03.01.2014 Aufrufe

Das Protokoll der 32. Landtagssitzung am 13. Dezember 2012

Das Protokoll der 32. Landtagssitzung am 13. Dezember 2012

Das Protokoll der 32. Landtagssitzung am 13. Dezember 2012

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

2150<br />

Bremische Bürgerschaft (Landtag) – 18. Wahlperiode – <strong>32.</strong> Sitzung <strong>am</strong> <strong>13.</strong>12.12<br />

(A)<br />

ren gemacht hätten, möglicherweise schon heute deutlich<br />

weniger Probleme auf diesem Gebiet.<br />

Wir würden außerdem die Probleme, die wir lösen<br />

müssen, nicht in eine Zeit verlegen, in <strong>der</strong> <strong>der</strong> Abstand<br />

zur sogenannten Schuldenbremse, den wir Ihrer<br />

Meinung nach nicht ausreizen sollten, so klein wird,<br />

dass wir diese Spielräume nicht mehr haben. Ich halte<br />

es nach wie vor für einen großen Fehler, in Schuldenvermeidung<br />

zu investieren statt in Krankenhäuser.<br />

Ich bitte Sie, erlauben Sie Ihren Senatorinnen und Senatoren<br />

einen guten Start! Investieren Sie in die Bildung,<br />

und investieren Sie in die Gesundheit, solange<br />

es noch geht! – Vielen Dank!<br />

Präsident Weber: Als nächster Redner hat das Wort<br />

Herr Bürgermeister Böhrnsen.<br />

Bürgermeister Böhrnsen: Herr Präsident, meine D<strong>am</strong>en<br />

und Herren! Die Wahl des Senats und von Senatorinnen<br />

und Senatoren ist die Stunde des Parl<strong>am</strong>ents.<br />

Hier bekommen die Senatsmitglie<strong>der</strong> ihre demokratische<br />

Legitimation und ihren demokratischen<br />

Auftrag. Deswegen will ich mich auf wenige Anmerkungen<br />

beschränken.<br />

Erste Anmerkung! Wir haben heute gelernt, wenn<br />

man aus dem Amt ausgeschieden ist – zurückgetreten<br />

o<strong>der</strong> sonst wie –, dann hat man sehr viele Freunde<br />

auch aus dem Bereich <strong>der</strong> Opposition. Dann bewirbt<br />

sich sogar ein Fraktionsvorsitzen<strong>der</strong> <strong>der</strong> Opposition<br />

um den Posten des Vorsitzenden eines Fanclubs.<br />

Es ist etwas Tröstliches für aktuelle Senatsmitglie<strong>der</strong>,<br />

dass es irgendwann dazu kommt. Dennoch<br />

wollen wir unser Amt lange ausüben.<br />

Die zweite Anmerkung zum Bereich <strong>der</strong> Bildung!<br />

Ich habe sehr wohl wahrgenommen, Herr Röwek<strong>am</strong>p,<br />

dass Sie in Ihrem zweiten Beitrag ein Angebot zur<br />

Zus<strong>am</strong>menarbeit gemacht haben. Ich nehme es gern<br />

an und auf, weil ich glaube – wir haben gestern in<br />

<strong>der</strong> Aktuellen Stunde schon darüber sprechen können<br />

–, dass wir mit dem Bremer Bildungskonsens, dem<br />

Schulkonsens parteiübergreifend und unabhängig von<br />

Ansprüchen auf Erstgeburtsrechte einen wirklichen<br />

Schatz haben, den wir bewahren und nutzen müssen.<br />

Wenn wir <strong>der</strong> Meinung waren – und das waren wir<br />

im Jahr 2009 –, dass wir eine <strong>am</strong>bitionierte Schulreform<br />

mit den Kernelementen mehr gemeins<strong>am</strong>es Lernen,<br />

mehr ganztägiges Lernen und eben auch Inklusion<br />

wollen, dann sollten wir, solange es irgend geht,<br />

diesen Konsens auch nutzen, um die Fragen <strong>der</strong> Umsetzung<br />

dieser Schulreform gemeins<strong>am</strong> zu besprechen.<br />

Da haben Sie einen Punkt angesprochen, den ich<br />

gestern auch in meinem Beitrag benannt habe, dass<br />

sich natürlich in <strong>der</strong> Entwicklung dieser Schulreform<br />

Bedarfssteigerungen ergeben haben, die <strong>am</strong> Anfang<br />

dieses Wegs nicht erkennbar waren, zum Beispiel in<br />

welchem Umfang Eltern Gebrauch machen von dem<br />

Rechtsanspruch auf Inklusion, wie er jetzt in bremischem<br />

Recht enthalten ist. <strong>Das</strong> ist etwas Neues, darüber<br />

gab es keine Erfahrungen, weil es in <strong>der</strong> Bundesrepublik<br />

bislang niemand an<strong>der</strong>es gemacht hat.<br />

Diesen Rechtsanspruch gibt es erstmalig.<br />

Wir sind doch aus gesellschaftspolitischen Gründen,<br />

aus den Gründen, die Sie genannt haben, froh<br />

darüber, dass so viele Eltern von Kin<strong>der</strong>n mit Behin<strong>der</strong>ungen<br />

sagen, ja, ich möchte mein Kind so unterrichtet<br />

wissen. Wir sind doch auch begeistert darüber,<br />

dass die Akzeptanz für diesen gemeins<strong>am</strong>en Unterricht<br />

bei allen Eltern da ist. Wir müssen diese Akzeptanz<br />

aber auch behalten, wir müssen sie schützen und<br />

stützen. <strong>Das</strong> bedeutet, dass wir in diesem Bereich in<br />

ganz beson<strong>der</strong>er Weise – und ich finde, er eignet sich<br />

eben auch für den parteiübergreifenden Blick – schauen<br />

müssen, wie wir das so weiterführen und finanzieren,<br />

dass daraus sowohl für die behin<strong>der</strong>ten als auch<br />

für die nicht behin<strong>der</strong>ten Kin<strong>der</strong> <strong>der</strong> Unterricht insges<strong>am</strong>t<br />

ein Erfolg wird.<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> SPD, beim Bündnis 90/Die<br />

Grünen und bei <strong>der</strong> CDU)<br />

(C)<br />

(B)<br />

Ich nehme das Angebot sehr gern an, und ich denke,<br />

die neue Bildungssenatorin wird das in gleicher Weise<br />

tun. Lassen Sie uns doch einmal nach einer wohlverdienten<br />

Weihnachtspause mit dem Beginn des neuen<br />

Jahres einige Wochen, um nachzudenken, um miteinan<strong>der</strong><br />

zu reden, auch mit den vielen Bildungsakteuren,<br />

mit den Lehrervertretungen, den Schulleitervertretungen,<br />

den Eltern, den Schülerinnen und<br />

Schülern, den Personalräten und den Gewerkschaften!<br />

Lassen Sie uns mit ihnen darüber sprechen, wie<br />

wir die Teile <strong>der</strong> Bildungsreform, die wir gemeins<strong>am</strong><br />

tragen, verlässlich, plangemäß, aber auch mit einer<br />

großen Planbarkeit in Zukunft umsetzen wollen! Ich<br />

denke, das ist ein Weg, auf dem wir eine Menge erreichen<br />

können.<br />

Ich muss eine Anmerkung machen, die aber ein<br />

bisschen Kritik enthalten muss. Herr Röwek<strong>am</strong>p, ich<br />

muss die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unserer<br />

Vertretung in Berlin in Schutz nehmen, und das tue<br />

ich beson<strong>der</strong>s gern. Was Sie dazu gesagt haben, geht<br />

so nicht!<br />

(Beifall bei <strong>der</strong> SPD und beim Bündnis 90/<br />

Die Grünen)<br />

Ich bitte Sie, dass Sie sich zu Ihrem hinter Ihnen<br />

sitzenden Landesvorsitzenden umdrehen. Er wird<br />

Ihnen bestätigen, weil er selbst dabei war, welche Veranstaltungen<br />

wir in Berlin zum Beispiel zur Luft- und<br />

Raumfahrt o<strong>der</strong> zu Hafen und Logistik gemacht haben,<br />

(Abg. D r . Güldner [Bündnis 90/Die<br />

Grünen]: <strong>Das</strong> hat er weggelassen!)<br />

(D)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!