Wie gestalten Akademikerinnen Elternzeit und - ifb - Bayern
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3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />
tung über den doppelten Zeitraum gezahlt wird. Bei einer Teilzeiterwerbstätigkeit<br />
während des Bezugszeitraumes von bis zu 30 Wochenst<strong>und</strong>en, bezieht sich das<br />
Elterngeld dann auf das wegfallende Teileinkommen. (BMFSFJ 2011a: 10-14).<br />
Das Elterngeld beträgt je nach Gehaltsstufe zwischen 65 % <strong>und</strong> 67 % des Monatsnettogehaltes,<br />
aber zwischen mindestens 300 € <strong>und</strong> höchstens 1.800 € bei einem Einkommen<br />
ab 2.770 € netto im Monat. Spitzenverdiener allerdings, deren gemeinsames<br />
Einkommen im Jahr über 500.000 € liegt, erhalten keinen Einkommensersatz.<br />
Geringverdienende Eltern erhalten ein erhöhtes Elterngeld, das bis zu 100 % das<br />
wegfallende Einkommen ersetzen kann. (ebd.).<br />
Das Elterngeld ist eine einkommensabhängige Entgeltersatzleistung, die für Lohnausfälle<br />
kompensiert <strong>und</strong> damit die elterliche Betreuung von Kleinkindern attraktiver<br />
macht. Es sichert die ökonomische Unabhängigkeit des sich in <strong>Elternzeit</strong> befindenden<br />
Elternteils <strong>und</strong> hält das Ressourcenverhältnis zwischen den Partnern relativ<br />
stabil, v. a. im Vergleich zum vorhergehenden B<strong>und</strong>eserziehungsgeld. (vgl. ebd.: 34-<br />
37). Im Gegensatz zur vorherigen Bestimmung, die eine traditionelle Rollenteilung<br />
durch die Regelung der Höhe des Erziehungsgeldes begünstigte, wird nun die<br />
Väterbeteiligung gefördert (ebd.: 10). Vor allem gutverdienende oder karriereorientierte<br />
Elternteile, wie auch Doppelverdiener, haben nun im Vergleich zu vorher,<br />
einen größeren Anreiz Kinder zu bekommen <strong>und</strong> eine Familienpause einzulegen, da<br />
die Leistung einkommensabhängig ist <strong>und</strong> höhere Einkommensgrenzen festgesetzt<br />
wurden (vgl. ebd.: 33f.). Es gibt aber auch größere Anreize im Vergleich zur früheren<br />
Regelung nach einem Jahr wieder in den Beruf zurückzukehren. Andererseits<br />
wird den Eltern mehr Flexibilität in den Erwerbsarrangements geboten, so dass sie<br />
mit keiner „Entweder-Oder-Entscheidung“ konfrontiert werden, sondern ihnen eine<br />
Vereinbarkeit der beiden Lebensbereiche erleichtert wird (vgl. ebd.: 13).<br />
Insbesondere <strong>Akademikerinnen</strong> bzw. Frauen <strong>und</strong> Männer mit hohem Einkommen<br />
profitieren von der Einführung des BEEG, da sie mit der neuen Regelung weniger<br />
starke Einkommenseinbußen <strong>und</strong> Karrierenachteile im Falle einer Familienpause<br />
hinnehmen müssen. Von der besseren Vereinbarkeit von Beruf <strong>und</strong> Familie durch die<br />
Möglichkeit der Teilzeitarbeit, profitieren sowohl Väter als auch Mütter aller Einkommensklassen<br />
gleichermaßen.<br />
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