suisse
Zentralbanker als Zauberlehrlinge? - Avenir Suisse
Zentralbanker als Zauberlehrlinge? - Avenir Suisse
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Abbildung 1<br />
Volumen, Zusammensetzung und zeitliche Staffelung der Zentralbankbilanzen<br />
Federal Reserve, Aktiva in Billionen $<br />
3,0<br />
2,0<br />
Aktiva gesamt<br />
>10 Jahre<br />
1,0<br />
0<br />
Kreditfazilität<br />
5-10 Jahre<br />
1-5 Jahre<br />
<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 13<br />
Bank of England, Aktiva in Billionen £<br />
0,4<br />
0,3<br />
0,2<br />
0,1<br />
Aktiva gesamt<br />
Kreditfazilität<br />
>10 Jahre<br />
5-10 Jahre<br />
0<br />
1-5 Jahre<br />
2007 2008 2009 2010 2011 2012 13<br />
Quelle: Hofmann und Zhu 2013, S. 25<br />
Zielen, die langfristigen Zinssätze zu drücken, <strong>als</strong>o die Zinsstrukturkurve<br />
zu beeinflussen, und die in den Kapitalmarktzinsen enthaltenen Risikoprämien<br />
zu senken.<br />
Dabei wurde mit der Zeit immer schwereres Geschütz aufgefahren.<br />
Die Volumina der Wertschriftenkäufe stiegen, die Qualitätsansprüche an<br />
die zum Kauf zugelassenen Wertpapiere wurden heruntergeschraubt. Um<br />
die Markterwartungen zu stabilisieren und den Marktteilnehmern Orientierungshilfe<br />
zu bieten, gaben einzelne Zentralbanken bekannt, wie<br />
lange sie unkonventionelle Massnahmen durchführen und an der Tiefzinspolitik<br />
festhalten wollen. Diese Strategie wird «forward guidance»<br />
genannt. Beispielhaft dafür ist die Ankündigung der Federal Reserve, so<br />
lange an der faktischen Nullzinspolitik festzuhalten, bis die Arbeitslosenquote<br />
auf 6,5% gefallen ist. Schliesslich greifen besonders die snb und<br />
die Bank of Japan zum Instrument der Devisenmarktinterventionen. Für<br />
das schweizerische Noteninstitut steht die Abwehr eines zu starken Aufwertungsdrucks<br />
auf den Franken im Vordergrund.<br />
Tabelle 1 fasst die wichtigsten geldpolitischen Massnahmen von vier führenden<br />
Zentralbanken seit dem Ausbruch der Finanzkrise zusammen.<br />
Abgesehen von den Devisenmarktinterventionen standen zwei Strategien<br />
im Vordergrund: eine überaus grosszügige Liquiditätsversorgung und<br />
äusserst umfangreiche Wertschriftenkäufe.<br />
Zum Ausstieg aus der ultraexpansiven Geldpolitik 9