Datareport 2/2013 - Dataport
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TechnoLogisch<br />
Digitaler Behördenfunk und Landesnetz in Schleswig-Holstein<br />
Eine einzigartige<br />
Verbindung<br />
Die schleswig-holsteinischen Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben<br />
(BOS) führen ein neues bundesweit einheitliches digitales Funksystem ein. Seit Dezember<br />
2012 funkt die Landespolizei Schleswig-Holstein digital im Probebetrieb. <strong>Dataport</strong> hat als<br />
IT-Partner den Festnetzbereich des BOS-Zugangsnetzes in Schleswig-Holstein aufgebaut.<br />
Die Verbindung von Digitalfunknetz und Landesnetz ist dabei einzigartig.<br />
Ob Telefon oder Fernsehen,<br />
in den vergangenen Jahrzehnten<br />
wurde vieles digitalisiert.<br />
Im Vordergrund standen dabei<br />
stets höhere Anforderungen an<br />
Verfügbarkeit und Signalqualität.<br />
Vorteile, die auch bei der<br />
Digitalisierung des Behördenfunks<br />
eine Rolle spielen. „Wir<br />
kommen jetzt in jede Ecke von<br />
Schleswig-Holstein“, beschreibt<br />
Rolf-Dietrich Jobst die digitale<br />
Netzabdeckung. Der Leiter des<br />
<strong>Dataport</strong>-Projektes LNV+BOS<br />
war für den flächendeckenden<br />
Aufbau des BOS-Funknetzes im<br />
Land verantwortlich. „Digitalfunk<br />
basiert auf einem Netz von<br />
miteinander verbunden Sendestationen,<br />
über die sich die Digitalfunkgeräte in<br />
das BOS-Netz einwählen“, erklärt Jobst. Ohne die<br />
hochverfügbare Netzanbindung ist nur eine sehr<br />
eingeschränkte Kommunikation möglich. Um<br />
diese hohe Verfügbarkeit zu erreichen, wurden<br />
die Sende- und Relaisstationen per Glasfaser und<br />
Richtfunk miteinander verbunden. 32 Netzknoten<br />
bilden Ringstrukturen, über die jeder Standort in<br />
Schleswig-Holstein doppelt angeschlossen und automatisch<br />
gegen Leitungsausfälle abgesichert ist.<br />
Die Daten- und Sprachübertragung wird im Gesamtnetz<br />
komplett verschlüsselt.<br />
Die entstandene Infrastruktur wird vom BOS-<br />
Digitalfunknetz und vom Landesnetz gemeinsam<br />
genutzt. Das ist einzigartig für ein Bundesland und<br />
spart Kosten. „Darüber hinaus bringt die gemeinsame<br />
Nutzung Vorteile für Landesbehörden und<br />
Polizei“, sagt Jobst. So profitiert das Landesnetz<br />
Schleswig-Holstein vom besonderen Sicherheits-<br />
standard der Polizei mit Datenverschlüsselung<br />
und besonders<br />
gesicherten Technikräumen.<br />
Außerdem ist mit dem flächendeckenden<br />
BOS-Zugangsnetz an<br />
jedem Funkmast-Standort das<br />
Landesnetz verfügbar.<br />
Digitalfunk basiert auf moderner<br />
Informationstechnik. Dabei<br />
gewährleisten IT-Prozesse einen<br />
stabilen Funkverkehr und erlauben<br />
es, Netzausfälle zentral<br />
nachzuverfolgen. Digitalfunk<br />
benötigt – wie jede andere IT-<br />
Leistung – eine umfangreiche<br />
Dokumentation, ein zentrales<br />
Patch- und Konfigurationsmanagement<br />
und ein professionelles<br />
Störungsmanagement mit einem User Help<br />
Desk, der darauf spezialisiert ist, den BOS-Anwendern<br />
im Störungsfall kompetente Hilfe zu bieten.<br />
„Das sind Serviceprozesse, die wir als IT-Dienstleister<br />
beherrschen“, betont Jobst.<br />
Die Landesdienststellen in Schleswig-Holstein<br />
erhalten durch die kombinierte Netzinfrastruktur<br />
höhere Verfügbarkeiten (LNV+): Jeder Standort<br />
wird neben dem vorhandenen Basisanschluss mit<br />
einem zusätzlichen LNV+ Anschluss ausgestattet.<br />
Dieser Anschluss kann von <strong>Dataport</strong> direkt mit<br />
Bandbreiten bis zu 100 MBit/s geschaltet werden.<br />
Davon profitierten zu Beginn des Aufbauprojektes<br />
zunächst die Finanzämter, die so ihre IT auf ein anderes<br />
Verfahren umstellen konnten. Serverzentralisierung,<br />
Cloud-Computing und die Einführung flächendeckender<br />
IT-Standards: Das alles wird durch<br />
das neue Netz in Schleswig-Holstein möglich. Ein<br />
großer Fortschritt – nicht nur für die Polizei.<br />
Ein Kabelnetz<br />
zum Funken<br />
Der bundesweit einheitliche<br />
Digitalfunk<br />
für Behörden und<br />
Organisationen mit<br />
Sicherheitsaufgaben<br />
(BOS) soll den analogen<br />
BOS-Landfunkdienst<br />
ablösen. Dabei<br />
ist jedes Bundesland<br />
für den Ausbau seiner<br />
eigenen Infrastruktur<br />
verantwortlich. Für<br />
einen sicheren und<br />
störungsfreien Funkbetrieb<br />
aller Bedarfsträger<br />
der BOS hat sich<br />
der Digitalfunkstandard<br />
TETRA (terrestrial<br />
trunked radio) weltweit<br />
bewährt. Wie bei<br />
der Handy-Telefonie ist<br />
auch für den BOS-Funk<br />
ein flächendeckendes<br />
Netz von Sendemasten<br />
notwendig. <strong>Dataport</strong><br />
hat die Funkmasten<br />
in Schleswig-Holstein<br />
miteinander vernetzt.<br />
Der Aufbau dieser<br />
Infrastruktur wurde<br />
gleichzeitig für die Verbesserung<br />
des Landesnetzes<br />
genutzt.<br />
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