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Das Protokoll der 32. Landtagssitzung am 13. Dezember 2012

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2168<br />

Bremische Bürgerschaft (Landtag) – 18. Wahlperiode – <strong>32.</strong> Sitzung <strong>am</strong> <strong>13.</strong>12.12<br />

(A)<br />

(B)<br />

Senator Dr. Schulte-Sasse: Frau Präsidentin, meine<br />

sehr geehrten D<strong>am</strong>en und Herren! Für den Senat<br />

beantworte ich die Anfrage wie folgt:<br />

Zu Frage 1: Die Zahl <strong>der</strong> Syphilis-Diagnosen steigt<br />

im Lande Bremen auf einem sehr niedrigen Niveau<br />

leicht an. 2009 wurden 38 Neuerkrankungen gemeldet,<br />

45 im Jahr 2010, 52 im Jahr 2011 und 31 im ersten<br />

Halbjahr <strong>2012</strong>. Der Anstieg betrifft vor allem Männer.<br />

Mindestens vier von fünf Syphilisfällen werden<br />

nach Angaben des Robert-Koch-Instituts bei sexuellen<br />

Kontakten zwischen Männern übertragen. Bei<br />

Frauen ist die Diagnose extrem selten, neun Erkrankungen<br />

in drei Jahren.<br />

Zu Frage 2: In keinem Fall wurde ein Verbot <strong>der</strong><br />

Berufsausübung ausgesprochen. Bei einer Syphilisinfektion<br />

ist rechtzeitig medizinisch zu behandeln und<br />

über Ansteckungsrisiken aufzuklären. Ein berufliches<br />

Tätigkeitsverbot stellt keine sinnvolle Maßnahme gegen<br />

Syphiliserkrankungen dar, vielmehr stehen das<br />

konsequente Einhalten von Schutzmaßnahmen beim<br />

Geschlechtsverkehr und die Erreichbarkeit von nicht<br />

diskriminierenden Test- und Behandlungsmöglichkeiten<br />

im Vor<strong>der</strong>grund.<br />

Zu Frage 3: Syphilis gehört zu den seit Langem bekannten<br />

sexuell übertragbaren Erkrankungen, den<br />

sogenannten STD. Aufklärung und Information zu<br />

diesen Erkrankungen ist bereits seit Jahren Bestandteil<br />

<strong>der</strong> Standardangebote <strong>der</strong> Beratungsstellen zu AIDS/<br />

STD in den Gesundheitsämtern Bremen und Bremerhaven,<br />

<strong>der</strong> AIDS-Beratungsstelle des Rat & Tat Zentrums<br />

für Schwule und Lesben e. V., <strong>der</strong> Beratung von<br />

pro f<strong>am</strong>ilia sowie <strong>der</strong> AIDS-Hilfe Bremen.<br />

Abg. Timke (BIW): Wenn man sich die Zahlen <strong>der</strong><br />

Infizierten anschaut, dann kann man ja von einer Verdoppelung<br />

zwischen 2009 und <strong>2012</strong> sprechen. Sind<br />

Sie mit mir <strong>der</strong> Meinung, dass die Präventionsmaßnahmen<br />

offenbar nicht greifen und neu überdacht werden<br />

müssten?<br />

Vizepräsidentin Schön: Bitte, Herr Senator!<br />

Senator Dr. Schulte-Sasse: Verdoppelung? Meine<br />

Zahlen geben keine Verdoppelung her!<br />

Vizepräsidentin Schön: Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?<br />

– Bitte sehr!<br />

Abg. Timke (BIW): Von 2009 bis <strong>2012</strong> ist es eine<br />

Verdoppelung, denke ich, wenn im ersten Halbjahr<br />

schon die Zahl des Jahres 2009 erreicht worden ist.<br />

Vizepräsidentin Schön: Bitte, Herr Senator!<br />

Senator Dr. Schulte-Sasse: Dann müssen Sie an<strong>der</strong>s<br />

formulieren! Wenn Sie nur das Jahr 2009 mit dem<br />

Jahr <strong>2012</strong> vergleichen, dann haben wir eine Verdoppelung,<br />

aber wir haben ja auch die Jahre dazwischen.<br />

Vizepräsidentin Schön: Haben Sie eine weitere Zusatzfrage<br />

? – Bitte sehr!<br />

Abg. Timke (BIW): Dann ist ein weiterer Anstieg<br />

ja zu verzeichnen, also haben wir doch in dem Zeitraum<br />

eine Verdoppelung!<br />

(C)<br />

(D)<br />

Die Gesundheitsämter Bremen und Bremerhaven<br />

bieten Gruppen, die beson<strong>der</strong>en Infektionsrisiken<br />

ausgesetzt sind, kostenlose Tests auf Syphilis an und<br />

führen im Rahmen von Paragraf 19 Infektionsschutzgesetz<br />

auch die Behandlung durch. Sie führen darüber<br />

hinaus regelmäßig Streetwork mit Sexualarbeiterinnen<br />

durch. Bestandteil dieser Arbeit sind Information<br />

und Aufklärung zu allen relevanten sexuell übertragbaren<br />

Erkrankungen und <strong>der</strong>en Prävention. <strong>Das</strong><br />

Rat & Tat Zentrum betreibt ebenfalls regelmäßig<br />

Streetwork und klärt zu HIV und an<strong>der</strong>en sexuell übertragbaren<br />

Erkrankungen sowie über Schutzmöglichkeiten<br />

und Test- und Behandlungsmöglichkeiten auf.<br />

Vizepräsidentin Schön: Bitte, Herr Senator!<br />

Senator Dr. Schulte-Sasse: Es ist ja in meiner Antwort<br />

dargelegt worden, dass wir auf <strong>der</strong> Ausgangsbasis<br />

von 2009 einen jährlichen leichten Anstieg haben.<br />

Vizepräsidentin Schön: Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?<br />

– Bitte sehr!<br />

Abg. Timke (BIW): Der, Herr Senator, zu einer Verdoppelung<br />

in <strong>2012</strong> führen wird!<br />

Um junge Menschen über die Risiken von HIV<br />

und Geschlechtskrankheiten zu informieren, beteiligt<br />

sich die AIDS/STD-Beratung des Gesundheits<strong>am</strong>ts<br />

Bremen an dem aufsuchenden Beratungsangebot<br />

„Pro.Meile“ auf <strong>der</strong> Bremer Discomeile, das psychosoziale<br />

und alkohol- und drogenkonsumspezifische<br />

Anteile und d<strong>am</strong>it verbundene Infektionsrisiken<br />

in diesem Bereich abdeckt. – Soweit die Antwort des<br />

Senats!<br />

Vizepräsidentin Schön: Bitte, Herr Senator!<br />

Senator Dr. Schulte-Sasse: Bezogen auf 2009 ist<br />

die Aussage richtig.<br />

Vizepräsidentin Schön: Haben Sie eine weitere Zusatzfrage?<br />

– Bitte sehr!<br />

Vizepräsidentin Schön: Herr Abgeordneter Timke,<br />

haben Sie eine Zusatzfrage? – Bitte sehr!<br />

Abg. Timke (BIW): Sind Sie mit mir <strong>der</strong> Auffassung,<br />

dass die Präventionsmaßnahmen anscheinend nicht<br />

gegriffen haben?

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