Wie gestalten Akademikerinnen Elternzeit und - ifb - Bayern
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3 Gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />
dem Sinne interpretiert werden, da das Zeitfenster, in dem die „Rush Hour of Life“<br />
immer kleiner wird (Peuckert 2008: 125f.). Dies hat zur Folge, dass <strong>Akademikerinnen</strong><br />
Familiengründung <strong>und</strong> ihre Erwerbstätigkeit in der Planung häufig besser aufeinander<br />
abstimmen, da sie einerseits beide Lebensbereiche als wichtig empfinden,<br />
aber zeitliche Einschränkungen haben (vgl. Rusconi & Solga 2011; Sinus<br />
Sociovision 2008: 12)<br />
3.1.3 Familienpause <strong>und</strong> Berufsrückkehr im Kontext des Lebenslaufs<br />
Zunächst stellt der Übergang in die Elternschaft ein einschneidendes Ereignis im<br />
Lebenslauf dar <strong>und</strong> hat erheblichen Einfluss auf das Familien- <strong>und</strong> Berufsleben.<br />
Gerade Übergänge im Lebenslauf stellen Entscheidungssituationen dar, in denen<br />
wiederum Weichen für den späteren Lebenslauf gestellt werden. Die Entscheidung<br />
für eine Familienpause oder die Berufsrückkehr wird nach dem „principle of linked<br />
lives“ häufig nicht allein von den Frauen getroffen, sondern von beiden Elternteilen<br />
zusammen <strong>und</strong> ist von individuellen Merkmalen, Einstellungen, Möglichkeiten <strong>und</strong><br />
Restriktion abhängig. Unterbricht eine Mutter nun ihre Erwerbstätigkeit für einige<br />
Zeit, kann das für beide Partner unterschiedliche Folgen für den weiteren Berufsverlauf<br />
<strong>und</strong> dessen Chancen <strong>und</strong> Risiken haben.<br />
Die Mehrheit der Frauen <strong>und</strong> zunehmend auch Männer unterbrechen ihre Erwerbstätigkeit<br />
für eine gewisse Zeit, um später wieder auf den Arbeitsmarkt zurückzukehren.<br />
Ob eine Erwerbsunterbrechung stattfindet, wie lange sie dauert <strong>und</strong> wie eine Familienpause<br />
gestaltet wird, hängt nicht nur von individuellen Faktoren der Mütter <strong>und</strong><br />
Väter ab (siehe Kapitel 2.4), sondern wird im Wesentlichen durch sozio-strukturelle<br />
Eigenschaften bestimmt. Entsprechend dem „principle of historical time and place“<br />
bilden sie den Handlungsrahmen für die Gestaltung von Lebensabschnitten. Ereignisse<br />
<strong>und</strong> Prozesse im Lebenslauf müssen demnach stets im makrostrukturellen<br />
Kontext betrachtet werden, da sie Teil <strong>und</strong> Produkt gesellschaftlicher <strong>und</strong> auch<br />
historischer Mehrebenenprozesse sind. (Mayer 2004: 164ff.).<br />
Da Lebensläufe multidimensional sind, indem verschiedene Lebensbereiche gegenseitig<br />
aufeinander Einfluss nehmen, ist die Berücksichtigung mehrerer Sphären<br />
notwendig. Erwerbsunterbrechungen tangieren vor allem die beiden Lebensbereiche<br />
Familie <strong>und</strong> Beruf, was auch einen Einfluss auf die Auswahl geeigneter Theorien<br />
hat.<br />
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