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Das Protokoll der 32. Landtagssitzung am 13. Dezember 2012

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2170<br />

Bremische Bürgerschaft (Landtag) – 18. Wahlperiode – <strong>32.</strong> Sitzung <strong>am</strong> <strong>13.</strong>12.12<br />

(A)<br />

(B)<br />

Ich meine, dass wir <strong>der</strong> Intention dieses Gesetzes<br />

o<strong>der</strong> auch dem Willen dieses Hauses entsprechen,<br />

wenn wir an dieser Stelle noch einmal bekräftigen,<br />

dass wir das Ziel haben, den Umschlag von Kernbrennstoffen<br />

über bremische Häfen auszuschließen<br />

und dass Ausnahmen davon, wenn überhaupt, nur<br />

dann statthaft sind, wenn es geringfügige Mengen<br />

sind o<strong>der</strong> wenn es Stoffe sind, die man zurücknehmen<br />

muss, weil man sie irgendwann einmal irgendwohin<br />

versandt hat.<br />

Wir beantragen, dass <strong>der</strong> Senat bestärkt wird, in<br />

diesem Sinne möglichst keine Ausnahmegenehmigungen<br />

für den Transport von Kernbrennstoffen zuzulassen.<br />

– Vielen Dank für die Aufmerks<strong>am</strong>keit!<br />

Vizepräsidentin Schön: Als nächster Redner hat das<br />

Wort <strong>der</strong> Abgeordnete Willmann.<br />

Abg. Willmann (Bündnis 90/Die Grünen)*): Frau<br />

Präsidentin, sehr geehrte D<strong>am</strong>en und Herren! Zu Beginn<br />

dieses Jahres und auch im letzten Jahr – daran<br />

kann ich mich erinnern – haben wir eine sehr ausführliche,<br />

sehr intensive Debatte zur Än<strong>der</strong>ung des<br />

Hafenbetriebsgesetzes geführt.<br />

Es ist im Ausschuss für Angelegenheiten <strong>der</strong> Häfen<br />

im Lande Bremen darüber gesprochen worden,<br />

hier im Hause, in unserer Fraktion, in <strong>der</strong> SPD-Fraktion<br />

ist das Thema erörtert worden, aber auch von den<br />

Kolleginnen und Kollegen <strong>der</strong> CDU, bei Ihnen in <strong>der</strong><br />

Fraktion DIE LINKE sowie in <strong>der</strong> bürgerlichen Gesellschaft.<br />

Am Ende stand – und deshalb sage ich Ihnen<br />

das auch noch einmal an dieser Stelle so deutlich, Herr<br />

Kollege Rupp – die politische Entscheidung dieses<br />

Parl<strong>am</strong>ents, das Hafenbetriebsgesetz zu än<strong>der</strong>n. Mein<br />

Staatsverständnis ist, dass es, wenn <strong>am</strong> Ende einer<br />

Debatte die Än<strong>der</strong>ung eines Gesetzes o<strong>der</strong> <strong>der</strong> Beschluss<br />

eines neuen Gesetzes steht, <strong>der</strong> Ausdruck des<br />

politischen Willens ist.<br />

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Sie haben mit Ihrem Antrag etwas Neues in die Bürgerschaft<br />

eingeführt, nämlich den – das haben Sie<br />

gesagt – Bekräftigungsantrag. <strong>Das</strong> ist nun wirklich<br />

etwas, wie ich finde, Spannendes, weil in Ihrem Antrag<br />

mehrere Dinge zum Ausdruck kommen, die ich merkwürdig<br />

finde. Erstens, Sie fertigen eine Exegese des<br />

Gesetzes an, das wir hier vorgelegt haben, um sozusagen<br />

<strong>der</strong> Verwaltung vorsorglich mitzuteilen, wie<br />

denn das Gesetz zu verstehen sei. Sie schreiben Sätze<br />

wie: „Die Ausnahmetatbestände legen jedoch nahe,<br />

<strong>der</strong> Zweck <strong>der</strong> Ausnahmeregelung ist“, dass Transporte<br />

mit beson<strong>der</strong>en Zweckbestimmungen, humanitären<br />

Zweckbestimmungen, geringen Mengen von<br />

spaltbarem Material – das haben Sie ja auch gesagt<br />

– so gedeutet werden können.<br />

Sie formulieren dann weiterhin Sätze wie: „Es ist<br />

anzunehmen, dass die Ablehnung <strong>der</strong> Erteilung einer<br />

–––––––<br />

*) Vom Redner nicht überprüft.<br />

Ausnahmegenehmigung mit einer Klage beantwortet<br />

wird, hinter <strong>der</strong>en Finanzierung umfangreiche Mittel<br />

<strong>der</strong>jenigen Kreise stehen, die mit Atomtechnologien<br />

auch weiterhin ihren Profit machen.“ Herr Kollege,<br />

ich beteilige mich ungern an solchen glaskugelwertend<br />

sichtbaren Dingen. In Ihrem Antrag ist<br />

es in dem Sinne nach ja richtig zu sagen, Sie wollen<br />

nicht, dass Ausnahmegenehmigungen erteilt werden,<br />

ich glaube aber, wir haben ein Gesetz verabschiedet,<br />

das klar bestimmt, was wir wollen und was nicht.<br />

<strong>Das</strong> Parl<strong>am</strong>ent hat in einer zum Teil emotional geführten<br />

Debatte sehr klar dieses Gesetz beschlossen,<br />

und d<strong>am</strong>it, glaube ich, ist alles gesagt, was man dazu<br />

sagen kann.<br />

Ich glaube, das Referat im zuständigen Ressort ist<br />

durchaus in <strong>der</strong> Lage, nach den Buchstaben des Gesetzes<br />

zu handeln. Ich muss mir auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seite,<br />

das wird sicherlich gleich noch <strong>der</strong> Kollege Bödeker<br />

vortragen, nicht sagen lassen, auf welch tönernen Füßen<br />

unser Gesetz steht, weil es eine Klage vor dem<br />

Staatsgerichtshof gibt, weil Euratom und das Europäische<br />

Parl<strong>am</strong>ent angefragt haben und sich <strong>der</strong> Bundestag<br />

dazu verhalten muss.<br />

All das werden Sie gleich in einer großen Litanei<br />

darlegen. Die einen sind die Freunde <strong>der</strong> Atomindustrie,<br />

die an<strong>der</strong>en die Kriegsführer. An dieser Stelle,<br />

meine D<strong>am</strong>en und Herren, können wir Ihren Antrag<br />

nicht unterstützen. – Vielen Dank!<br />

(Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen)<br />

Vizepräsidentin Schön: Bevor ich den nächsten<br />

Redner aufrufe, möchte ich auf <strong>der</strong> Besuchertribüne<br />

eine Besuchergruppe Mitglie<strong>der</strong> <strong>der</strong> Jungen Union<br />

des Kreisverbandes Bremen begrüßen.<br />

Seien Sie ganz herzlich willkommen!<br />

(Beifall)<br />

Als nächster Redner hat das Wort <strong>der</strong> Abgeordnete<br />

Schildt.<br />

Abg. Schildt (SPD)*): Frau Präsidentin, liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen! Ich könnte mir es sehr einfach<br />

machen, was ich auch tun werde, Herr Kollege<br />

Rupp.<br />

(Abg. S t r ohmann [CDU]: Wie immer!)<br />

Wir haben im Januar ein Gesetz beschlossen. Zu<br />

dem Gesetz liegt jetzt eine Klage vor, und es sind<br />

Ausnahmegenehmigungen beantragt worden. <strong>Das</strong><br />

sind zwei Dinge, die Gesetzen innewohnen, man kann<br />

dagegen klagen, o<strong>der</strong> man kann auch im Einzelfall<br />

eine Ausnahmegenehmigung beim Senat beantragen.<br />

Ich bin gar nicht in Sorge: <strong>der</strong> Senat kennt das<br />

Gesetz, er wird sein Verwaltungshandeln ableiten und<br />

–––––––<br />

*) Vom Redner nicht überprüft.<br />

(C)<br />

(D)

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