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Landtagswahl NRW 2010 Wirtschaftspolitische Programme im ...

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<strong>Landtagswahl</strong> <strong>NRW</strong> <strong>2010</strong> - <strong>Wirtschaftspolitische</strong> <strong>Programme</strong> <strong>im</strong> Vergleich<br />

Auszüge mit wirtschaftspolitischem Bezug aus den aktuellen <strong>Landtagswahl</strong>programmen<br />

89<br />

DIE LINKE. <strong>NRW</strong> will, dass die Einwohnerinnen und Einwohner entscheiden. Eine auch<br />

gegen Kapitalinteressen durchsetzungsfähige räumliche Planung bedarf der aktiven Unterstützung<br />

gerade derjenigen, die die ersten Opfer dieser Planungen wären. In einer<br />

emanzipatorischen Stadt- und Regionalentwicklung haben die Einwohnerinnen und Einwohner<br />

das letzte Wort – Aktivierung und Beteiligung gerade der Benachteiligten und<br />

Ausgegrenzten werden von der LINKEN. <strong>NRW</strong> daher groß geschrieben.<br />

Die bisherigen Bilanzen zeigen, dass die bisher üblicherweise angebotenen Beteiligungsmöglichkeiten<br />

von der Bevölkerung nur in geringem Maße oder gar nicht genutzt werden.<br />

Die jetzigen „Bürgerversammlungen“ sind allzu oft Treffen der Mittelschichten, die dort<br />

vor allem ihre Interessen zu Gehör bringt. Eine solidarische Stadt- und Regionalentwicklung<br />

kann jedoch nur erfolgreich sein, wenn sie von allen Menschen gemeinsam aktiv gestaltet<br />

wird.<br />

DIE LINKE. <strong>NRW</strong> fordert:<br />

• Als Vorraussetzung für das Engagement der Menschen die Sicherheit, längerfristig in<br />

der Wohnung bleiben zu können, und tatsächliche Verfügungsrechte der Bewohnerinnen<br />

und Bewohner über die Wohnung und ihr Umfeld.<br />

• Alle Formen, die der kritischen und solidarischen Stadtöffentlichkeit Einfluss auf die<br />

Entwicklung der Stadt ermöglichen, zu unterstützen. Dabei können wir uns viele Modelle<br />

vorstellen: ob Anwaltsplanung, Planerzellen oder in manchen Fällen auch weiterhin<br />

eine herkömmliche Bürgerversammlung.<br />

DIE LINKE. <strong>NRW</strong> sagt: Der Boden gehört uns allen! Das Privateigentum an Grund und<br />

Boden ist eines der zentralen Hindernisse für eine soziale, ökologische und demokratische<br />

Entwicklung in Stadt und Land. Den Mechanismen des privaten Bodenmarktes können die<br />

Kommunen nur in begrenztem Umfang entgegenwirken. Es fehlen ihnen häufig die finanziellen<br />

und rechtlichen Mittel.<br />

Wir brauchen endlich eine tatsächlich „dem Wohl der Allgemeinheit dienende sozialgerechte<br />

Bodenordnung“, wie es das Baugesetzbuch fordert. Diese baut auf Grundsätzen<br />

auf: Eine plangerechte Nutzung von Baugrundstücken wird gefördert; der sparsame Umgang<br />

mit dem Boden wird erleichtert und die Zersiedlung der Landschaft gebremst; den<br />

Gemeinden wird bei der Finanzierung ihrer Aufgaben geholfen.<br />

DIE LINKE. <strong>NRW</strong> fordert eine Bundesratsinitiative mit den Zielen:<br />

• Eine Reform der Bodenbesteuerung, die Bodenspekulation erschwert und leistungslose<br />

Gewinne aus Bodenverkäufen verringert, die außerdem das Horten von bebaubaren<br />

Grundstücken unattraktiv macht und damit das Baulandangebot erhöht.<br />

• Ein generelles, preisbegrenztes Vorkaufsrecht der Gemeinden bei der Neuerschließung<br />

von Bauland. So könnten planungsbedingte Bodenwertzuwächse wenigstens<br />

zum Teil abgeschöpft werden.<br />

• Eine Stärkung der Bau- und Nutzungsgebote, dies nicht nur aus städtebaulichen,<br />

sondern auch aus sozialen und wohnungswirtschaftlichen Gründen.<br />

DIE LINKE. <strong>NRW</strong> will die Schrumpfung solidarisch gestalten. In wichtigen Teilräumen des<br />

Landes werden die Bevölkerungszahlen in den nächsten Jahrzehnten in dramatischem<br />

Ausmaß sinken. Unsere Städte werden zugleich älter und ethnisch bunter. Dieser Prozess<br />

kann eine Chance sein für mehr Lebensqualität, mehr Platz, geringere Belastung der<br />

Umwelt. Er kann sich aber auch zu einer weiteren Gefahr entwickeln und zu noch mehr<br />

sozialer Spaltung und verödeten Stadtgebieten führen. Um dieser Gefahr zu begegnen<br />

und die Chancen zu nutzen, müssen liebgewordene Vorstellungen und Instrumente, die<br />

auf dem Glauben <strong>im</strong>merwährenden Wachstums basieren, überprüft werden.<br />

Gerade der Bevölkerungsrückgang erfordert eine entschlossene solidarische Stadtentwicklung,<br />

eine Regionalpolitik, eine gestärkte öffentliche Planung und öffentliche Infrastruktur<br />

– vom Kanalnetz bis zum Wohnungsbestand. Mit dem zersplitterte Hausbesitz

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