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Das Protokoll der 32. Landtagssitzung am 13. Dezember 2012

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2142<br />

Bremische Bürgerschaft (Landtag) – 18. Wahlperiode – <strong>32.</strong> Sitzung <strong>am</strong> <strong>13.</strong>12.12<br />

(A)<br />

lionen Euro jährlich mehr zu geben, obwohl es an den<br />

öffentlichen Hochschulen und an <strong>der</strong> Universität Bremen<br />

nicht gut aussieht.<br />

Die Direktorin <strong>der</strong> Hochschule Bremen, Frau Professor<br />

Dr. Luckey, hat sich letzte Woche an die Presse<br />

gewandt, nachdem sie dies schon einmal im Mai<br />

getan hat, und hat gesagt, sie wird vermutlich Studiengänge<br />

schließen müssen. Ich habe dies hier schon<br />

mehrfach erwähnt, weil wir uns natürlich auch die<br />

Unterlagen, die sie im Akademischen Senat <strong>der</strong><br />

Hochschule im Mai vorgelegt hat, durchgelesen haben.<br />

Die Größenordnung, die ihr im Haushalt fehlt,<br />

würde wahrscheinlich 450 Studienplätzen entsprechen,<br />

eventuell sogar mehr. Ehrlich gesagt heißt das,<br />

dass das Studieren in Bremen sozial selektiver wird,<br />

weil die Hochschule auch Menschen ohne Abitur eine<br />

Studienmöglichkeit bietet. Wenn ausgerechnet die<br />

Hochschule Studiengänge schließen muss, haben wir<br />

es mit einer weiteren sozialen Selektion in Bremen<br />

zu tun unter einer rot-grünen Regierung.<br />

Kommen wir zu dem dritten Bereich, Gesundheit!<br />

Auch hier möchte ich gern etwas zum Ressortzuschnitt<br />

sagen. Es ist ja seit <strong>der</strong> letzten Plenarwoche ein bisschen<br />

en vogue, sich selbst zu zitieren, seit Herr Senator<br />

Mäurer seinen großartigen Auftritt hatte.<br />

fachlichen Diskussionen nicht führen können. Wir<br />

erhoffen uns aber für beide Ressorts durch die Erweiterung<br />

um das Gesundheitsressort ein wenig Entspannung.<br />

Deswegen werden wir uns bei <strong>der</strong> Abstimmung<br />

enthalten.<br />

Kommen wir zum Bereich Gesundheit! Der zukünftige<br />

Senator – ich will jetzt hier nicht alles wie<strong>der</strong>holen,<br />

einen Teil davon hat Herr Röwek<strong>am</strong>p schon<br />

gesagt – war mit verantwortlich dafür, dass Herr Dr.<br />

Hansen Geschäftsführer <strong>der</strong> GeNo wurde, und das<br />

hat das Klima dort sehr vergiftet. Der zukünftige Senator<br />

ist für den Sparkurs verantwortlich, <strong>der</strong> vor allen<br />

Dingen – auch das haben wir mehrfach gesagt – dazu<br />

geführt hat, dass Personal abgebaut worden ist, vor<br />

allen Dingen in <strong>der</strong> Pflege, die sehr intensiv mit den<br />

Menschen zu tun hat, die als Patienten in die Kliniken<br />

kommen. <strong>Das</strong> hat zu einer Arbeitsverdichtung<br />

geführt und letztendlich auch dazu, dass wir hier einen<br />

Untersuchungsausschuss einsetzen mussten, weil es<br />

drei tote Frühchen in <strong>der</strong> Neonatologie im KBM gab,<br />

denn auch das hat etwas mit dem Personalabbau zu<br />

tun. Der zukünftige Senator ist also im Grunde das,<br />

wie man es so klassisch sagt: Man macht den Bock<br />

zum Gärtner.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> LINKEN)<br />

(C)<br />

(B)<br />

(Zuruf <strong>der</strong> Abg. Frau Böschen [SPD])<br />

Ich werde es nicht machen, keine Angst, Frau Böschen!<br />

Ich erinnere mich aber noch sehr gut, was ich hier<br />

im Sommer vor an<strong>der</strong>thalb Jahren gesagt habe, unter<br />

an<strong>der</strong>em deswegen, weil es meine allererste Rede<br />

hier in diesem Haus war. Ich habe d<strong>am</strong>als gesagt, dass<br />

dieser Ressortzuschnitt, Gesundheit zu Bildung zu<br />

bringen, fachlich überhaupt nicht nachzuvollziehen<br />

ist, und eigentlich nur <strong>der</strong> Koalitionsarithmetik nach<br />

den verän<strong>der</strong>ten Ergebnissen <strong>der</strong> grünen Fraktion geschuldet<br />

war und dass wir überhaupt nicht sehen, wie<br />

<strong>der</strong> inhaltliche Zus<strong>am</strong>menhang in diesem Ressort Bildung<br />

und Gesundheit hergestellt werden kann. Gut,<br />

es war nicht zu leisten, wir haben es jetzt gemerkt.<br />

Wir werden uns bei dem Gesetz zur Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />

Anzahl <strong>der</strong> Senatorinnen und Senatoren allerdings<br />

nur enthalten, und das hat einen Grund: Wir finden<br />

es sinnvoll, dass Gesundheit ein eigenes Ressort bekommt,<br />

weil es offensichtlich aufgrund <strong>der</strong> Koalitionsarithmetik<br />

im Moment nicht möglich ist, Gesundheit<br />

wie<strong>der</strong> zurück zu Soziales zu führen. Es ist eben<br />

lei<strong>der</strong> nicht möglich, weil das eine ein grünes und das<br />

an<strong>der</strong>e ein sozialdemokratisch geführtes Ressort ist.<br />

<strong>Das</strong> Gesundheitsressort zum Sozialressort in dieser<br />

Legislaturperiode zurückzubringen hätten wir allerdings<br />

für sinnvoll gehalten. Ich kann auch die Überlegungen<br />

des Kollegen Röwek<strong>am</strong>p nachvollziehen,<br />

die Bereiche Kin<strong>der</strong> und Jugend und Soziales und<br />

Bildung zus<strong>am</strong>menzulegen. Fachlich macht das Sinn,<br />

aber wir wissen, angesichts <strong>der</strong> Tatsache, wie diese<br />

Koalition jetzt hier aufgestellt ist, werden wir diese<br />

Abgesehen davon ist er natürlich auch dafür verantwortlich,<br />

dass <strong>der</strong> Teilersatzneubau des Klinikums<br />

Bremen-Mitte aus eigenen Erlösen erwirtschaftet<br />

werden sollte. Dort haben wir schon immer gesagt,<br />

dass das nicht funktionieren wird, und jetzt hat sich<br />

ja gezeigt, dass es nicht funktioniert. Wir denken, <strong>der</strong><br />

zukünftige Senator – Menschen können sich än<strong>der</strong>n,<br />

man weiß es nie – wird nach dem, was wir in <strong>der</strong><br />

Vergangenheit erlebt haben, diesen Aufgaben nicht<br />

gerecht werden, weil er im Gegenteil für die Situation<br />

<strong>der</strong> öffentlichen kommunalen Kliniken mit verantwortlich<br />

ist. Wir werden ihn deshalb nicht wählen.<br />

Genauso wenig werden wir natürlich auch die Bildungssenatorin<br />

wählen. Ich habe schon gesagt, solange<br />

sich Bremen nicht von dieser Austeritätspolitik<br />

entfernt und meint, man könne einen Haushalt<br />

sanieren, indem man öffentliche Aufgaben so zus<strong>am</strong>menkürzt,<br />

dass sie nicht mehr wahrgenommen werden,<br />

können wir das nicht mittragen.<br />

Ehrlich gesagt, Herr Dr. Güldner, ich fand Ihre Aussagen<br />

eben zur Heilfürsorge absolut bedenklich. Polizei<br />

und Feuerwehr mussten schon seit Jahren Einsparungen<br />

hinnehmen, wir wissen alle, das Weihnachts-<br />

und Urlaubsgeld wurde eingespart,<br />

(Abg. D r . G üldner [Bündnis 90/Die<br />

Grünen]: Erzählen Sie es mir, was sie so<br />

machen den ganzen Tag!)<br />

sie haben zum Teil ein sehr geringes Eingangsgehalt,<br />

es ist die Gruppe in Bremen, die für uns alle hier immer<br />

(D)

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