Datareport 2/2013 - Dataport
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Titel<br />
stützung eines professionellen<br />
IT-Dienstleisters einem Zentralisierungsprozess<br />
anzuschließen.<br />
Der Ressort-Egoismus ist weniger<br />
ausgeprägt als früher, was<br />
sicherlich auch mit den vorhandenen<br />
finanziellen Ressourcen<br />
zusammenhängt. Wir müssen<br />
versuchen, das Eigenleben der<br />
Ressorts in den kommenden Jahren<br />
zu konsolidieren. Die Einführung<br />
von verbindlichen IKT-<br />
Standards ist ja auch ein Ziel<br />
unserer Strategie.<br />
Was versprechen Sie sich in<br />
Hinblick auf die IT-Beschaffung<br />
von einem <strong>Dataport</strong>-Beitritt?<br />
Je größer ein Verbund ist, desto<br />
wirtschaftlicher kann er handeln.<br />
Mit <strong>Dataport</strong> und seiner<br />
zentralen IT-Beschaffungsstelle<br />
erhoffen wir uns dabei natürlich<br />
Skaleneffekte. Außerdem<br />
kann uns die Einführung eines<br />
Standard-Arbeitsplatzes in der<br />
Verwaltung noch einmal wirtschaftliche<br />
Effekte bringen.<br />
Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist auch, dass wir<br />
die Verwaltung mit vernünftiger, aktueller Technik ausstatten müssen,<br />
weil wir als ein Land des demografischen Wandels gezwungen<br />
sind, immer effizienter zu arbeiten. Dementsprechend hat in unserer<br />
Verwaltung die Arbeitsverdichtung zum Teil stärker zugenommen<br />
als in den westlichen Ländern. Dazu gehört auch, dass wir die älter<br />
werdenden Mitarbeiter dafür fit machen, mit der Technik umzugehen.<br />
Das ist eine Herausforderung, die man nicht unterschätzen darf.<br />
Welche Chancen ergeben sich für die IT-Wirtschaft des Landes<br />
Sachsen-Anhalt aus einer <strong>Dataport</strong>-Beteiligung?<br />
Unser bisheriger IT-Dienstleister, das Landesrechenzentrum (LRZ),<br />
vergibt nur wenige Aufträge nach außen – nur zehn Prozent der LRZ-<br />
Mittel gehen an externe Auftragnehmer. Die regionale IT-Wirtschaft<br />
ist an der Stelle sicherlich nicht verwöhnt. Wenn man dagegen sieht,<br />
welche Volumina <strong>Dataport</strong> an Dritte vergibt, ist das für unsere Wirtschaft<br />
eine echte Chance. Schließlich bildet <strong>Dataport</strong> bei seinen Ausschreibungen<br />
auch spezielle Lose für den Mittelstand. Ich hoffe sehr,<br />
dass sich dort etwas entwickelt.<br />
Die digitalen Verflechtungen zwischen den Verwaltungsebenen<br />
werden immer enger. Welche Rolle spielen die Kommunalverwaltungen<br />
in der IKT-Strategie?<br />
Bei der Festlegung der Strukturen haben wir Wert darauf gelegt, dass<br />
die kommunalen Spitzenverbände im IKT-Rat mitberaten. Dementsprechend<br />
konnten die Kommunen ihre Vorschläge von Beginn an<br />
in die Strategie miteinbringen. Das zeigt sich darin, dass an vielen<br />
Stellen der Strategie das gemeinsame Vorgehen von Land und Kommunen,<br />
besonders beim E-Government, betont wird.<br />
Wir haben mit unseren Kommunen schon sehr früh eine Rahmenvereinbarung<br />
über die Zusammenarbeit in den Bereichen Informationstechnologie<br />
und E-Government geschlossen. Es gibt auch bereits<br />
gute ebenenübergreifende Lösungen für Fachaufgaben, etwa im Katastrophenschutz,<br />
im Veterinärwesen, bei Geodaten oder im Bereich<br />
von Jugend- und Sozialämtern. Diese Zusammenarbeit wollen wir<br />
weiterausbauen.<br />
Mit Sachsen-Anhalt würden bei <strong>Dataport</strong> sechs Bundesländer kooperieren.<br />
Was bedeutet das für die Beteiligung an der bundesweiten<br />
Planung?<br />
Länder wie Bayern, Baden-Württemberg oder Nordrhein-Westfalen<br />
treten im IT-Planungsrat sehr gewichtig auf. Da ist ein Verbund als<br />
Gegengewicht manchmal gar nicht schlecht. Wir erhalten gemeinsam<br />
gegenüber dem Bund und den größeren Ländern natürlich mehr<br />
Stimmgewicht. Wir brauchen uns zwar überhaupt nicht zu verstecken,<br />
aber es ist an vielen Stellen sicherlich leichter, mit einer gemeinsamen<br />
Strategie vorzugehen. In Hinblick auf die Zusammenarbeit<br />
mit den <strong>Dataport</strong>-Partnern ist es aus unserer Sicht sinnvoll und<br />
denkbar, in den IKT-Strategien der Länder nach gemeinsamen Zielen<br />
zu suchen und weitere gemeinsame Projekte zu starten.<br />
Die anderen Trägerländer von <strong>Dataport</strong> werden feststellen, dass Sachsen-Anhalt<br />
bei konkreten E-Government-Vorhaben sehr anerkannt<br />
ist und bei vielen Vorhaben – wie der D115, dem Leistungskatalog<br />
oder dem föderativen Informationsmanagement (FIM) – Pilotprojekte<br />
aufgesetzt hat. Diese Vorreiter-Rolle wollen wir uns bewahren.<br />
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