Datareport 2/2013 - Dataport
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Interview mit Staatsrat Jens Lattmann<br />
„Das Open Data Por<br />
ein Anfang“<br />
Im Februar wurde das Open Data Portal Hamburg freigeschaltet – eine Plattform, auf der<br />
die Freie und Hansestadt Hamburg (FHH) der Öffentlichkeit Datensätze von Behörden<br />
und Ämtern zur Verfügung stellt. Jens Lattmann ist Staatsrat der Finanzbehörde der FHH.<br />
Im Interview erläutert er, wie das Open Data Portal zu mehr Transparenz in der öffentlichen<br />
Verwaltung beiträgt und warum sich die Verwaltungskultur durch Open Data verändern<br />
wird.<br />
Was hat die Freie und Hansestadt Hamburg dazu<br />
motiviert, ein Open Data Portal aufzubauen?<br />
Das Angebot war ja bereits geplant, bevor das<br />
Transparenzgesetz verabschiedet wurde.<br />
Hamburg ist schon seit über zehn Jahren auf dem<br />
Feld von Open Government unterwegs und hat die<br />
unterschiedlichen Wellen der Entwicklung nicht<br />
nur immer in erster Reihe mitverfolgt, sondern<br />
auch aktiv mitgestaltet – angefangen mit Online-<br />
Diskussionen über die Frage des Einsatzes von<br />
Social Media in der öffentlichen<br />
Verwaltung bis hin zur Umsetzung<br />
der Forderung nach mehr<br />
Transparenz und Offenheit in<br />
Form von Open Data Portalen.<br />
In diesem dynamischen Feld ist<br />
das Hamburgische Transparenzgesetz<br />
eine logische Entwicklung und der sicherlich<br />
nur vorläufige Höhepunkt. Als 2011 die ersten<br />
Open Data Portale entstanden, haben wir auch das<br />
Potenzial für Hamburg gesehen. Der Erste Bürgermeister<br />
hat uns dann Anfang 2012 auf der Social<br />
Media Week quasi den Auftrag zu Open Data gegeben.<br />
Das Transparenzgesetz hat der ganzen Sache<br />
weiteren Schwung gegeben.<br />
Woher stammen die Daten im Open Data Portal<br />
und wie können sie genutzt werden?<br />
Im Open Data Portal Hamburg sind Datensätze<br />
aus der gesamten Hamburger Verwaltung – einschließlich<br />
Landesbetrieben und Anstalten öffentlichen<br />
Rechts – veröffentlicht. Manche Behörden<br />
können aufgrund ihres Aufgabengebietes einfacher<br />
Datensätze bereitstellen als andere Behörden.<br />
Wir haben versucht, für alle Themenbereiche Datensätze<br />
im Portal anzubieten, was uns auch weitestgehend<br />
gelungen ist. Der Schwerpunkt bei den<br />
Datensätzen liegt noch in den Bereichen Geodaten<br />
sowie Infrastruktur, Bau und Wohnen. Aber auch<br />
in anderen Bereichen, wie beispielsweise dem<br />
Umwelt- oder dem Verkehrsbereich, stellen wir<br />
eine ständig wachsende Anzahl von Datensätzen<br />
zur Verfügung.<br />
Wie die Daten verwendet werden, liegt ganz bei<br />
den Nutzern des Portals. Wir stellen die Datensätze<br />
bereit und gehen davon aus, dass Entwickler<br />
"Hamburg hat Open Government<br />
nicht nur mitverfolgt,<br />
sondern aktiv mitgestaltet."<br />
diese miteinander oder mit anderen Daten so kombinieren,<br />
dass interessante neue Anwendungen<br />
entstehen. Andere Nutzungsfelder sind z. B. Journalismus<br />
oder Wissenschaft, wo viel recherchiert<br />
werden muss. Natürlich profitieren auch die Bürgerinnen<br />
und Bürger, die sich zu bestimmten Themen<br />
einfach nur umfassend informieren möchten.<br />
Die Daten im Portal sind frei nutzbar. Dennoch<br />
gab es Kritik am gewählten Lizenzmodell<br />
Datenlizenz Deutschland. Warum verwendet das<br />
Portal nicht eines der international üblichen<br />
Lizenzmodelle?<br />
Das haben wir kurz überlegt. Wenn man aber als<br />
eines von mehreren Ländern in der entsprechenden<br />
Bund-Länder-Arbeitsgruppe mitwirkt, in der<br />
das neue Lizenzmodell kreiert wurde, ist es nicht<br />
die feine Art, sich hinterher von den Ergebnissen<br />
abzusetzen. Außerdem erfüllt die Datenlizenz<br />
Deutschland ja ihren Zweck und alle Portale von<br />
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