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Landtagswahl NRW 2010 Wirtschaftspolitische Programme im ...

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<strong>Landtagswahl</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong> - <strong>Wirtschaftspolitische</strong> <strong>Programme</strong> <strong>im</strong> Vergleich<br />

Auszüge mit wirtschaftspolitischem Bezug aus den aktuellen <strong>Landtagswahl</strong>programmen<br />

59<br />

schlechter gestellt sind als die in anderen Bundesländern. Die Auswirkungen verschiedener<br />

Fehlentwicklungen wie die Überlastung mit Sozialausgaben treffen insbesondere die<br />

größeren Städte in <strong>NRW</strong>. Die schwarzgelbe Landesregierung hat durch die Abwälzung<br />

zahlreicher Lasten und das ungerechtfertigte Einbehalten von für die Kommunen best<strong>im</strong>mten<br />

Geldern die Lage verschärft.<br />

Wir werden die angemessene Finanzausstattung der Kommunen in der Landesverfassung<br />

verankern.<br />

Wir wollen die finanzielle Handlungsfähigkeit der Kommunen in <strong>NRW</strong> auf Dauer durch die<br />

verfassungsrechtliche Garantie (§28, Art. 2 GG) einer angemessenen an den Aufgaben<br />

der Kommune orientierten Finanzierung absichern. Dazu wird eine SPD geführte Landesregierung<br />

eine Initiative zur Änderung der Artikel 78, 79 Landesverfassung <strong>NRW</strong> ergreifen“<br />

Ohne eine solche Garantie lehnen wir eine Schuldenbremse in der Landesverfassung<br />

strikt ab. Der Zwang zum Verzicht auf Schulden würde, bei einer ungesicherten Einnahmebasis,<br />

in absehbarer Zeit nur auf Sozialabbau hinauslaufen.<br />

Wir werden verhindern, dass Städte und Gemeinden in ihrer Finanzausstattung weiter<br />

geschwächt werden. Wir werden uns aktiv dafür einsetzen, dass rasch eine Lösung für<br />

das Problem ihrer Altschulden gefunden wird.<br />

Die Gewerbesteuer ist die wichtigste Einnahmequelle für unsere Kommunen. Sie muss<br />

ohne Wenn und Aber erhalten und in der Basis verbreitert werden. Wir machen uns für<br />

eine Entlastung der Kommunen durch die Verbreiterung der Gewerbesteuerumlage stark.<br />

Längerfristig muss die Gewerbesteuer in ein umfassendes, flexibles und sozialverträgliches<br />

kommunales Finanzsystem eingebettet werden.<br />

Wir garantieren die strikte Einhaltung des Konnexitätsprinzips. Eine weitere Verlagerung<br />

von Aufgaben auf die Kommunen, ohne die Bereitstellung der finanziellen Mittel, wird es<br />

mit uns nicht geben.<br />

Wir legen einen „Stärkungspakt Stadtfinanzen“ auf, der überschuldeten Gemeinden zugute<br />

kommt. Ziel des Paktes ist es, die betroffenen Gemeinden von Zinszahlungen zu entlasten,<br />

um jetzt notwendige Investitionen zu ermöglichen. Diese Hilfe zur Selbsthilfe soll<br />

dazu beitragen, dass Kommunen wieder ausgeglichene Haushalte beschließen können.<br />

Wir setzen uns dafür ein, hoch verschuldete Städte von Ausgaben für den Solidarfonds zu<br />

entlasten, damit dort die Haushalte konsolidiert werden können.<br />

Wir werden uns gegenüber dem Bund für eine Neuordnung des Systems der Berechnung<br />

des Bundesanteils an den Kosten der Unterkunft gemäß SGB II stark machen. Das bisherige<br />

Berechnungsverfahren führt zu einer klaren Benachteiligung der Kommunen und<br />

muss dringend zu ihren Gunsten überarbeitet werden.<br />

Wir fordern die Bundesregierung auf, mit dem Investitionsprogramm „Soziale Stadt“ dafür<br />

Sorge zu tragen, dass auch <strong>im</strong> Westen Deutschlands Stadtregionen nicht zu Armutsinseln<br />

verkommen und Investitionen <strong>im</strong> sozialen Sektor möglich werden.<br />

Voraussetzung für die beschriebenen entlastenden Hilfen des Landes ist das Grundprinzip<br />

der „Hilfe zur Selbsthilfe“. Deshalb erwarten wir von den Kommunen, die in den Genuss<br />

der entlastenden Finanzhilfen des Landes kommen wollen, eine seriöse Haushaltspolitik.<br />

Wir werden uns außerdem nachhaltig dafür einsetzen, dass kommunale Unternehmen<br />

auch weiterhin nicht der Umsatzsteuer unterliegen.<br />

5.3 Eine nachhaltige Steuer- und Finanzpolitik<br />

Die finanziellen Handlungsmöglichkeiten unseres Landes lassen insbesondere nach der<br />

weltweiten Wirtschafts- und Finanzkrise in den nächsten Jahren keinen Spielraum für ver-

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