Mehr (PDF) - Bayerische Forschungsallianz
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Mit dem Haus der Forschung zum Erfolg<br />
Interview mit Prof. Dr. Vladimir Dyakonov, Universität Würzburg<br />
Im Herbst 2012 erreichte die Julius-Maximilians-Universität<br />
Würzburg und die Ludwig-Maximilians-Universität München eine<br />
sehr erfreuliche Nachricht: Die Europäische Kommission hatte das<br />
Projekt POCAONTAS (vgl. S. 31) genehmigt und damit den Weg<br />
frei gemacht für ein weiteres Prestigeprojekt der beiden bayerischen<br />
Hochschulen. Eine Erfolgsgeschichte auch für das Haus der<br />
Forschung.<br />
Das Haus der Forschung ist nicht nur die zentrale Anlaufstelle<br />
für Wissenschaftler und Unternehmen in Bayern, es bringt sie<br />
zudem sehr schnell und unkompliziert mit der jeweils passenden<br />
Partner-Organisation innerhalb des Hauses der Forschung<br />
in Kontakt. So geschehen auch im September 2011, als Prof.<br />
Dr. Vladimir Dyakonov, Vorstandsvorsitzender des <strong>Bayerische</strong>n<br />
Zentrums für Angewandte Energieforschung (ZAE Bayern) und<br />
Professor für Experimentelle Physik an der Universität Würzburg,<br />
im Rahmen einer Konferenz zum Thema Organische Photovoltaik<br />
des Clusters Energietechnik mit Dr. Panteleïmon Panagiotou von<br />
der BayFOR ins Gespräch kam. Ein halbes Jahr später reichte das<br />
POCAONTAS-Konsortium den von der BayFOR intensiv begleiteten<br />
Antrag bei der EU ein – mit Erfolg.<br />
Herr Professor Dyakonov, wie ist Zusammenarbeit zustande<br />
gekommen und wie ging es danach weiter?<br />
Prof. Dr. Dyakonov: Die Themen Organische Elektronik und<br />
Organische Photovoltaik sind in Würzburg traditionell sehr<br />
stark vertreten, da es mehrere Lehrstühle und Arbeitsgruppen<br />
an der Julius-Maximilians-Universität und am ZAE Bayern gibt,<br />
die auf dem Gebiet sehr aktiv forschen. So entstand die Idee,<br />
in Würzburg eine internationale Konferenz zum Thema Organische<br />
Photovoltaik anzusiedeln. Dem Cluster Energietechnik von<br />
Bayern Innovativ und dem ZAE Bayern ist es gelungen, jedes Jahr<br />
die Top-Akteure auf diesem Gebiet nach Franken zu holen. Auf<br />
dieser Veranstaltung hat die BayFOR auch Projekte ausgestellt,<br />
welche von ihr als Management- und Disseminationpartner betreut<br />
werden. So entstanden die ersten und zugleich wichtigsten<br />
Kontakte, die sich nun gelohnt haben. Einige Zeit später kam ein<br />
neu berufener Würzburger Kollege, Prof. Dr. Tobias Hertel, auf<br />
mich zu und fragte nach, ob wir seine Kohlenstoffnanoröhrchen<br />
in eine organische Solarzelle einsetzen können. BayFOR-Mitarbeiterin<br />
Dr. Bohyun Katharina Lee unterstützte ihn bereits bei der<br />
Entwicklung des Projektes. Die Antwort hieß natürlich „ja“. So<br />
entstand das POCAONTAS-Projekt.<br />
Die Fördermöglichkeiten für exzellente Forschungsideen<br />
sind sehr zahlreich, sowohl hier im Freistaat als auch auf<br />
Bundes- und EU-Ebene. Fluch oder Segen?<br />
Prof. Dr. Dyakonov: Die EU-Mittel und die öffentlichen Bundesmittel<br />
stehen ja allen zur Verfügung. Hier kommt es selbstverständlich<br />
auf die „Exzellenz“ der Forschungsidee und die<br />
Stärke des Konsortiums an. Dennoch beneiden die Kollegen<br />
aus anderen Bundesländern die bayerischen Energieforscher ein<br />
wenig darum, dass es hier zusätzliche Mittel mit einem direkten<br />
Bezug zur Energiewende gibt. Unter anderem fördert auch die<br />
<strong>Bayerische</strong> Forschungsstiftung, die ebenso wie die BayFOR eine<br />
Partnerinstitution im Haus der Forschung ist, entsprechende Projekte.<br />
Der Hintergrund ist sicher der, dass die Stromversorgung in<br />
Bayern trotz eines hohen Anteils an erneuerbaren Energien nach<br />
dem Atomausstieg stärker gefährdet ist als anderswo. So gesehen<br />
ist das ein Segen für alle, die den Umstieg<br />
auf die neue Energieversorgung in Bayern<br />
unterstützen möchten. Gleichzeitig ist<br />
es aber auch eine hohe Verantwortung.<br />
Daher hoffe ich sehr, dass alle<br />
Forschungseinrichtungen, die in<br />
Prof. Dr. Vladimir Dyakonov<br />
Lehrstuhl für Experimentelle Physik VI<br />
Julius-Maximilians-Universität Würzburg und<br />
Vorstandsvorsitzender des ZAE Bayern<br />
14 | Interview