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Landtagswahl NRW 2010 Wirtschaftspolitische Programme im ...

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<strong>Landtagswahl</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong> - <strong>Wirtschaftspolitische</strong> <strong>Programme</strong> <strong>im</strong> Vergleich<br />

Auszüge mit wirtschaftspolitischem Bezug aus den aktuellen <strong>Landtagswahl</strong>programmen<br />

80<br />

sind. Dies betrifft neben Beratungsstellen auch Bibliotheken, Bürgerzentren, Musikund<br />

Volkshochschulen, Museen und alternative Kulturzentren.<br />

• Den Ausbau niedrigschwelliger Beratungsangebote für Familien und Kinder bzw. Jugendliche<br />

in schwierigen Lebenslagen und in benachteiligten Sozialräumen.<br />

• Die Sicherung des Wunsch- und Wahlrechts der Eltern zwischen Kindertageseinrichtungen<br />

verschiedener Träger in ihrem Wohngebiet.<br />

• Die Garantie von den Wohnumfeldern geöffneten und gebührenfreien Kindertageseinrichtungen<br />

mit kleineren Gruppen.<br />

• Die Bereitstellung von bezahlbarem Wohnraum für Familien und junge Menschen sowie<br />

die Förderung alternativer und generationenübergreifender Wohnformen.<br />

• Die Schaffung und Erhaltung von kinder-, jugend- und familienfreundlichen Wohngebieten.<br />

Neben Spielplätzen sollten freie Plätze, Hinterhöfe und verkehrsberuhigte<br />

Straßen zum Spielen bereitgestellt werden.<br />

• Die Schaffung und Erhaltung von betreuten Abenteuer- und Naturspielplätzen für jedes<br />

Wetter, auch für Kinder und Jugendliche mit Handicaps, die Förderung der mobilen<br />

Spielbetreuung <strong>im</strong> öffentlichen Raum (Spielmobil) und den Bau wohnortnaher<br />

Freiflächen für Freizeitsport (Bolzplätze, Graffitiflächen, Skater- und Streetball-<br />

Anlagen).<br />

2.4 Gute Arbeit für <strong>NRW</strong><br />

Arbeit ist mehr als Broterwerb. Wir verstehen unter Arbeit alle Tätigkeiten, mit denen der<br />

und die Einzelne zur Reproduktion der Gesellschaft beitragen. Wir lehnen es ab, Arbeit<br />

auf Erwerbsarbeit zu begrenzen, denn der größte Teil der täglich zu leistenden Arbeit<br />

wird unentgeltlich verrichtet. Würde diese nicht bezahlte Arbeit in der Haushaltung, in der<br />

Erziehung, Sorge und Pflege, <strong>im</strong> Ehrenamt und <strong>im</strong> Kulturbereich nicht getan, könnte auch<br />

die in Lohnarbeit investierte Arbeitskraft sich <strong>im</strong> gesellschaftlichen Maßstab nicht reproduzieren.<br />

Die Deregulierungspolitik der beiden letzten Jahrzehnte hat den Ausbau prekärer Beschäftigung<br />

gefördert. Sie hat dazu beigetragen, dass die Bedeutung des Normalarbeitsverhältnisses<br />

zurückgeht.<br />

In <strong>NRW</strong> leben 23 Prozent aller Leiharbeiterinnen und Leiharbeiter. Das sind knapp<br />

130.000 Menschen. Sie arbeiten selten in ihrem erlernten Beruf und verdienen <strong>im</strong> Durchschnitt<br />

35 bis 45 Prozent weniger als die Stammbelegschaften. Etwa zwölf Prozent erhalten<br />

ein so niedriges Einkommen, dass sie ergänzend Hartz IV beziehen müssen. Aber<br />

auch Beschäftigte in anderen Arbeitsverhältnissen müssen zunehmend aufstocken – das<br />

heißt, sie nehmen zu ihrem Vollzeitjob Hartz IV in Anspruch, weil ihr Lohn nicht zum Leben<br />

reicht. Unter diesen Bedingungen arbeiten überproportional viele Migrantinnen und<br />

Migranten. Sie sind von prekärer Beschäftigung besonders betroffen. Dies trifft vor allem<br />

dann zu, wenn sie über einen unsicheren Aufenthaltsstatus, niedrige oder keine Qualifikation<br />

verfügen oder als Drittstaatsangehörige einen nachrangigen Zugang zum Arbeitsmarkt<br />

haben.<br />

Wer prekär beschäftigt ist, befindet sich in einer eigentümlichen Schwebelage. Einerseits<br />

hat er oder sie das Muster der ,,Normalarbeit’’ <strong>im</strong>mer noch vor Augen und die Hoffnung,<br />

diese zu erreichen. Andererseits ist er oder sie ständig von dauerhafter sozialer Ausgrenzung<br />

bedroht. Prekär Beschäftigte sind die ersten, denen in Krisenzeiten Entlassungen<br />

drohen. Ihnen werden bevorzugt die unangenehmen Arbeiten aufgebürdet.<br />

Die prekär Beschäftigten sind in einem Betrieb eine ständige Mahnung für die noch in<br />

Vollzeit und unbefristet Beschäftigten. Sie stellen fest, dass ihre Arbeit mit gleicher Qualität<br />

auch von Menschen bewältigt wird, die dafür Arbeits- und Lebensbedingungen akzeptieren,<br />

denen sie selbst nicht zust<strong>im</strong>men wollen. Auch wenn beispielsweise Leiharbeite-

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