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Wie gestalten Akademikerinnen Elternzeit und - ifb - Bayern

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2 Gesellschaftliche Entwicklungen & Forschungsstand<br />

Die Unterstützung durch den Partner bzw. der Familie ist deswegen von Bedeutung,<br />

wenn dieser durch seine eigene Berufstätigkeit die Partnerin beim <strong>Wie</strong>dereinstieg<br />

nicht entlasten kann <strong>und</strong> möglicherweise durch traditionelles Geschlechtsrollenverständnis<br />

keine Unterstützung für wichtig empfindet. Alleinerziehenden Müttern fehlt<br />

weitaus mehr Rückhalt <strong>und</strong> Unterstützung. Dies trifft auch auf Frauen zu, deren<br />

Herkunftsfamilie <strong>und</strong> nicht vor Ort lebt, <strong>und</strong> somit kein familiäres Netzwerk existiert.<br />

Davon sind besonders <strong>Akademikerinnen</strong> betroffen. Als berufliche Herausforderungen<br />

sind Flexibilität <strong>und</strong> Mobilität hervorzuheben, wie auch den Anschluss an<br />

Entwicklungen zu erhalten, auf Veränderungen einzugehen <strong>und</strong> Fortschritte zu<br />

realisieren oder damit zurecht zu kommen auf einen anderen oder niedrigeren Posten<br />

verwiesen zu werden. Steuerliche Anreize für die berufliche Inaktivität der Frau<br />

durch das Ehegattensplitting, eine schlechtere Steuerklasse aufgr<strong>und</strong> der Teilzeiterwerbstätigkeit<br />

(siehe Kapitel 3.2.2.2), die zusätzlichen Kosten einer Kinderbetreuung,<br />

finanzielle Einbußen bei reduziertem Erwerbsumfang sind finanzielle Aspekte<br />

bei der Berufsrückkehr. Auf gesellschaftlicher Ebene erschweren traditionelle<br />

Geschlechtsrollenvorstellungen <strong>und</strong> Familienleitbilder die Vereinbarkeit. Auf der<br />

Gefühlsebene operieren z. B. Sorgen um die eigenen beruflichen Perspektiven <strong>und</strong><br />

der Absicherung oder Bedenken, das eigene Kind in Fremdbetreuung zu geben.<br />

(ebd.).<br />

Die Bedürfnisse, welche Mütter in Bezug auf die Vereinbarkeit von Familie <strong>und</strong><br />

Beruf nennen, beziehen sich neben dem Vorhandensein qualitativ hochwertiger<br />

Betreuungsangebote für Kleinkinder vor allem auf Charakteristika von Stellenangeboten.<br />

Hiernach wünscht sich ein Großteil flexible Arbeitszeitmodelle (vgl. BMFSFJ<br />

2012b: 11). Am gängigsten sind Teilzeitmodelle, individuell vereinbarte Arbeitszeiten<br />

sowie flexible Tages- <strong>und</strong> Wochenarbeitszeiten. Job-Sharing, Sabbaticals <strong>und</strong><br />

flexible Jahresarbeitszeiten sind dagegen weniger verbreitet, werden aber zunehmend<br />

immer häufiger angeboten (vgl. BMFSFJ 2010a; BMFSFJ 2010b: 5-7). Angebotene<br />

Teilzeitmodelle umfassen einen zu großen St<strong>und</strong>enumfang, als dass sie für Mütter<br />

eine akzeptable Lösung angenommen werden könnten. (BMFSFJ 2005: 7)<br />

An dieser Stelle soll die männliche Perspektive angesprochen werden, da sich das<br />

Engagement des Partners in der Familienarbeit, z. B. in Form der Inanspruchnahme<br />

einer <strong>Elternzeit</strong>, auf eine frühzeitige mütterliche Berufsrückkehr positiv auswirkt<br />

(RWI 2008: 76). Seit der Einführung des Elterngeldes <strong>und</strong> der <strong>Elternzeit</strong>regelung<br />

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