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Wie gestalten Akademikerinnen Elternzeit und - ifb - Bayern

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2 Gesellschaftliche Entwicklungen & Forschungsstand<br />

Die horizontale Segregation gilt ebenso für die Berufswahl von Akademikern, wobei<br />

die Geschlechter in den einzelnen Fächergruppen unterschiedlich repräsentiert sind.<br />

(Rusconi & Solga 2011: 13ff.)<br />

Eine vertikale Segregation auf dem Arbeitsmarkt geht oft mit der horizontalen<br />

einher. Obwohl der Anteil hochqualifizierter Frauen stark zugenommen hat, sind<br />

Männer in den obersten Hierarchieebenen überrepräsentiert. (Dressel 2005: 140).<br />

Gerade Führungspositionen werden mit einer erschwerten Vereinbarkeit von Familie<br />

<strong>und</strong> Beruf assoziiert, wobei auch der wissenschaftliche Bereich keine Ausnahme<br />

darstellt. (BMFSFJ 2005: 7; vgl. Spiegel Online 2012).<br />

Beim weiblichen Erwerbsverhalten <strong>und</strong> der Bildungsbeteiligung bestehen nach wie<br />

vor Unterschiede in Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland, die sich aber seit der <strong>Wie</strong>dervereinigung<br />

sukzessive auflösen. In der DDR fiel der Anstieg der Bildungs- <strong>und</strong> Erwerbsbeteiligung<br />

seit den 1950er Jahren von Frauen noch stärker aus als in der BRD, da die<br />

Gleichstellung der Geschlechter politisch, ökonomisch <strong>und</strong> ideologisch begründet<br />

war. Auch die Geschlechtsunterschiede in der Berufswahl traten in der DDR weniger<br />

oft aus, als in der BRD (Geißler 2006: 301-304).<br />

Einkommensunterschiede zwischen den Geschlechtern<br />

Zwischen den Geschlechtern bestehen Einkommensunterschiede auf allen Bildungsniveaus,<br />

die zum kleinen Teil auf die Diskriminierung von Frauen auf dem Arbeitsmarkt<br />

zurückzuführen sind, aber zu zwei Dritteln durch strukturelle Merkmale erklärt<br />

werden können: der vertikalen <strong>und</strong> horizontalen Segregation. (Statistisches B<strong>und</strong>esamt<br />

2006: 53; OECD 2008: 177). Der „Gender Pay Gap“, welcher Einkommensunterschiede<br />

misst, war innerhalb der letzten fünf Jahre stabil, betrug im Jahr 2011<br />

23 % <strong>und</strong> ist damit im europäischen Vergleich im oberen Drittel anzusiedeln.<br />

Zwischen dem früheren B<strong>und</strong>esgebiet <strong>und</strong> den Neuen Ländern bestehen auch<br />

23 Jahre nach der <strong>Wie</strong>dervereinigung frappierende Unterschiede: Im früheren<br />

B<strong>und</strong>esgebiet verdienen Frauen 25 % weniger als Männer, in den Neuen Ländern<br />

beträgt dieser Unterschied lediglich 6 % (Statistisches B<strong>und</strong>esamt 2012c).<br />

Neben der unterschiedlichen Repräsentation der Geschlechter in Normalarbeitsverhältnissen<br />

<strong>und</strong> atypischen Beschäftigungsverhältnissen trägt die oft einseitige Reduktion<br />

oder Unterbrechung der Erwerbsarbeit zugunsten der Familienarbeit weiterhin<br />

zu den großen aktuellen Einkommensunterschieden von Frauen <strong>und</strong> Männern bei<br />

7

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